Mülheim. Können Urlauber gleich wieder in die Startelf zurückkehren oder bekommen andere den Vorzug? Mintards Guido Contrino hat dazu eine klare Meinung.

Als vor dem Heimspiel von Blau-Weiß Mintard gegen die Sportfreunde Niederwenigern noch Fotos für einen Sponsor gemacht werden mussten, schickte Trainer Guido Contrino seine Reservisten, die sich noch nicht in der unmittelbaren Spielvorbereitung befanden. „Ihr könnt Max Haubus und Leon Eschen haben, die sitzen heute beide auf der Bank“, verkündete der Trainer überraschend.

Tatsächlich schickte Mintards Linienchef seinen Vize-Kapitän erst zur zweiten Halbzeit auf den Platz, seinen Stammsechser ließ er ganz draußen. Beide waren zuletzt im Urlaub und nahmen daher nicht am Training teil. Trotz der 2:4-Niederlage wird Contrino auch in ähnlichen Fällen wieder so entscheiden.

Blau-Weiß Mintard: Trainer will keine Unterschiede machen

„Da stehe ich auch zu meiner Meinung“, sagt der 52-Jährige. „Ich kann da keine Unterschiede machen, dann wirke ich als Trainer ja unglaubwürdig“, so Contrino, der die Niederlage gegen Niederwenigern auch keineswegs auf eine andere Personalbesetzung zurückführen will. „Fakt ist, dass sie nicht trainiert haben und dann können sie nicht erwarten, dass sie dann gleich wieder spielen. Dann belohne ich lieber den Spieler, der sich im Training immer reinhaut“, betont der Coach.

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Am Spielfeldrand gab es am vergangenen Sonntag schon den ein oder anderen, der diese Entscheidung in Frage stellte. Doch Contrino bleibt dabei. Zurecht. „Wie soll ich denn einen motivieren, wenn er keine Chance auf seiner Position hat, selbst wenn sein Konkurrent im Urlaub war?“

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Der nächste, den das betreffen wird, ist Stürmer Moreno Mandel, der sich nach dem Spiel gegen Niederwenigern kurzfristig in den Urlaub verabschiedet hat. „Das müssen wir so hinnehmen“, klingt der Coach nicht gerade begeistert.

Klar ist damit, dass die Mintarder am Sonntag, 15 Uhr, im Auswärtsspiel beim PSV Wesel-Lackhausen auf ein 4-2-3-1-System mit Timo Conde als einziger Spitze setzen werden. „Ansonsten müssen wir mal gucken, wie sich das da aufstellt“, sagt Contrino, der auch Niklas Nett ersetzen muss. Der Linksaußen verletzte sich am Dienstag im Training am Knie, kann das Gelenk aktuell weder strecken, noch beugen. „Das sah wirklich gar nicht gut aus“, rechnet der Trainer bereits mit dem Schlimmsten, nachdem ihm bereits Ben Kastor (Mittelfußbruch) „an allen Ecken und Enden“ fehlt.

Contrino muss sich auf vielen Positionen noch Gedanken machen

Busfahrt nach Wesel

Für das Auswärtsspiel in Wesel hat das Mintarder Team einen Bus gechartert. „Alle Fans, die die Mannschaft unterstützen möchten, sind herzlich eingeladen, mitzufahren“, teilte der Verein mit.

Treffpunkt ist am Sonntag um 12:15 Uhr an der Bushaltestelle direkt am Platz. Die Kosten pro Person liegen bei zehn Euro. Interessierte können sich bei Teammanager Marvin Roesch (0176 5575 1258) melden.

Möglich, dass Etinosa Igbionawmhia vom Linksverteidigerposten eine Position nach vorne geht. Hinten links könnte Kenta Watari ebenso gut verteidigen wie Henry Schäumer, der am Sonntag gegen Niederwenigern wegen Schwindelgefühlen beim Aufwärmen kurzfristig passen musste.

Es ist nicht die einzige Position, auf der vor dem Gastspiel in Wesel noch Unklarheit herrscht. Spielt Max Haubus wieder von Beginn an, kommt Leon Eschen wieder zum Einsatz, wer spielt von mehreren Kandidaten auf der Sechserposition und bekommt der trainingsfleißige Nils Slawinski eine Chance?

Blau-Weiß Mintard muss in Wesel besser verteidigen

Egal, wer spielt: Die Marschroute ist klar: „Wir müssen versuchen besser zu verteidigen und müssen viel konsequenter in der Chancenauswertung sein. Dann können wir auch mal tiefer stehen“, erklärt Contrino. Dann wäre die Gefahr, von langen Bällen überrumpelt zu werden, nicht mehr so hoch. „Es ist ja grad das Schlimme, dass nichts wirklich rausgespielt war“, hadert der Coach immer noch mit Blick auf die Gegentreffer vom letzten Sonntag.

Leichter wird es auch diesmal nicht, schließlich ist Wesel noch ungeschlagen – ein Sieg, drei Unentschieden. „Ich habe aber gehört, dass Wesel dem Sieg in Dingden deutlich näher war. Das wird für uns eine ganz schwere Aufgabe“, ist sich Contrino sicher.