Niederberg. Die Stadt lässt ihre Sportanlagen geschlossen. Golf- und Tennisvereine dürfen wieder öffnen. Beim Tennis gibt es aber andere Probleme
Erste Lockerungen des Lockdowns lassen wieder etwas sportliche Betätigung zu - unter strengen Auflagen und individualsportlich ausgerichtet. Aber immerhin: Die ersten Städte haben bereits einige Sportanlagen geöffnet.
In Velbert allerdings herrscht weiterhin überwiegend Stillstand. Denn die Stadt lässt ihre Sportplätze geschlossen.
„Vor dem Hintergrund der Ausbreitung der Mutationen des Coronavirus, der aktuellen 7-Tages-Inzidenz im Kreis Mettmann von 67,5 und der Erfahrungen mit dem Verhalten einzelner Bürgerinnen und Bürger in den letzten Tagen in den Velberter Freizeitanlagen hält es Bürgermeister Dirk Lukrafka nicht für verantwortbar, die Velberter Sportanlagen für den Individualsport jetzt wieder zu öffnen“, erklärt die Stadt in einer offiziellen Mitteilung.
Bürgermeister Dirk Lukrafka begründet die Maßnahmen
Der Bürgermeister ergänzte etwas später: „Ich würde auch gerne mal wieder raus und auf dem Platz eine Runde drehen. Aber wenn wir alles öffnen, dann fehlen uns die Möglichkeiten zu kontrollieren, ob überall die Sicherheits-Bestimmungen eingehalten werden.“ Es bleibe zunächst nur zu hoffen, dass die Inzidenzwerte entscheidend sinken.
Das Verbot gilt zwar nur für die städtischen Anlagen, vereinseigene Plätze dürfen wieder genutzt werden. Das bedeutet in der Praxis jedoch, dass die Mehrheit der Vereine weiter Außen vor ist, denn etliche Fußballplätze, große Turnhallen etc. sind städtisch.
Immerhin, bei zwei Sportarten tut sich etwas. Beim Golf und beim Tennis. In Velbert beim GC Kuhlendahl und auch in Heiligenhaus beim GC Hösel wird bereits wieder eingelocht. Kaum war die neue Coronaschutzverordnung heraus, waren die Golfer zur Stelle, richteten die Plätze her und organisierten die Bedingungen für die ersten Runden.
Golfvereine bitten zu den ersten Runden
Beim GC Hösel übernahm dann Präsident Markus Hombrecher persönlich die Eröffnung der Saison - die freilich noch ganz unter dem Zeichen der Sicherheits-Auflagen steht.
Theoretisch könnten auch die Tennisspieler zu den Schlägern greifen, doch derzeit gibt es ein anderes Problem. Die Plätze sind noch unbespielbar, der Wintereinbruch vor zwei Wochen hat seine Spuren hinterlassen.
„Es dauert noch, bis die Plätze hergerichtet sind. Das machen meist spezielle Firmen – und die haben dann ja nicht nur einen oder zwei Vereine zu bedienen“, erklärt Katja Ihlo vom größten Velberter Tennisclub, vom Netzballverein.
Deshalb ist derzeit am Kostenberg noch nichts los. Womöglich könne es sich noch bis Ende März hinziehen. Mit Blick auf die Freiluftsaison, die wie in jedem Jahr Ende April mit dem Punktspielen starten soll, hoffen die Tennisfreunde aber, das sich das entscheidend ändert.
Mitgliederzulauf beim Netzballverein
„Klar müssen wir auch die Pandemie-Entwicklung abwarten, einen genauen Saisonplan gibt es auch noch nicht. Aber wir haben auf jeden Fall sogar mehr Mannschaften als im vergangenen Jahr gemeldet“, sagt NBV-Sprecherin Katja Ihlo.
Die Netzballer verzeichneten in der Zeit des Sportverbots sogar einen Mitgliederzulauf. „Vielleicht, weil Tennis eine Sportart ist, bei der die Coronagefahr vergleichsweise gering ist“, glaubt Ihlo.
Nur können sie derzeit noch nicht spielen. Wenn es allerdings nur am Wetter liegt, wäre das beim Netzballverein das letzte Mal. Denn der Club kann dank der Förderung durch das Land das Projekt Allwetterplätze in Angriff nehmen. Drei Plätze mit wetterfestem Untergrund sollen am Kostenberg entstehen. Wenn alles klappt, sind sie vor der Freiluftsaison 2022 fertig.
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