Velbert. Zweimal geht Union Velbert bei der U23 der SSVg Velbert in Führung, zweimal schlagen die Gastgeber zurück. Ralf Zistler hadert mit dem Schiri.
SSVg Velbert U23 -
SV Union Velbert
4:2 (1:2)
Tore: 0:1 Waßmann (19.), 1:1 Naulin (23.), 1:2 Waßmann (38.), 2:2 Sahin (54.), 3:2 Sahin (68.), 4:2 Baran Calis (89.).
SSVg: Klein, Weber, Spallek, Simpson (62. U. Önel), Naulin (73. Güvenarslan), Lorjan (85. E. Önel), Uzun, Sahin, Grammozis, Ejupi, Baran Calis.
Union: N. Gaulke, Houssou, Fuchs, Doil, J. Gaulke (76. O. Essahel), S. Essahel, Waßmann, Azemi (76. Mikeli), Helmes, Neumann (72. Odhiambo), Kaltenpoth.
Es war ein Derby, wie es im Buche steht und die Zuschauer es sich nur wünschen können: intensive Zweikämpfe, sechs Tore, viele Torraumszenen und zuweilen auch hochkochende Emotionen. Das bessere Ende hatte dann aber die U 23 der SSVg, die ihre Torchancen effektiver nutzte als die Unioner mit 4:2 (1:2) für sich.
Zunächst einmal sah es aber ganz danach aus, als ob die Gäste ihrer Favoritenrolle gerecht werden würden. Sie liefen schon früh an, setzten die SSVg schon an deren Strafraum unter Druck und eroberten viele Bälle. Schön früh hatten sie zwei gute Möglichkeiten, die sie jedoch nicht konzentriert genug abschlossen.
Union bricht den Bann
Doch dann bewiesen auch die Platzherren, dass sie über Offensivqualität verfügen. Nach einem Eckball köpfte Kevin Naulin an die Latte, den Nachschuss parierte Nicolai Gaule bravourös. Wenig später stand der Union-Schlussmann erneut im Blickpunkt, als er gegen den allein auf ihn zueilenden Alperen Sahin klärte.
Den ersten Treffer erzielten jedoch die Gäste. Fabian Helmes setzte sich mit hohem Tempo auf der linken Außenbahn durch, seine Hereingabe konnte die SSVg-Abwehr nicht sauber klären und Lucas Waßmann bugsierte den Ball aus dem Gewühl heraus über die Linie. Die Freude über die Führung währte allerdings nur vier Minuten, denn auf der Gegenseite erlief sich Naulin einen Steilpass in die Spitze und schob den Ball am Keeper vorbei ins lange Eck.
In der Folge gab es Chancen auf beiden Seiten, die jedoch ungenutzt blieben. Kurz vor der Pause war es dann aber wieder Waßmann, der seinem Team zum 2:1 Pausenvorsprung verhalf. Nach einem abgewehrten Freistoß von außen kam Said Essahel an den Ball, flankte maßgenau auf den Kopf von Waßmann, der Klein keine Chance ließ.
Die möglicherweise spielentscheidende Szene spielte sich dann kurz nach der Halbzeit ab. Ibrahim Azemi traf mit seinem Freistoß von außen in die lange Ecke, doch der Schiedsrichter hatte eine Abseitsstellung erkannt und pfiff den Treffer zurück. Im direkten Gegenzug setzte sich Sahin rustikal im Zweikampf an der Mittellinie durch, war auf der rechten Seite nicht mehr zu halten und erzielte den Ausgleich.
U23 hofft wieder
Danach zeigte sich die fehlende Balance im Spiel der Unioner. Gleich zweimal setzte sich Sahin nach langen Bällen über die rechte Seite durch, traf einmal selbst zum 3:2 und bereitete das 4:2 durch Baran Calis mustergültig vor. „Mit jedem anderen Schiedsrichter hätten wir das Spiel gewonnen“, meinte Union-Trainer Ralf Zistler und verwies auf die Szene kurz nach der Pause. „Erst erkennt er unser Tor nicht an, dann pfeift er das Foulspiel an Valery Houssou nicht“, kritisierte er.
„Glück und Pech gehören im Fußball dazu“, meinte dagegen der glückliche SSVg-Trainer Niko Xiros nach dem Heimsieg, der seine Elf im Abstiegskampf wieder hoffen lässt. Union verpasst es dagegen, den Kontakt zur erweiterten Spitzengruppe zu halten.