Mülheim. Janis Timm hat sein 200. Pflichtspiel für den VfB Speldorf bestritten. Warum er dem Verein die Treue halten möchte und welche Ziele er noch hat.

Dass das Spiel des VfB Speldorf beim ESC Rellinghausen am vergangenen Sonntag ein besonderes für Janis Timm war, war dem Offensivspieler des Fußball-Landesligisten zunächst gar nicht so bewusst.

„Ein Betreuer hat mich darauf angesprochen“, sagt Timm über sein Jubiläum im Trikot des Mülheimer Vereins. Der 2:0-Erfolg, Timm traf zum Endstand, war das 200. Ligaspiel des 29-Jährigen im grün-weißen Trikot. Seit seinem Wechsel vom VfB Homberg im Sommer 2015 läuft er – nur von einem halbjährigen Ausflug zum DSV 1900 in der Rückrunde der Saison 2018/19 unterbrochen – für die Speldorfer auf. Und wenn es nach Timm geht, ändert sich daran so schnell auch nichts.

VfB Speldorf: Janis Timm ist einer der besten Torschützen der vergangenen Jahre

„Ich freue mich, dass diese Zahl an Spielen so geschätzt wird“, sagt Timm, dem die Aufmerksamkeit um seine Person eher unangenehm ist. Einen Instagrampost hat der Verein veröffentlicht, sich dort für seine Dienste bedankt.

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Denn Timm ist längst nicht irgendein Spieler beim VfB. Er ist Führungsfigur auf und neben dem Platz, hat Höhen wie den Oberliga-Aufstieg, aber auch Tiefen, wie den Abstieg in die Bezirksliga, miterlebt. Gerade in den beiden Aufstiegsjahren – 2016/17 und 2022/23 – hatte er mit seinen 26 beziehungsweise 29 Toren großen Anteil an den Erfolgen. In der vergangenen Saison kamen noch 32 Vorlagen dazu.

„Der Aufstieg in die Oberliga war damals nicht geplant, es kam einfach so, weil wir uns in einen Rausch gespielt haben“, erklärt Timm, warum dieser Erfolg für ihn einen noch höheren Stellenwert hat, als der Aufstieg vor wenigen Monaten in die Landesliga. „Der Abstieg in die Bezirksliga war brutal und unerwartet. Da war der Wiederaufstieg fast schon Pflicht. Unsere Mannschaft war auch einfach zu gut für die Bezirksliga“, so Timm.

Janis Timm ist in Speldorf auch als Jugendtrainer aktiv

Nun also wieder Landesliga. Für Timm ist es mittlerweile aber fast schon nebensächlich, in welcher Liga er kickt. „Ligen sind fast nur noch Namen für mich. Ich möchte mich wohlfühlen“, so der Routinier. Und das tut er in Speldorf. Janis Timm wohnt mittlerweile fünf Minuten entfernt vom Sportplatz an der Saarner Straße, ist als Jugendtrainer aktiv. „Darin gehe ich auf, der Spaß steht im Vordergrund. Und natürlich tut mir die Wertschätzung gut“, sagt der Offensivspieler.

12. Juli 2015: Janis Timm (hintere Reihe, 2.v.r.) wird als Neuzugang des VfB Speldorf vorgestellt.
12. Juli 2015: Janis Timm (hintere Reihe, 2.v.r.) wird als Neuzugang des VfB Speldorf vorgestellt. © FFS | Herbert Höltgen

Klingt wie ein Treuebekenntnis zum Verein. „Speldorf ist meine zweite Station im Seniorenfußball und ich möchte auch nicht unbedingt noch einmal etwas anderes kennenlernen“, sagt er. Der Start in die neue Saison ist mit sieben Punkten aus vier Spielen geglückt, nun gehe es darum, „dass wir uns den Platz in der Landesliga wieder verdienen“, so Timm.

Der neue Trainer Bartosz Maslon mache einen guten Eindruck, „hier könnte wieder kontinuierlich etwas aufgebaut werden.“ Um dann vielleicht noch einmal Oberliga zu spielen? „Der Verein möchte das, aber es ist ein langer Weg. Ziele sollte man haben, sonst wird es langweilig“, sagt Timm und betont: „Ich gehe auf die 30 zu, wenn ich noch einmal Oberliga spiele, dann nur mit Speldorf.“