Velbert. Endgültiger Saisonabbruch auch im westdeutschen Verband. NRW-Liga-Spitzenreiter TTC SW Velbert ist traurig, zeigt aber Verständnis.

Wenn man sich nicht an Steinplatten stört, dann ist ein spontanes Tischtennis-Spielchen bei gutem Wetter im Freien inzwischen wieder möglich. Doch wenn es um Punktespiele und Meisterschaften geht, können die TT-Spielerinnen und Spieler ihre Schläger im Schrank lassen.

Der Westdeutsche Tischtennis-Verband hat die Spielzeit 2020/21 abgebrochen. Damit zieht der WTTV nach, denn auf Bundesebene waren bereits vor zwei Wochen die ersten wichtigen Entscheidungen gefallen.

So brach der Deutsche Tischtennis-Bund den Spielbetrieb von der 2. Bundesliga bis zur Oberliga ab, womit dann auch die Saison für die beiden Teams von Union Velbert beendet war.

Westdeutscher Verband wartete zunächst ab

Auch einige Landesverbände hatten die Spielzeit bereits abgeblasen, so Bayern oder Hessen. Der westdeutsche Verband wartete noch ab und hoffte, die Saison womöglich nach den Osterferien fortsetzen zu können.

Doch daraus wird nichts, auch im Bereich des WTTV wird die Saison nun unter den Tisch fallen. Sie gilt praktisch als nicht gespielt. Die Partien, die ausgetragen wurden, werden annulliert. Auf- und Absteiger gibt es nicht.

Diese Regelung gilt für alle Spielklassen auf Verbands-, Bezirks- und Kreisebene. Das bedeutet: Von der NRW-Liga an abwärts bis in die Kreisklassen. Hier gibt es dann in der kommenden Spielzeit praktisch die Neuauflage der jetzt abgebrochenen Saison. Alle Mannschaften, auch die, die sich zwischenzeitlich abgemeldet hatten, erhalten das Startrecht.

Die Termine für die Vereinsmeldung (25. Mai bis 3. Juni), die Terminmeldung (7. Juni bis 14. Juni) und die Mannschaftsmeldung (7. Juni bis 21. Juni) bleiben unverändert.

TTC SW Velbert als Aufsteiger gleich die Nummer eins

Wer weiß, ob die Velberter TT-Teams dann auch so stark starten, wie in der nun annullierten Spielzeit. Gleich drei Teams auf Bundes- oder Verbandsebene standen zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz eins.

Union Velbert mit der ersten Mannschaft in der 3. Bundesliga sowie mit der Drittvertretung in der Verbandsliga sowie der TTC SW Velbert in der NRW-Liga.

Gerade die Schwarz-Weißen des TTC waren so etwas wie die Mannschaft der (Kurz)-Saison. Denn von den vier Partien, die gespielt werden konnten, hatten sie alle vier gewonnen. Als Aufsteiger stand das Team um Kapitän und Top-Spieler Jörg Priestley auf Platz eins der Tabelle.

Deshalb gibt Klaus Bludau, Sprecher des TTC Velbert, auch gerne zu. „Klar hätten wir gerne weiter gespielt, denn einige unserer Teams standen sehr gut, besonders die erste Mannschaft.“

Die lange Pause lässt das Sportlerherz bluten

Die „Erste“ wurde in ihrem Lauf, der womöglich gar als Durchmarsch in die Oberliga geendet hätte, ausgebremst. Aber es ist nicht nur das. Bludau spricht sicher für viele, wenn er sagt: „Ich spiele seit 60 Jahren Tischtennis – und es fehlt mir. Jetzt ist ja schon ein Jahr Pause.“

Dass die Saison erst unterbrochen und dann ganz abgeblasen wurde, verstehe man beim TTC Velbert, wenngleich Bludau überzeugt ist: „Mit unserem Sicherheitskonzept hätten wir spielen können. Wir haben ja auf die Doppel verzichtet und bei den Einzeln ist der Abstand groß genug.“

Dennoch: „Wir wollen nicht quengeln, wir wollen auch nicht Rosinen picken oder eine Extrawurst. Wir akzeptieren, was auch von der Mehrheit getragen wird und was ja allgemein für den Amateur- und Breitensport gilt“, betont der TTC-Sprecher.

NRW-Liga-Mannschaft soll zusammenbleiben

Die Sonderregelungen bleiben den Bundesligen und Profisportlern vorbehalten. Für die etwas tiefer angesiedelten Sportvereine bleiben die Hoffnungen und die Vorbereitungen auf die neue Saison. Da wollen die Schwarz-Weißen mit ihrem NRW-Ligateam wieder angreifen.

Stand jetzt voraussichtlich mit dem Ensemble, das seit dem Aufstieg ungeschlagen ist. „Sicher, wir müssen noch die Melde- und Wechselfristen abwarten, da kann immer was passieren“, sagt Klaus Bludau. „Aber ich glaube schon, dass wir mit dem bewährten Team weiter spielen werden.“ So es irgendwann wieder gestattet ist.

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