Mülheim/Essen/Velbert. Blau-Weiß Mintard und der VfL Kupferdreh mussten 2021 mit ansehen, wie das Hochwasser die eigenen Anlagen zerstörte.. Ein anderer Klub musste seine Anlage mittlerweile aufgeben.
Kniehoch war das Hochwasser welches das Tief „Bernd“ am 15. Juli 2021 mit sich brachte und mehrere Sportanlagen entlang der Ruhr überschwemmte. Besonders arg traf es damals die DJK Blau-Weiß Mintard aus Mülheim. Idyllisch liegt die Anlage eigentlich in den Ruhrauen, doch genau diese schöne Lage am Rande des Überflutungsgebietes wurde 2021 zum Verhängnis. Die Möbel im Vereinsheim: völlig zerstört. Das Kassenhaus: ein Totalschaden. Der Kunstrasenplatz: komplett unter Wasser. Für die DJK Blau-Weiß Mintard war es ein existenzbedrohendes Ereignis.
DJK BW Mintard feiert nun das Richtfest des neuen Kassenhäuschens
Mittlerweile sind die Sanierungsmaßnahmen des Platzes abgeschlossen, das Klubhaus durch Spenden, Eigen- und Fördermittel längst wiedereröffnet. Zudem wurde am Samstag auch das Richtfest für das neue Kassenhäuschen gefeiert.
Aufgrund einer planungsrechtlichen Ausnahmevorschrift darf der Verein das Gebäude aufstocken, die Fläche erweitern. „Wir bekommen somit eine weitere Kabine, einen Besprechungsraum und ein Behinderten-WC dazu, was wir vorher so nicht hatten“, freut sich Achim Frommholz vom Förderverein der DJK Blau-Weiß Mintard.
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Die Hochwasserschutzmaßnahmen halten sich beim Neubau jedoch in Grenzen, große Sorgen, dass erneut zu einer so verheerenden Flut kommen könne, gibt es nicht. „Es ist so angepasst, dass auf der Anlage gewährleistet werden muss, dass Wasser rein und wieder rausfließen könnte. Es ist also flutbar. Weitere Hochwasserschutzmaßnahmen haben sich in der Aue aber nicht ergeben“, so Frommholz.
VfL Kupferdreh setzt die neuen Sportplätze nach oben
Anders sieht dies beim VfL und beim HTC Kupferdreh aus. Die Essener Fußball- und Hockeyklubs waren ebenfalls enorm vom Hochwasser betroffen. Zwar liegt die Anlage an der Nierenhofer Straße etwas von der Ruhr entfernt, über den Deilbach kam es aber zu großen Überschwemmungen. Gute eineinhalb Meter hoch sei das Wasser gewesen, sagt Giovanni Barotta, der Vorsitzende des VfL. Der Kunstrasen wurde komplett unterspült, zahlreiche weitere Schäden gab es.
„Wir bekommen nun insgesamt drei neue Plätze. Ein großer Kunstrasenplatz wird künftig von der Fußball- und der Hockeyabteilung genutzt. Dann gibt es eine weitere Trainingsanlage nur für Hockey und einen halben Platz für die Fußballer. Da können Jugendmannschaften und die Alten Herren drauf spielen“, sagt Barotta.
Für einen zweiten großen Fußballplatz sei kein Platz gewesen, weil dieser dann wiederum zur Hälfte im Hochwasser-Risikogebiet gelegen hätte. „Zudem bekommen wir zwei neue Wege, neue Fahrradparkplätze, alles wird um mindestens einen Meter hochgesetzt und es werden Steine zu den Bahngleisen hin als Hochwasserschutz installiert.“, so Barotta.
Er hofft, dass mit Abschluss der Arbeiten auch die Jugendabteilung beim VfL wieder Schwung aufnimmt. Bis dahin kommt der Klub bei Teutonia Überruhr unter. „Es wäre toll, wenn Jugendliche zu uns kommen. Mit einem Kunstrasen sind wir auch wieder attraktiv. Wir sind aber auch noch auf der Suche nach Sponsoren, um noch mehr Dinge auf der Anlage zu realisieren wie zum Beispiel eine Anzeigetafel.“
Langenberger SV musste umziehen
Auch hinter der alten Anlage des Langenberger SV aus Velbert trat der Deilbach über die Ufer. Schlamm lag auf dem Fußballplatz an der Bonsfelder Straße, Randsteine wurden herausgerissen und Leitungen freigespült. Ein Jahr lang war der LSV daher Gast auf der Anlage an der Hohenbruchstraße. Mittlerweile ist er zum Sportplatz im Nizzatal an der Panner Straße umgezogen und teilt sich dort die Anlage mit dem FC Langenberg.
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