Duisburg. Croatia Mülheim bleibt A-Ligist. Mit 0:1 endet das Aufstiegsspiel bei Taxi Duisburg. So erlebten die Styrumer das Rückspiel.
Selbst als die Nachspielzeit schon mehr als eine Minute lang überschritten war, versuchten die Kicker des SC Croatia Mülheim noch einmal alles. Ein letzter Freistoß, eine letzte Ecke, dann war es vorbei. Die Styrumer bleiben A-Kreisligist. Sie verloren am Donnerstagabend vor 800 Zuschauern das Rückspiel in der Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga beim FC Taxi Duisburg mit 0:1 (0:1).
Während die Taxi-Spieler den Hit „We are the Champions“ schmetterten und die Fans Pyros am Platzrand zündeten, schlichen die Akteure von Croatia enttäuscht vom Platz. „Es kommt nicht so oft vor, dass wir kein Tor schießen. Das war in der Rückrunde eigentlich unsere Stärke“, meinte Trainer Erol Kücükarslan nach torlosen 180 Minuten.
Croatia Mülheim bleibt ohne echte Großchance
Seine Mannschaft konnte auch im Rückspiel keine echte Großchance herausspielen. „Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, das muss man fairerweise dazu sagen“, meinte der Trainer. Nach vorne fehlte Croatia der Mut und die richtigen Ideen. „Beim einen oder anderen war auch ein bisschen Nervosität dabei“, meinte der Coach.
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Auch die Rückkehr von Valentin Markic und Josip Stojcic, die Einwechslung des oberliga-erfahrenen Toni Matic und Belmin Selmanovic als Kapitän in der Startaufstellung konnten daran auch nichts ändern.
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„Hier und da hat uns der letzte Wille gefehlt, nach vorne waren wir etwas ängstlich“, meinte auch Mittelfeldspieler Mohammed Mharchi und ergänzte: „Im Moment ist die Stimmung natürlich gedrückt, aber im Fußball muss man auch verlieren können. Taxi war heute besser.“
Die spielentscheidende Szene ereignete sich in der 74. Minute, als die Mülheimer im Spielaufbau den Ball verloren, Lucas Wächtler ließ einen Verteidiger aussteigen, während er nach innen zog und den Ball in den linken oberen Winkel jagte. „Das war ein Sonntagsschuss und den trifft er natürlich auch gut. Fehler entscheiden solche Spiele“, weiß auch Erol Kücükarslan und fügte hinzu: „Wenn du keine Tore machst, dann wirst du irgendwann bestraft.“
Croatia-Spieler fuhren 500 Kilometer aus dem Urlaub zurück
Der Coach war am Donnerstagabend hin und hergerissen. Denn trotz der Niederlage lobte er seine Mannschaft für eine starke Saison. „Die Jungs haben hervorragend gespielt bisher und in meinem Herzen sind sie Meister. Wir mussten immer wieder neu improvisieren“, sagte Kücükarslan.
Einige Spieler hätten extra ihren Urlaub abgebrochen und seien 500 Kilometer weit nach Duisburg gefahren, um die Mannschaft zu unterstützen. „Es ist bitter für diejenigen, die so viel investiert haben und dann stehen sie mit leeren Händen da“, haderte der Coach.
„Beide Mannschaften hätten es verdient gehabt“
„Wenn man so nah am Ziel ist und es nicht schafft, ist es natürlich sehr, sehr ärgerlich“, meinte der Coach. Seiner Meinung nach hätten es beide Teams verdient gehabt, in die Bezirksliga aufzusteigen.
Ein Blick nach vorne fiel dem Trainer mit der Niederlage im Nacken verständlicherweise schwer. „Die Enttäuschung sitzt erstmal tief aber wir haben jetzt einen Vorteil: Ich kenne die Mannschaft und die Mannschaft kennt mich. Wir haben am Anfang viele Punkte liegen lassen, das passiert uns dann vielleicht nicht mehr.“
Greift Croatia neu an? Der Trainer bleibt vorerst realistisch
Heißt das, Croatia greift noch einmal neu an? „Als Trainer habe ich natürlich immer Ziele, aber man muss auch realistisch sein: Es ist kein Selbstläufer und man muss hart dafür arbeiten.“
Das wird der SC also ein weiteres Jahr in der Kreisliga A tun. Mit Almin Pepic (SV Raadt), Eray Barut (SC 20 Oberhausen), Julian Krasniqi (FC Sterkrade 72) stehen die ersten drei Neuzugänge für die kommende Saison fest.
So spielten sie: Namen & Daten zum Relegationsrückspiel
FC Taxi Duisburg – SC Croatia Mülheim 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Wächtler (74.)
Croatia: Serdarusic – Kaltak (72. Möser), Cakmak (62. Matic), Stojcic – Baffour, Mharchi, Nimani, Macar (80. Beß) – Fazlic, Markic, Selmaovic