Mülheim. Für Erol Kücükarslan kam sein Rauswurf beim SC Croatia Mülheim aus dem Nichts. Warum er sich von den Verantwortlichen im Verein übergangen fühlt.
- Nach einer überragenden letzten Saison mit dem Fast-Aufstieg in die Bezirksliga wurde Trainer Erol Kücükarslan diese Woche überraschend bei Croatia Mülheim entlassen.
- Der diesjährige Saisonstart verlief mehr als holprig – nur ein Sieg aus vier Spielen. Für den Ex-Trainer sei aber noch viel drin gewesen.
- Kücükarslan ist vor allem von seinen Vereinskollegen enttäuscht, mit denen er vor Kurzem noch die Zukunft geplant habe.
Vor wenigen Monaten noch gefeiert, jetzt vor die Tür gesetzt. Nach nur vier Spielen endet die Tätigkeit von Trainer Erol Kücükarslan beim SC Croatia Mülheim abrupt.
Die am Dienstag vom sportlichen Leiter des SC veröffentlichte Entscheidung kam für Kücükarslan aus dem Nichts – und hinterlässt pure Enttäuschung. „Der Stachel sitzt sehr, sehr tief“, beschreibt der Ex-Trainer seine jetzige Gefühlslage. Er habe sich mit dem Verein vollkommen identifiziert, und dann nicht mehr willkommen zu sein, träfe ihn sehr.
Erol Kücükarslan: „Ich habe eine Familie verloren“
Der sichtlich enttäuschte Kücükarslan geht sogar noch weiter und macht deutlich: „Ich habe nicht nur eine Mannschaft verloren, ich habe eine Familie verloren.“ Es habe Keinen im Verein gegeben, mit dem er nicht klargekommen sei, im Gegenteil. Vom Verein hätte Kücükarslan Anderes erwartet: „Ich hätte mir gewünscht, man stellt sich hinter mich und sagt, ja, wir sind jetzt in einer schwierigen Lage, kommen da aber gemeinsam auch wieder raus.“
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Croatias schwierige Ausgangslage war eigentlich bekannt. Wie schwierig es zu Saisonbeginn werden wird, war für Erol Kücükarslan aufgrund der Vorbereitung und der Verfügbarkeit seiner Spieler eigentlich klar, und das hätten auch die Verantwortlichen gewusst. „Ich habe in der Spitze vom 29-Mann-Kader nur sieben zur Verfügung gehabt“, so Kücükarslan.
Croatia Mülheim: Trotz Sieg gegen Favoriten musste der Trainer gehen
Darüber hinaus habe man nach der letzten Spielzeit sehr wichtige Leistungsträger verloren und auf einige Spieler verletzungs- oder urlaubsbedingt lange verzichten müssen. „Ohne die A-Jugendlichen hätten wir viele Partien gar nicht bestreiten können“, erklärt der Ex-Coach. Für solche Voraussetzungen habe sein Team noch wirklich alles gegeben.
Von all dem sollen die Verantwortlichen, allen voran Sportlicher Leiter Efe Özkan, gewusst haben. „Wir wussten alle über die Situation Bescheid und waren ständig im engen Austausch“, so Erol Kücükarslan. Deshalb habe ihn Özkans Aussage, die Mannschaft sei tot und würde von ihm nicht mehr erreicht werden, zutiefst getroffen. Er stellt klar: „Definitiv war die Mannschaft nicht tot. Wenn die Mannschaft wirklich so tot gewesen wäre, hätten wir ersatzgeschwächt nicht verdient gegen einen Aufstiegsfavoriten gewonnen.“
Ehemaliger Trainer von Croatia Mülheim ist persönlich tief verletzt
Besonders auf persönlicher und emotionaler Ebene ist der ehemalige Croatia-Coach tief enttäuscht: „Wir waren Freunde und haben zusammen die Zukunft geplant, mit Efe und auch mit meinem Nachfolger Daniel Möser. Dass dann so schnell gegen mich entschieden wird, obwohl die Situation bekannt war, hat mich am meisten verletzt.“
Am Freitag wird sich der ehemalige Erfolgstrainer von seinem Team verabschieden – ein Weg, der für ihn nicht leicht wird. „Das wird sehr emotional, die Jungs waren für mich wie Söhne.“ Wie es für ihn danach weiter geht, ist noch nicht klar. Beim SC Croatia will er aber erstmal nicht mehr auftauchen. „Dazu ist das alles noch zu frisch.“
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