Velbert. . Bezirksligist Union Velbert hat es zur Pause auf Rang acht gebracht. Trainer Ralf Zistler: Qualität nicht in Siege umgemünzt

Mit der Teilnahme am Hallenturnier von Bayer Wuppertal starteten die Bezirksligafußballer des SV Union Velbert bereits die Vorbereitung auf die restliche Rückrunde, ab Dienstag ruft Ralf Zistler seine Spieler auch auf dem Platz wieder zusammen. Im Interview äußert sich der Coach dazu, wie die zweite Serie angegangen werden soll, hat aber selbst auch noch einige Fragezeichen im Kopf, wie es weitergehen wird.

Herr Zistler, Sie starten als Achter in die Rückrunde. Es ist kein Geheimnis, dass die Erwartungen deutlich höher waren. Wie ist die Stimmung im Verein?

Wenn man davor zweimal Dritter wurde, die Mannschaft punktuell noch verstärkt wurde, rechnet man sich sicherlich mehr aus.

Woran hat es denn gelegen? Ist die Auswärtsschwäche der Grund?

Eine Auswärtsschwäche sehen wir im Verein nicht. Davon reden nur die Leute, die für die Beurteilung ausschließlich die Ergebnisse heranziehen. Wir haben mit Said Essahel, Ferhat Ural und Fabian Helmes spielstarke Akteure dazu bekommen und fußballerisch einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Wir haben es nur zu oft nicht geschafft, unsere Qualität in Siege umzuwandeln. Mehrfach hatten wir klare Torchancen, die wir nicht genutzt haben, um in Führung zu gehen. Gegen den Tabellenführer Blau-Weiß Mintard haben wir beispielsweise einen Elfmeter verschossen. Das ist auch ein bisschen tragisch. Gehen wir mal in Führung, verläuft auch so ein Spiel völlig anders. In Summe führt das natürlich zu Unzufriedenheit im Verein.

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I © Michael Gohl

Gibt es hinsichtlich der Rückrunde irgendwelche Konsequenzen oder Veränderungen?

Personell gibt es keine Veränderungen. Es spricht für die Spieler und ihren Charakter, dass sich trotz der unbefriedigenden Situation keiner abgemeldet hat oder sagt, dass er keine Lust mehr hat. Wir haben auch eine sehr hohe Trainingsbeteiligung. Und nun kommt der langzeitverletzte Mustafa Alkan wieder zurück und mit Emre Yildiz ist jetzt auch ein Defensivakteur spielberechtigt, der als Innenverteidiger oder der linken Außenbahn eingesetzt werden kann. Beide können uns helfen, denn Mustafa ist in einer Halbserie immer für 10 bis 15 Tore gut und Emre wird uns hinten auch verstärken, zumal wir dann mit ihm auch endlich einen Linksfuß haben. Ansonsten haben wir aber keine Neuen geholt. Bei der Tabellensituation macht es aber auch keinen Sinn, jetzt Geld auszugeben, um noch unbedingt etwas zu machen.

Werden Sie denn an Ihrem Spielsystem etwas ändern

Nein, den ich finde, wir sind da auf einem guten Weg. Ich lasse ja auch gerne Fußball spielen, sehr gerne auch offensiv. Daran werde ich nichts ändern.

Mit welcher Zielsetzung gehen Sie denn in die Rückrunde?

Das steht und fällt natürlich auch alles damit, in welche Richtung der Verein gehen will. Gibt es einen großen Umbruch im Trainer- und Spielerbereich, wird es natürlich schwer. Wenn ein Großteil der Spieler bleibt und nur der Trainer geht, wird es sicherlich einfacher.

Die Verantwortlichen des SV Union Velbert sind eigentlich bekannt dafür, dass frühzeitig die Weichen für die nächste Saison gestellt werden, meist sogar noch im alten Jahr. Hat es da bislang noch keine Gespräche gegeben?

Ich hoffe natürlich, dass möglichst schnell ein Zeichen von Vereinsseite kommt. Warten wir ab, was passiert. Aber jeder Spieler ist ja auch daran interessiert, sich vernünftig zu präsentieren. Bei zehn und elf Punkten Rückstand brauchen wir vom Aufstieg nicht zu reden. Ob wir am Ende Vierter oder Sechster sind, ist auch nicht wirklich entscheidend. Trotzdem gehen wir natürlich in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Aber wir haben ja auch noch eine zweite Mannschaft mit sehr vielen ganz jungen Leuten und eine dritte Mannschaft, die um den Aufstieg in die Kreisliga A kämpfen. Das wäre für den Verein auch sehr wichtig, wenn eine zweite Mannschaft näher an das Leistungsniveau der ersten heranrückt, deshalb werden wir da sicherlich auch unterstützen.