Mülheim. Muharem Dzudzevic ist neuer Sportchef beim Fußball-Oberligisten Mülheimer FC 97. Erste Aussagen muss er schon nach wenigen Tagen revidieren.

  • Nach dem Aus von Hakan Katircioglu ist Muharem Dzudzevic neuer Sportchef beim Mülheimer FC 97
  • Seine Firma ist auch Hauptsponsor bei den Mülheimern
  • Dzudzevic verfolgt ambitionierte Ziele mit dem Oberligisten

Der 3:2-Sieg gegen den VfB Hilden war für den Mülheimer FC 97 eine Befreiung. Durch die Tore von Furkan Aydin, Cem Sabanci und Joker Lorik Rama sprangen die Styrumer auf Platz 13 der Oberliga Niederrhein. Nach dem Spiel ließen die Mülheimer Spieler aber auch Muharem Dzudzevic hochleben.

„Gleich mit einem Sieg zu starten, war natürlich optimal. Es ist gerade eine ganz andere Stimmung drin und ich habe einen ganz anderen Fußball von der Mannschaft gesehen“, meinte der neue Sportchef, mit dem der MFC innerhalb kurzer Zeit die Lücke schließen konnte, die Hakan Katircioglu hinterlassen hatte.

Mülheimer FC: Hauptsponsor steigt in die sportliche Führung ein

Bisher war Dzudzevic mit seiner in Essen ansässigen Firma EHG Hochbau lediglich Hauptsponsor des Oberligisten, er unterstützt zudem den 1. FC Mülheim. „Ich bin mit meiner Firma Sponsor bei mehreren Klubs und befasse mich schon lange mit dem Fußball“, sagt der Mülheimer. „Ich habe immer wieder Ideen und Vorschläge eingebracht und das hat dem Vorstand immer mehr gefallen“, so Dzudzevic.

Nach dem Aus von Katircioglu seien die Verantwortlichen um Klubchef Celal Cetinkaya und den zweiten Vorsitzenden Ibrahim Toptas erneut auf ihn zugekommen. „Ich habe ohne zu zögern zugesagt!“

„Ich habe schon vielen Unternehmen geholfen und im Amateurfußball kenne ich mich auch gut aus.“

Muharem Dzudzevic
Sportchef Mülheimer FC 97

Dabei ist es für Dzudzevic das erste Mal, dass er in einem Verein in solch einer verantwortlichen Position tätig ist. „Ich habe schon vielen Unternehmen geholfen und im Amateurfußball kenne ich mich auch gut aus“, beschreibt der Sportchef seine Qualifikation für den Posten.

Am vergangenen Mittwoch hat sich der neue Sportvorstand der Mannschaft vorgestellt und dabei auch seine Ziele formuliert. „Es soll keine Streitigkeiten geben, sondern alles sauber laufen nach deutschem System“, so Dzudzevic.

Mehrere neue Spieler sollen in der Winterpause kommen

Im Fokus, das bestätigte der neue Sportvorstand im Gespräch mit dieser Redaktion, steht nun in erster Linie der Klassenerhalt. Dazu habe er bereits Kontakt mit möglichen neuen Spielern aufgenommen, mindestens fünf sollen in der Winterpause kommen. Trainer Ahmet Inal wünscht sich in erster Linie einen Innenverteidiger, in zweiter einen zusätzlichen Angreifer.

Im Duell gegen den VfB Hilden gelang dem Mülheimer FC 97 ein wichtiger Sieg. Hier wird Torschütze Cem Sabanci (3.v.l.) gefeiert.
Im Duell gegen den VfB Hilden gelang dem Mülheimer FC 97 ein wichtiger Sieg. Hier wird Torschütze Cem Sabanci (3.v.l.) gefeiert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Mit der aktuellen Tabellensituation vor Augen wirkte es dann doch etwas voreilig, dass Dzudzevic in einem schriftlichen Statement, das auch in Reviersport veröffentlicht wurde, schon einer Etage weiter oben sprach: „Auf Strecke ist die Regionalliga das Ziel. Ich halte die Oberliga Niederrhein, bei allem Respekt für die Gegner, für nicht allzu stark. Jedes Jahr spielen drei bis vier Mannschaften um den Aufstieg. Zeitnah wollen wir auch zu diesem Feld gehören.“

„Mir ist klar, dass man drei oder vier Jahre in der Liga bleiben muss“

Kostenfreie Zusatzmotivation für alle kommenden Gegner. Doch der Sportchef ruderte im Gespräch mit dieser Redaktion schon ein Stück weit zurück: „Ich weiß: Wir kämpfen gerade gegen den Abstieg. Ich bin fokussiert und habe mit meinem Unternehmen auch von ganz unten angefangen und viel geschafft. Aber mir ist klar, dass ich drei oder vier Jahre in der Liga bleiben muss, um mich zu stabilisieren“ so Dzudzevic.

Sein Ziel sei es aber, nicht dauernd vom Abstieg zu reden. „Mit dem Mittelfeld wäre ich erstmal absolut zufrieden.“ Neben dem Sportlichen will er auch an anderen Dingen beim MFC arbeiten: einer renovierten Kabine etwa oder einem neuen Fitnessraum. „Der Verein soll wachgerüttelt werden. Dazu haben wir die Aufgaben ganz klar verteilt, jeder weiß, was er zu tun hat.“

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