Tönisheide. . Nach dem 1:6 gegen Vogelheim macht Ralf Zistler den Weg frei für einen neuen Union-Trainer. Der Verein ist jetzt in einer sehr schwierigen Lage.
Kurz nach dem Abpfiff der Partie gegen den Vogelheimer SV, die mit einer deftigen 1:6 Niederlage endete, bat Union-Trainer Ralf Zistler um die sofortige Freistellung. Das akzeptierte der Verein.
„An der Einstellung der Mannschaft gibt es nichts zu kritisieren, wir haben einen enormen Aufwand betrieben und hatten 70 Prozent Ballbesitz. Doch momentan läuft alles gegen uns und wir bekommen viel zu viele Gegentore. Irgendwann muss man dann als Trainer die Verantwortung übernehmen“, begründete der Coach seine Entscheidung. „Durch eine andere Art der Ansprache können vielleicht auch noch mal neue Impulse freigesetzt werden.“
Die dringenden Fragen, die sich daraus ergeben, beantwortete Abteilungsleiter Peter Kurka der WAZ.
Herr Kurka, kam der Rücktritt Ihres Trainers für Sie überraschend?
Ja, absolut. Ich bin komplett von den Socken und enttäuscht, dass er gerade in dieser Phase von Bord geht. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass er mitten in der Saison seinen Hut nimmt.
Haben Sie nicht versucht, ihn von seinem Entschluss abzubringen?
Er sprach davon, dass bei anhaltender Erfolgslosigkeit der Verein reagiert. Aber es ist bekannt, dass ich nicht der Typ Vereinsvertreter bin, der nach zwei, drei Niederlagen mit Entlassung reagiert. Aber Ralf Zistler ist so konsequent, dass er sich von einer einmal getroffenen Entscheidung nicht abbringen lässt. Er hat mir ganz ruhig und sachlich seine Argumente vorgetragen. Da habe ich gemerkt, dass er innerlich schon abgeschlossen hat. Dann hat man wenig Handlungsmöglichkeiten.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir sind mitten in der Kaderplanung, die wird sich jetzt wahrscheinlich hinziehen, da nun der Kopf fehlt. Wir hatten bereits vor einigen Wochen eigentlich Einigkeit erzielt, mit dem gesamten Trainerteam weiterzuarbeiten. In dieser Woche werden dann erstmal der Sportliche Leiter Philipp Pauly und Co-Trainer Lars Diefenthal das Training leiten.
Wie sieht das Anforderungsprofil für den neuen Trainer aus?
Das ist eine Aufgabe für Philipp Pauly, da will ich ihm nicht so reingrätschen. Ich stelle mir einen erfahrenen, aber noch nicht ganz so alten Nachfolger vor. Aber wir haben noch eine weitere Baustelle. Der erfolgreiche Trainer unserer zweiten Mannschaft, Sven Hauptmann, muss uns aus beruflichen Gründen verlassen. Auch hier müssen wir einen geeigneten Nachfolger finden.