Mülheim. Ein potenzieller neuer Flügelspieler stand am Sonntag für den Mülheimer FC auf dem Platz. Welche Schwierigkeiten es aber gibt.

Mit dem Niederrheinpokal-Spiel beim Düsseldorfer Kreisligisten SV Wersten beginnt für den Mülheimer FC 97 am Sonntag die neue Saison, eine Woche später steht das erste Oberliga-Spiel gegen den 1. FC Kleve an. Von einer Generalprobe zu sprechen, wäre aber falsch – nicht, solange der Mülheimer Kader nicht komplett ist.

Insbesondere in der Offensive drückt der Schuh, das war am vergangenen Sonntag im Test bei Wattenscheid 09 (2:3) zu sehen - eine ganze Halbzeit lang strahlte der MFC quasi keine Torgefahr aus. „Von vier Offensivaktionen waren drei im Abseits. Das ist nicht gut“, sagte Trainer Ahmet Inal. Auch wenn der MFC in der zweiten Halbzeit zwei Tore machte und noch mehr Chancen hatte, sucht er noch nach zwei neuen Angreifern, die „sofort helfen“ sollen.

Flügelspieler stand am Sonntag in Wattenscheid für den MFC auf dem Platz

Ein Kandidat stand dabei schon am Sonntag auf dem Platz: Alwin Weber (zuletzt SC Neheim) trainierte beim MFC mit, spielte auch gegen Wattenscheid, musste aber angeschlagen ausgewechselt werden. Der 21-jährige Flügelspieler hat auf jeden Fall schon Erfahrung, die dem MFC helfen kann und könnte sich auch noch entwickeln.

In der Jugend trug Weber das Trikot von Borussia Dortmund, VfL Bochum, SC Paderborn und zuletzt Preußen Münster. Seit Anfang 2023 spielte er erst ein halbes Jahr lang für den SC Neheim in der Westfalenliga. Beim Oberligisten FC Brünninghausen konnte er in der vergangenen Hinrunde nicht wie erhofft durchstarten, kehrte nach nur acht Oberliga-Einsätzen nach Neheim zurück. Parallel spielte er auch in der „Baller League“ von Mats Hummels und Lukas Podolski für Eintracht Spandau – in der Baller League wollte er sich zwischen Ex-Profis, Influencern und anderen Amateurfußballern für größere Klubs empfehlen.

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Er sehe sich in „höheren Ligen“, sagte Weber der Westfalenpost noch Ende Juni – beim Mülheimer FC könnte er immerhin in der Oberliga spielen.

„Ein Straßenkicker“: Das sagt Trainer Ahmet Inal über Weber

„Er ist ein Straßenkicker, ein richtig guter Zocker. So einen möchte ich gerne in meinem Kader haben“, sagt Trainer Ahmet Inal über den 21-Jährigen. Doch die Entfernung sei ein Problem. „Er kommt aus Neheim, das ist jedes Mal über eine Stunde Fahrt. Da darf man vielleicht auch als Verein nicht zu egoistisch sein“, findet Inal. Zumal Weber aktuell nur vom Fußball lebt. „Wir haben zwar noch nicht über das Finanzielle gesprochen, aber das müsste ja auch dann schon so sein, dass das nicht schon durch die Spritkosten drauf geht.“

Und was heißt das nun für einen möglichen Wechsel? „Wir haben das erstmal auf Eis gelegt. Es gibt noch den ein oder anderen Verein, der ihn auch haben will. Ich habe ihm gesagt, dass er sich das erstmal anhören soll. Wenn das nicht klappt, kommen wir noch einmal ins Gespräch“, sagt Inal.