Region. Kenta Watari wechselte von der DJK BW Mintard zum TuS Bövinghausen. Nun will er sich VSF Amern anschließen. Doch da macht der Verband nicht mit.
Es ist eine unglückliche Situation, in der Kenta Watari aktuell steckt. Eigentlich möchte er doch nur in der Landesliga auf dem Fußballplatz stehen. Doch bürokratische Hürden verhindern dies. Der Knackpunkt: sein eingeschränkter Aufenthaltstitel, der für den Status als Vertragsamateur vonnöten ist.
Bei der DJK BW Mintard machte der Abwehrspieler in der vergangenen Saison noch 22 Spiele, ehe er seine Chance beim TuS Bövinghausen in der Oberliga suchte, nach kurzer Zeit aber merkte, dass der Dortmunder Klub nicht die richtige sportliche Heimat für ihn sei.
„Er hat nach einem Probetraining ein paar Testspiele mitgemacht, Bövinghausen hat sich dann aber doch für einen anderen Spieler entschieden und ihm gesagt, dass sie ihn nicht gebrauchen können“, sagt sein Manager Dieter van `de Iking von der Spielerberatungsagentur „Sport Talentmanagement“.
Ex-Mülheimer Kenta Watari hat nur einen aufgeschränkten Aufenthaltstitel
Für Watari sei dies ein Schock gewesen. Er suchte nach einer Lösung, weiter hochklassig auf dem Platz zu stehen und fand diese eigentlich beim Landesligisten VSF Amern. Dort steht auch sein Freund Yuta Sakamaki unter Vertrag, beide bilden eine Fahrgemeinschaft zum Training. Doch das Problem: Kenta Watari bekommt keine Spielberechtigung. „Es geht beim Verband darum, ob er als Vertragsamateur nebenbei Geld verdienen kann. Dafür braucht es eine Antwort vom Westfälischen Fußballverband (WDFV, Anm. d. Red.)“, so van `de Iking.
Der WDFV verneint dies auf Anfrage dieser Redaktion. Vielmehr sei Watari beim TuS Bövinghausen als Amateurfußballer registriert gewesen. Beim VSF Amern sollte er nun Vertragsspieler sein. Nur so wäre ein Transfer nach der eigentlichen Wechselfrist noch möglich gewesen.
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Zwar sei es tatsächlich so, dass die Registrierung von Vertragsspielern nur stattfindet, wenn diese mindestens 350 Euro im Monat in Form von Vergütung oder anderen geldwerten Vorteilen erhalten, doch dies sei beim Japaner nicht das Problem. Viemlehr ist es der eingeschränkte Aufenthaltstitel, der das Spielrecht als Vertragsamateur beim 24-Jährigen verhindert.
Frage der internationalen Spielberechtigung kommt hier nicht zum Tragen
Watari wechselte zunächst aus Mintard nach Bövinghausen, obwohl die Mülheimer damit zunächst gar nicht einverstanden waen. In Dortmund erhielt der Verteidiger zum 01. November eine Spielbereichtung als Amateurfußballer für Pflichtspiele. Doch dann überlegte es sich Bövinghausen eben doch anders. Am 19. August stellte dann der VSF Amern einen Antrag auf Vereinswechsel und wollte Watari als Vertragsspieler einstellen. „Aufgrund eines laut der eingereichten Unterlagen fehlenden gültigen Aufenthaltstitels zum Zweck der Beschäftigung als Fußballer erfüllt er aber nicht die Voraussetzungen, um ein Spielrecht als Vertragsamateur zu erhalten“, so Roland Leroi, Medienreferent beim WDFV.
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Da Kenta Watari innerhalb Deutschlands gewechselt ist, geht es hier also auch nicht um die Frage bezüglich der Ausstellung einer internationalen Spielberechtigung bei Nicht-EU-Bürgern. Die kann manchmal tückisch sein, weil die Freigabe erst über die FIFA gehen muss, die beim Herkunftsland nach einer Spielberechtigung fragt. Wenn es sich um Gebiete wie beispielsweise Syrien handelt, kommt es aber nicht selten vor, dass der dortige Fußballverband auf diese Anfragen gar nicht antwortet. Nach Ablauf einer Frist von sieben Tagen – früher war diese deutlich länger – kann der Verband dann eine Spielberechtigung erteilen.
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