Mülheim. Nach 19 Ausgaben sagt der Veranstalter den Rennbahn-Crosslauf ab. Seine Zukunft bleibt offen. Was zu dieser Entscheidung geführt hat.

Ein Laufevent, wo sonst Pferde um die Wette galoppieren - das war fast zwei Jahrzehnte eine liebgewonnene Tradition im Mülheimer Sportwinter. Doch die 19. Ausgabe des Rennbahn-Crosslaufs am Mülheimer Raffelberg vom 25. November 2023 war die vorerst letzte. Das erfuhr diese Redaktion vom Veranstalter Marathon und Triathlon Mülheim.

„Die Kosten sind in den vergangenen Jahren extrem gestiegen“, erklärte Kai Richter, der Pressesprecher des Vereins, und bezifferte alleine die Miete für die Rennbahn auf 2500 Euro.

Als Helfer gebraucht: Startverbot für alle Vereinsmitglieder von Marathon und Triathlon Mülheim

Außerdem bestehe ein Organisationsproblem, „das darf man auch mal so offen sagen“, findet Richter. Denn das Ehrenamt könne an manchen Stellen nicht alles stemmen. In der Vergangenheit waren weit über 100 Helferinnen und Helfer in das Event involviert, so dass niemand aus den Reihen der Gastgeber selbst starten durfte.

„Es soll für den Verein ja auch eine Image-Geschichte sein“, sagt Richter. Dies gelinge aber nur mit angemessenen Teilnehmerzahlen. Trotz Aktionen wie „Jockey gegen Jogger“ oder der versuchten Gewinnung von Fußballmannschaften für den Lauf, blieben die Teilnehmerzahlen auf ähnlichem Niveau.

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„Durch Corona spüren wir Änderungen beim Anmeldeverhalten“, bestätigte Richter das, was zuletzt auch schon im Vorfeld des Ruhrauenlaufs zu hören war. „Man wartet solange wie möglich ab, um sich alle Optionen fürs Wochenende offen zu halten“, schildert der Pressesprecher.

„Gigantismus“: Was der Verein anderen Events vorwirft

Außerdem erhöhe der Gigantismus anderer Events die Erwartungshaltung, die ein ehrenamtlich geführter Verein bei seiner Veranstaltung nicht erfüllen kann. „Es ist ja Wahnsinn, was man da teilweise in die Hand gedrückt bekommt - T-Shirts oder sogar Rucksäcke“, weiß Richter aus Erfahrung.

Der Crosslauf war wegen Corona nur einmal ausgefallen und hatte schon seit 2021 wieder stattgefunden. Zuletzt kam er noch mit einem neuen Haupt- und Namenssponsor daher. All das konnte das Event erst einmal nicht retten. Zumal der Verein den Lauf nicht erst kurzfristig absagen wollte.

Bedeutet das nun das komplette Ende des Rennbahn-Crosslaufs? „Es ist nicht ausgeschlossen, dass er in irgendeiner Form wieder stattfindet. Aber dazu müssen neue Konzepte entwickelt werden“, bestätigt der Verein.