Mülheim. Dmitri Steininger war heiser nach seinem missglückten Liga-Debüt als neuer Speldorf-Coach. Dabei wurde klar: Es gibt einige Probleme zu lösen.
Am Ende war die Stimme von Dimitri Steininger etwas angeschlagen. Kein Wunder, war der neue Trainer des VfB Speldorf doch zuvor 90 Minuten lautstark aktiv, um seine Mannschaft zum Sieg zu führen. Diesmal noch ohne Erfolg, denn zwei späte Gegentreffer kosteten dem Fußball-Landesligisten einen eigentlich verdienten Punkt im Duell gegen den GSV Moers. Woran der Coach jetzt arbeiten muss.
In seinem zweiten Spiel an der Seitenlinie nach dem 4:1 im Pokal bei der TuS Mündelheim am Donnerstag und dem ersten vor heimischem Publikum sahen die Zuschauer den neuen Chefcoach während der gesamten 90 Minuten nicht einmal sitzend wieder. Immer wieder gab er konkrete Anweisungen, korrigierte vor allem die richtigen Abstände zwischen den Mannschaftsteilen.
VfB Speldorf: Neuer Co-Trainer war lange beim VfL Wedau tätig
Oft war der 36-Jährige auch im Austausch mit seinem neuen Co-Trainer Tino Kirsch. Der 33-Jährige ist nach vielen Jahren als Spieler und Trainer beim VfL Wedau an die Saarner Straße gewechselt. „Nach dem Abschluss meines Lehramtsstudiums kam bei mir die Motivation auf, wieder etwas anspruchsvoller zu arbeiten“, wurde der neue Assistent vom Verein in einer Mitteilung zitiert. Den ersten Kontakt stellte noch der ehemalige Sportliche Leiter Patrick Dertwinkel her, der mit Kirsch gemeinsam Abitur machte.
Wenngleich der allererste Auftritt im Pokal geglückt ist, werden Steininger und Kirsch speziell am Sonntag in der Meisterschaft gesehen haben, wie viel Arbeit noch vor ihnen liegt. „Wir haben gegen den Ball einen Schritt nach vorne gemacht, bei allem anderen liegt noch eine Menge Arbeit vor uns“, meinte Steininger.
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Dazu gehört offensichtlich das Verteidigen von Standards (Stichwort 0:1), das geduldige Spiel nach vorne und die richtige Boxbesetzung.
Und natürlich die Stabilisierung der Hintermannschaft, die mit 36 Gegentreffern die zweitmeisten in der Liga nach Schlusslicht Steele (48) schlucken musste. Vor allem die Bilanz in den Heimspielen, in denen es 23 dieser 36 Gegentore setzte, will der Coach unbedingt verbessern.
„Die Mannschaft hat bisher im Schnitt vier Gegentore zu Hause kassiert, das ist viel zu viel“, meinte Steininger. Trotz ordentlicher Leistung waren es am Sonntag schließlich auch wieder drei.
VfB Speldorf muss wieder eine echte Einheit werden
Und zu guter Letzt muss Steininger aus dem VfB-Team wieder eine echte Einheit formen. Eine, in der alle Spieler sich auch wieder dem Teamgedanken unterordnen. Ein Anfang scheint gemacht, denn mit Gianluca Buhlmann und Alfred Appiah, die unter Julien Schneider wegen mangelnder Spielanteile schon mit einem Abgang drohten, standen zwei Spieler am Sonntag in der Startformation. Offen ist noch die Zukunft von Torhüter David Pawlowski, der kurz vor Saisonbeginn nach Speldorf kam, sich aber seit geraumer Zeit hinter Kai Gröger anstellen muss und am Sonntag nur auf der Tribüne saß.
„Die Stimmung ist nicht schlecht, ich merke das auch im Training, die Jungs wollen“, betonte Dimitri Steininger nach seinem ersten Ligaspiel als Coach. Dass seine erste Woche gleich mit einem Pokalspiel begann, war für den neuen Trainer rückblickend unglücklich. Nun hat er eine erste komplette Trainingswoche zur Verfügung, um die genannten Punkte bis zum Gastspiel am Samstag beim VfB Bottrop anzugehen.
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