Velbert. Die Corona-Pause bedeutet auch Sendepause für die Fans. Die SSVg schätzt ihre Löwen aber nicht nur wegen ihrer Unterstützung im Stadion

Die Fußballer in Velbert haben weitgehend Sendepause. Ab und an gibt es von ihnen zu hören, vor allem von den drei Oberligisten SSVg, SC und TVD. Spielerverpflichtungen, Trainer-Verlängerungen oder Sportplatz-Renovierungen und die Improvisationskünste beim Training.

Nur der Ball rollt nicht, weshalb auch die Fans seit etlichen Monaten scheinbar von der Bildfläche verschwunden sind. So die Blauen Löwen, die seit einem halben Jahrzehnt die SSVg Velbert unterstützen.

Nun brüllen sie zwangsläufig etwas leiser, was an ihrer Bedeutung für den Verein nichts ändert. Deshalb sei der Fanclub der SSVg hier vorgestellt: Was machen die Blauen Löwen und was macht sie aus?

Saisonhöhepunkt Stadtmeisterschaft wurde abgeblasen

Derzeit zeichnen sie auch Nehmer-Qualitäten aus: So feiern sie alljährlich als Saisonhöhepunkt die Hallenstadtmeisterschaft zum Jahreswechsel. Dass das Spektakel diesmal abgesagt werden musste, zeichnete sich zwar frühzeitig ab – für etliche aber doch zu spät.

Hält die Fahne der Blauen Löwen: Der Vorsitzende, Christian Meinhardt.
Hält die Fahne der Blauen Löwen: Der Vorsitzende, Christian Meinhardt. © Ulrich Bangert

„Ich hatte extra Urlaub wegen der Stadtmeisterschaft eingereicht“, sagt Christian Meinhardt, der aktuelle Vorsitzende der Blauen Löwen.

Ähnlich ärgerlich, aber in der Pandemie alltäglich: Auch ihr kleines Jubiläum, dass sie mit dem Verein gemeinsam begießen wollten, wurde kurzfristig abgesagt. Um bei der Feier des fünfjährigen Bestehens dabei zu sein, hatte die Oberliga-Mannschaft eigens ein Meisterschaftsspiel verlegt.

Vorsitzender Oliver Kuhn lobt die Blauen Löwen

Aber diese Episode verdeutlicht auch, dass die Blauen Löwen sich innerhalb des Vereins ein beachtliches Ansehen erarbeitet haben. „Sie haben einen guten Stellenwert bei uns. Das sind alles vernünftige Jungs“, lobt der erste Vorsitzende der SSVg, Oliver Kuhn.

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Wichtig ist ihm dabei nicht nur das „Fan-Alltagsgeschäft“, die Unterstützung in der Kurve. Vielmehr wissen die Verantwortlichen zu schätzen, dass sich die Löwen auch sonst einbringen. „Wenn irgendwo Hilfe gebraucht wird, packen sie mit an, sagt der langjährige Vereinsvorsitzende Oliver Kuhn.

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„Ja. Das gehört zu unserem Selbstverständnis. Wir stehen nicht nur hinter der ersten Mannschaft, uns liegt der Verein am Herzen“, ergänzt Christian Meinhardt. So beteiligen sich die Blauen Löwen am Verkauf im Stadion, bauen mit auf oder ab, organisieren Public-Viewing-Treffen oder machen Busfahrten zu den Auswärtsspielen möglich.

Als im Sommer der Umzug aus der altehrwürdigen Christopeit Sport-Arena ins frisch erbaute Stadion Velbert anstand, da zeigte auch mancher Löwe seine Kraft beim Wuchten von Schränken, Möbeln und Material.

Aufwendige Choreografien in blau und weiß

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Das neue Stadion würde sicher schöne Gelegenheiten bieten, einige ihrer mitunter recht aufwendigen Choreografien in blau und weiß zu inszenieren. Aber auch das ging zuletzt nicht, denn die ersten Spiele in der neuen sportlichen Heimat liefen unter Corona-Auflagen mit relativ wenigen Zuschauern.

Ist die Hütte mal voll, können die Blauen-Löwen durchaus optisch beeindrucken, so besonders gerne beim Stadtduell mit dem SC. Aber auch die anderen Teams im Verein feuern sie an, besonders bei der Frauen-Mannschaft sind sie oft vor Ort.

Rauschende Aufstiegsparty mit dem Frauenteam

Ehrensache, dass sie seinerzeit maßgeblich dazu beitrugen, das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Niederrheinliga in eine große Party zu verwandeln.

Eine Party war seinerzeit auch das bergisch-niederbergische Derby zwischen dem Wuppertaler SV und der SSVg. Das 3:3 nach tollem Spiel im Zoostadion ebnete den Velbertern den Weg zum Aufstieg in die Regionalliga und inspirierte mehrere mitgereiste Anhänger, einen Fan-Cub zu gründen.

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Das war die Geburt der Blauen Löwen im Zoo. Mittlerweile sind sie ein eingetragener Verein mit fünfköpfigem Vorstand und rund 30 Mitgliedern.

„Es können gerne mehr werden. Wir sind eigentlich offen für alle“, sagt der Vorsitzende Christian Meinhardt. Denn die Löwen beißen nicht, sie brüllen nur, derzeit zudem etwas leiser.

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