Mülheim. Bis zur 85. Minute lag der SV Heißen mit 0:2 zurück. Wie den Mülheimer Fußballerinnen doch noch der Ausgleich gelang.

Es lief wie verhext für den SV Heißen: Einmal das leere Tor verfehlt, ein Lattentreffer und auf der anderen Seite kam Grün-Weiß Lankern dreimal vor das Mülheimer Gehäuse und erzielte zwei Tore. Doch der Mülheimer Frauenfußball-Niederrheinligist sollte doch noch zum moralischen Sieger werden.

Bis zur 85. Minute lag der SVH im Duell beim Tabellendritten mit 0:2 im Hintertreffen. Leichte Verzweiflung oder doch noch die Hoffnung auf etwas Zählbares? „Irgendwie beides“, lachte Trainer Hasan Gören nach dem Spiel. Er wechselte nach dem zweite Gegentor seine beste Torschützin Julia Kirsten ein, die gesundheitlich angeschlagen nur auf der Bank saß. zudem kam Shqipe Saliji ins Spiel, die nach einem Kreuzbandriss die komplette letzte Saison verpasste und gerade wieder die ersten Minuten sammelt.

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Vor allem die Einwechslung von Kirsten sollte sich bezahlt machen. Die Stürmerin erzielte nicht nur den Anschlusstreffer, sondern traf auch einmal die Latte. Zudem war sie in der Nachspielzeit an der Entstehung des Elfmeters beteiligt, der doch noch zum späten 2:2-Ausgleich führte. „Den Elfmeter haben wir uns aber auch erarbeitet, weil wir den Gegner immer tiefer hinten reingedrückt haben“, meinte der Coach.

Julia Kirsten überzeugte nach ihrer Einwechslung und traf zum elften Mal in dieser Saison.
Julia Kirsten überzeugte nach ihrer Einwechslung und traf zum elften Mal in dieser Saison. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Josephine Ojih, die zuvor noch das leere Tor verfehlt hatte, nahm sich der Sache an und verwandelte zum Glück der Heißenerinnen. Ist der Neuzugang aus Mintard nach wenigen Monaten schon die feste Elfmeterschützin beim SVH? Nein, sagt der Trainer. Mehrere Spielerinnen wie Ojih und Kirsten wechseln sich bei den Strafstößen ab. „Wer sich wohl fühlt, soll schießen.“

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Nach dem nervenaufreibenden Spiel ist der Coach erst einmal froh, dass nun Winterpause ist. Mit 16 Punkten aus 14 Spielen steht seine Mannschaft knapp vor den Abstiegsplätzen. „Bei uns war aber auch viel Pech dabei, unter anderem eine Niederlage in der 94. Minute. Uns fehlen manchmal die Tore und ein bisschen Spielglück wie gegen Rhenania Bottrop“, zählt Gören auf.

Insgesamt bleibt er mit Blick auf die zweite Halbserie aber optimistisch. „Wir haben eine komplett verjüngte Mannschaft, die sich immer besser findet.“