Velbert. Hüzeyfe Dogan empfängt mit TV Dalbecksbaum seinen Ex-Club SSVg zum Velberter Derby – für viele wird das Spiel ein Wiedersehen mit Freunden.

Seit dem Frühjahr 2018 ist Hüzeyfe Dogan Trainer des TVD Velbert, seitdem stieg er zweimal in Folge mit den Dalbecksbäumern auf. Zum Derbygegner hat er eine ganz besondere Beziehung, denn er spielte drei Jahre für die SSVg, zwei davon in der Regionalliga, eins in der Oberliga. Bevor er dem Lockruf aus Birth folgte, war er fast zwei Jahre Trainer der U 23 der SSVg. Nun geht es für ihn in der Oberliga gegen seinen Ex-Klub. Im Gespräch mit der WAZ äußerte er sich zu seinen Gedanken, Gefühlen und Hoffnungen im Vorfeld der Partie – und was wichtig wird, um gegen die SSVg eine Chance zu haben.

Herr Dogan, können Sie bestätigen, dass das Oberligaderby für Sie ein besonderes Spiel ist?

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Absolut, das ist sicherlich ein ganz besonderes Spiel, zumal es ein solches Derby unter Meisterschaftsbedingungen noch nie gegeben hat. Genau solche Spiele wollten wir ja unbedingt haben und haben darauf hingearbeitet. Jetzt haben wir sie und deshalb freuen wir uns auch darauf. Ich hoffe auch auf den entsprechenden Andrang auf den Zuschauerrängen.

Auch dass beide Vereine ein sehr gutes Verhältnis zueinander haben, macht eine Besonderheit aus. TVD-Vorsitzender Andre Grimmert unterstützt auch die SSVg, der Heimatverein von Salvatore Prestipino, dem Sportlichen Leiter der SSVg, ist der TVD.

Andre Grimmert hat früher selbst für die SSVg gespielt, er ist sicherlich vorrangig verantwortlich für das gute Verhältnis zwischen beiden Vereinen. Aber auch die ehemaligen Spieler, die jetzt bei uns sind, und ich tragen dazu bei. Erhan Zent, Maik Bleckmann, Alex Fagasinski, Giuseppe Raudino, Mohamed Sealiti und Jeffrey Tumanan sind ja von dort zum TVD gekommen. Ich habe noch sehr viele Kontakte zu fast allen Leuten dort. Man wird viele bekannte Gesichter wiedersehen.

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Rechnen Sie trotz aller Freundschaften mit einem typischen Derby?

Beide Mannschaften sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben und werden daher hoch motiviert sein. Auch die SSVg ist nicht so gut gestartet. Wir wollen nach vier sieglosen Spielen in Folge endlich auch mal wieder gewinnen. Da ist es uns völlig egal, wer da gegen uns auf dem Platz steht. Vielleicht ist man sogar noch etwas motivierter, denn keiner will bei einem solchen Ortskampf als Verlierer vom Platz gehen. Es geht sicherlich neben den drei Punkten auch ums Prestige.

Der neue SSVg-Trainer Marcus John hat in dieser Woche betont, dass der TVD eine starke Truppe hat. Hört sich nicht so an, als wenn er die Favoritenrolle klar für seine Mannschaft reklamiert.

Wir sind in jedem Fall der Außenseiter, denn wir sind Aufsteiger, während die SSVg eine gestandene Oberligamannschaft mit viel Individualqualität hat. Sie haben ganz andere Ambitionen als wir, ihr Ziel war, um den Aufstieg mitzuspielen. Ich bin auch sicher, dass sie bald ihre Form finden werden. Aber das muss ja nicht unbedingt schon an diesem Wochenende sein.

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Wie sieht es personell aus?

Mir steht der komplette Kader zur Verfügung. Sogar die beiden Langzeitverletzten Youseff El Boudihi und Leon Eschen haben einen erfolgreichen Test in der Zweitvertretung absolviert und könnten eine Option für den Kader sein.

Rechnen Sie mit einer dominanten SSVg oder einer engen Begegnung?

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Viele Dinge können ein solches Derby beeinflussen. Tagesform, individuelle Klasse, das nötige Spielglück, die richtige Einstellung, aber die wird jeder haben. Manchmal entscheiden oft auch Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Kleine Fehler werden in der Oberliga oft brutal bestraft. Wir haben in Baumberg 60, 70 Minuten richtig gut gespielt. Wenn wir daran anknüpfen und das Niveau über 90 Minuten halten, das abrufen, was wir wirklich können, dann haben wir gute Chancen, die drei Punkte zu Hause zu behalten.