Oberhausen. Er kommt über links und mit einem klaren Ziel: Francis Ubabuike spielt bei RWO eine deutlich wichtigere Rolle als in seiner Debüt-Halbserie.

Eigentlich sollten Shaibou Oubeyapwa und Francis Ubabuike im vergangenen Sommer gemeinsam von RWO verpflichtet werden. Beim baden-württembergischen Oberligisten Göppinger SV hatten sie in der Saison zuvor zusammen 16 Tore erzielt. Doch Ubabuike war beim Probetraining verletzt und wechselte zunächst zum Göppinger Liga-Konkurrenten Normannia Gmünd.

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Im Winter dann holten die Kleeblätter auch den linken Teil der Flügelzange ins Stadion Niederrhein. Ubabuike benötigte jedoch eine längere Anlaufzeit als Kollege „Junior“, um in der Regionalliga Fuß zu fassen. An der Schnelligkeit mangelte es nicht, scheinbar aber an Ideen, was er damit anfangen sollte. Zudem fehlte ganz einfach die Bindung zum Spiel, in sieben von acht Einsätzen ging es vorzeitig vom Feld.

RWO-Trainer Terranova lobt Entwicklung

„Bei ihm wurde viel geschrieben und geschimpft, aber er hat in der Vorbereitung sechs Wochen Vollgas gegeben und vieles angenommen bei den Dingen, mit denen ich letztes Jahr nicht zufrieden war“, so Mike Terranova vor dem Ligastart über den 24-Jährigen, der das Vertrauen des Trainers mittlerweile regelmäßig zurückzahlt, auch mit Zählbarem.

Zwei Tore und eine Vorlage stehen für Ubabuike bislang in der aktuellen Spielzeit zu Buche. Zudem kommen zahlreiche gefährliche Flügelläufe. In allen vier Partien stand er in der Startelf, wurde allerdings auch in allen ausgewechselt. Die Defensivarbeit ist noch nicht ganz sein Ding, aber auch das soll sich noch entwickeln.

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In seinen Auftritten ist der gebürtige Nigerianer, der mit 19 Jahren ohne Deutschkenntnisse über Umwege in Nagold bei Stuttgart ankam und dort eine Woche lang zu Fuß das Stadion gesucht hatte, gegenüber seinen Einsätzen in der Vorsaison jedenfalls nicht wiederzuerkennen. Selbstbewusst und mit einem klaren Ziel setzt er seinen mittlerweile auch deutlich athletischeren Körper auf der linken Außenbahn ein und behält auch im Strafraum Ruhe und Übersicht.

Ubabuike hört RWO-Trainer Terranova zu

„Ich habe dem Trainer mehr zugehört und versuche alles, was er mir mit auf den Weg gegeben hat, auch zu machen“, erläutert Ubabuike, der sich rückblickend nicht als den großen Gewinner der Vorbereitung sieht: „Nein, wir haben als Mannschaft eine richtig gute Vorbereitung gehabt und viele Spieler haben dabei schon gut gespielt.“

Vor großer Kulisse

Mit dem Derby gegen RWE wartet auf Francis Ubabuike und RWO am Sonntag (14 Uhr) eine große Kulisse im Stadion Niederrhein. Die größte Anzahl von Zuschauern, vor der der Nigerianer in Deutschland bisher gespielt hat, waren die 8166 Besucher im Stadion an der Kreuzeiche, als Ubabuike mit dem Oberligisten SSV Reutlingen in der ersten Runde des DFB-Pokals 2015/16 den Zweitligisten Karlsruher SC sensationell mit 3:1 aus dem Wettbewerb warf.

Ein wichtiger Grund für die Verbesserungen in seinem Spiel sind auch die Verbesserungen in seinem privaten Umfeld. „Letzte Saison habe ich noch alleine hier gewohnt, das war nicht so schön. Ich bin ein Mensch, der die Familie braucht und überhaupt Menschen um sich“, erläutert er. „Jetzt bin ich in Oberhausen mit meiner Familie und meiner zwei Monate alten Tochter, jetzt fühle ich mich richtig wohl hier.“

Francis Ubabuike über seine Ambitionen mit RWO

Selbst direkt auf dem Rasen mache das einen Unterschied. „Natürlich denke ich im Spiel nicht ständig an sie, ich konzentriere mich auf den Fußball. Aber ich merke einfach, wenn die Familie dabei ist. Das ist wichtig für mich.“

Zu seinen Ambitionen mit RWO sagt Francis Ubabuike: „Als Mannschaft sind wir richtig stark, noch stärker als letzte Saison. Und da waren wir schon gut und hätten fast unser Ziel Aufstieg erreicht. Wir haben schon zweimal unentschieden gespielt, das gegen Köln war ärgerlich. Aber wir wollen uns deswegen nicht verrückt machen, sondern weiter arbeiten. Eine Saison ist lang.“