Velbert. Die Lateinformation des 1. TSZ Velbert bereitet sich auf die Bundesliga-Saison vor. Die Bedingungen allerdings könnten besser sein.
Nach langem Hin und Her in Sachen Terminplanungen soll die Bundesliga-Saison der Lateinformationen in diesem Jahr am 27. März in Bremerhaven beginnen. Doch ob der Start der fünf Turniere umfassenden Serie eingehalten werden kann, ist ob der Corona-Situation nicht absehbar.
Eine unbefriedigende Situation für alle neun Mannschaften. Denn durch die Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar sind die Möglichkeiten weiterhin enorm eingeschränkt. Zwar dürfen die Velberter Tanzsportler ob ihrer Zugehörigkeit zum Bundeskader trainieren, das allerdings nicht unter den gewohnten Bedingungen.
Eine Trainingseinheit wöchentlich mit drei Paaren
Einmal in der Woche (immer sonntags) feilt Trainerin Astrid Kallrath im Landesleistungsstützpunkt beim TSC Dortmund mit drei Paaren ihrer Formation für fünf Stunden an der Choreographie.
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Übungseinheiten mit dem gesamten Team sind derzeit nicht drin, ebenso wenig wie Training in einer der Velberter Sporthallen, was einen immensen logistischen Aufwand für die Aktiven mit sich bringt. Zudem treffen sich die TSZ-Sportler dreimal wöchentlich zu Zoom-Einheiten, arbeiten individuell an ihrer Fitness.
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"Andere Mannschaften sind da deutlich im Vorteil, denn bei denen darf regulär trainiert werden", gibt Kallrath zu bedenken. Von Bundesland zu Bundesland wird das unterschiedlich gehandhabt - ein Faktor, auf den sich die erfahrene Trainerin und Choreographin nach wie vor keinen Reim machen kann.
"Wir sind ja schon froh, dass wir überhaupt etwas tun dürfen. Eine Selbstverständlichkeit ist das während Corona ja nicht", sagt die 52-Jährige.
Saisonstart ist für 27. März in Bremerhaven geplant
Eine angemessene Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison sieht indes ganz anders aus. "Bilder können wir so überhaupt nicht stellen, lediglich die individuelle Leistungsentwicklung ist möglich", so Kallrath, deren Team die vergangene Liga-Serie als Vizemeister abgeschlossen hatte.
Sie hofft trotz aller Widrigkeiten, mit denen sie und ihre Schützlinge zu kämpfen haben, auf den Beginn der Meisterschaft am 27. März. "Das muss einfach klappen. Ich sehe sonst eine Gefahr für unseren gesamten Sport. Dessen Aufrechterhaltung muss jetzt Vorrang haben", so Kallrath kämpferisch. Die aktuellen Maßnahmen seitens der Bundesregierung würden ihrer Ansicht nach "massiv in den gesundheitsfördernden Bereich eingreifen. Da geht es ja schließlich auch um Prävention."
Deutscher Meister Bremen und Bremerhaven trainieren normal
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Der Ex-Velberter Marius Morck, der inzwischen für die TSG Bremerhaven aktiv ist, kann mit seiner Mannschaft regulär trainieren. "Nach Weihnachten haben wir damit wieder begonnen", berichtet er. Sein Verein sowie Nachbar Grün-Gold-Club Bremen, amtierender Deutscher Meister, haben Sondergenehmigungen erhalten.
"Allerdings müssen wir uns natürlich auch an gewisse Hygienestandards halten, Partner dürfen beim Training nicht getauscht werden", so Morck. Im Tanzsportzentrum an der Nordsee werde bei jeder Einheit zudem genau Buch geführt, so dass die Nachverfolgbarkeit jederzeit gegeben ist. "In Planung sind bei uns auch Schnelltests, die wir selbst finanzieren werden."
Während auch die baden-württembergische Konkurrenz aus Backnang und Ludwigsburg ordentlich in Teamstärke trainieren darf, sind etwa die Möglichkeiten für die Niedersachsen von Blau-Weiß Buchholz ähnlich limitiert wie die der beiden NRW-Vereine (Bochum, Velbert). "Die meisten Hallen hier sind zu, wir dürften allenfalls ins Landesleistungszentrum nach Braunschweig. Das ist ob der Entfernung aber nicht darstellbar", sagt Trainerin Franziska Becker. Sie könne nur Einheiten mit einzelnen Paaren abhalten. "Von normalem Bundesliga-Training sind wir weit entfernt. Unser Team hat seit Oktober nicht mehr zusammen gearbeitet."
Buchholz-Trainerin stößt Idee zu virtuellen Wettbewerben an
Natürlich wolle man der anhaltenden Pandemie Rechnung tragen, aber zudem auch den einzelnen Sportlern die Möglichkeit geben, ihrem Hobby nachzugehen. "Vielleicht", so Becker, "muss man unter diesen Voraussetzungen auch über neue Wege nachdenken, vielleicht die Möglichkeiten von virtuellen Wettbewerben ausloten."
Die Bundesliga-Termine: 27. März in Bremerhaven, 10. April in Bremen, 17. April in Ludwigsburg, 1. Mai in Solingen (Ausrichter Velbert), 8. Mai in Buchholz.
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