Mülheim. Mülheims Olympia-Zweite haben sich in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Große Hoffnungen zum Saisonstart – aber auch Probleme.
Am Sonntag wird das Olympia-Finale im Hockey exakt einen Monat her sein, da stehen mit Malte Hellwig und Moritz Ludwig zwei Silbermedaillengewinner schon wieder für den HTC Uhlenhorst Mülheim im Bundesliga-Alltag auf dem Platz. Zuvor gab es noch eine besondere Ehre für die beiden Hockeyspieler (Lukas Windfeder weilt im Australien-Urlaub) – verbunden mit einem erwartungsvollen Versprechen.
Als sich Hellwig und Ludwig ins Goldene Buch der Stadt eintrugen und anschließend auf dem Rathaus-Balkon von einigen Mülheimerinnen und Mülheimern empfangen wurden, beklagte ihr heutiger Trainer Thilo Stralkowski scherzhaft, dass es 2012 keinen solchen Empfang gab, als er und Jan Philipp Rabente in London sogar die Goldmedaille gewannen.
Mülheims Oberbürgermeister Marc Buchholz verspricht: „Dann gehört der Balkon euch“
Oberbürgermeister Marc Buchholz griff den Einwand dankend auf und versprach: „Wenn der HTCU Deutscher Meister wird, gehört der Balkon euch.“ Oder bei weiteren Olympia-Medaillen.
„Die Einladung nehmen wir sehr gerne an“, sagte Malte Hellwig in einer kurzen Dankesrede auf dem Rathausbalkon und versprach: „Wir werden ab Sonntag unser Bestes tun.“ Dann gastieren die Uhlenhorster zum ersten Saisonspiel beim TSV Mannheim (Anstoß: 14.30 Uhr).
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Ist ein erneuter Empfang in Mülheims guter Stube denn vollkommen aus der Luft gegriffen? Ausgerechnet Youngster Ludwig antwortet recht offensiv: „Wenn alle fit sind, ist unsere Mannschaft immer gut genug, um Deutscher Meister zu werden.“
Genau da liegt aktuell aber die Schwierigkeit. Zum einen fehlten die beiden Nationalspieler lange – Hellwig ist seit letztem Donnerstag wieder dabei, Ludwig seit diesem Mittwoch – zum anderen fällt Kapitän Lukas Windfeder wegen seines Australien-Aufenthalts noch den kompletten September aus. Auf die Rückkehr von Timm Herzbruch und Jan Schiffer hofft der HTCU Mitte Oktober. Stürmer Willi Sanda fällt noch wegen einer Schambeinentzündung aus, während Verteidiger Dennis Holthaus seit dieser Woche wieder im Training ist.
Warum die Vorbereitung vor dem Bundesliga-Start schwierig war
„Die Startvorbereitungen sind alles andere als einfach“, sagt Stürmer Malte Hellwig und möchte daher noch keine Prognosen abgeben. „Man muss einfach abwarten, wie die Saison losgeht, wie sie sich entwickelt und dann in der Winterpause vielleicht ein Resümee ziehen“, sagt der 26-Jährige.
Trainer Thilo Stralkowski ist trotzdem guten Mutes und freut sich auf den Saisonstart, wenngleich seine Mannschaft „in der Vorbereitung von der Besetzung her zerstückelt“ war. „Wir wollen mit einem Dreier starten und das wird schwer genug. Auswärtsspiele beim TSV Mannheim sind nie ganz leicht“, weiß der Coach, zumal die Mannheimer mehrere argentinische Nationalspieler dazu bekommen haben.
Mülheimer werden erneut auf den eigenen Nachwuchs setzen
Im Gegensatz dazu muss sich der HTCU wieder einmal auf seinen eigenen Nachwuchs verlassen. In Abwesenheit von Windfeder dürfte auch Moritz Ludwig (22) mehr Verantwortung in der Defensive bekommen. Von den ganz jungen Spielern werde – so Stralkowski – Linus Frankhoff „sicherlich seine Spiele machen“. Auch Elias Godschalk sowie Tom und Niklas Enaux würden „immer mal wieder wichtige Bundesliga-Minuten bekommen, weil sie es sich durch gute Leistungen im Training verdient haben.“
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Dass Windfeder vorerst als Eckenschütze wegfällt, sieht Stralkowski als Chance und hat mit seinem Team mehrere Varianten einstudiert. Malte Hellwig soll die Schlagecken, Henrik Mertgens die Schlenzvarianten übernehmen.
Warum Stralkowski die DNA des HTCU verändern will
Darüber hinaus werden die Uhlenhorster in dieser Saison an ihrem Konterspiel arbeiten. „Wir haben da so viel Potenzial und lassen noch so viel liegen“, hadert Stralkowski, der aber noch ein weiteres großes Ziel verfolgt.
„Wir wollen für eine starke Defensive stehen und unangenehm zu spielen sein. Ich weiß: Die Ausbildung am Uhlenhorst ist sonst immer eher von der Offensive geprägt, aber ich möchte unsere DNA dahingehend verschieben, dass wir eine der besten Defensiven sind. Statistisch waren wir es zuletzt schon, aber wenn man genauer hinter die Szenen guckt, dann war auch viel Glück dabei. Ich will, dass wir knallhart defensiv spielen, aber auch clever“, erklärt Stralkowski.
Play-offs bleiben das vorrangige Ziel des HTC Uhlenhorst Mülheim
Ziel bleibt das Erreichen der Play-offs, für die der HTCU mindestens Tabellenachter werden muss. Im geänderten Modus gilt es wieder, einige Spiele mehr zu absolvieren. „Im Team haben wir noch nicht über den Modus gesprochen, aber in der Nationalmannschaft war schon die Resonanz, dass man froh gewesen wäre, wenn es ein paar Spiele weniger gewesen wären“, meinte Malte Hellwig.
Er persönlich sieht den Club an der Alster aus Hamburg in dieser Saison weit vorne. „Sie waren letztes Jahr schon im Final Four und haben sich punktuell sehr, sehr gut verstärkt“, so der Olympia-Zweite. Und der HTCU selbst? Hellwig: „Wir tun erstmal gut daran, zu sagen, dass wir gesichert ins Viertelfinale kommen wollen.“
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