Mülheim. Zum ersten Mal findet ein Renntag der Ruder-Bundesliga in Mülheim statt. Was die Organisatoren dafür alles berücksichtigen mussten.
Seit 2009 ist die Rennrudergemeinschaft Mülheim in der Ruderbundesliga vertreten. Ein Heimrennen auf der Ruhr hat es bislang aus organisatorischen Gründen noch nicht gegeben. Das wird sich am Samstag ändern. 21 Achter werden auf der Sprintstrecke rund um die Schlossbrücke auf die Jagd nach dem Tagessieg gehen.
„Der Deutsche Ruderverband ist auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir uns das vorstellen können“, beschreibt Hauptorganisator Tim Apeltrath die Entstehungsgeschichte des Mülheim-Renntages.
Mülheimer Achter feierte den ersten Sieg der Vereinsgeschichte
Bislang gab es immer Bedenken aufgrund der fehlenden Infrastruktur, schließlich besitzt die Stadt keine klassische Regattastrecke wie vor allem Duisburg oder auch Essen. Mittlerweile rudern die Mülheimer in der Liga der besten Achtermannschaften aber auch ganz vorne mit. Beim letzten Event in Kassel ergatterte das Sprintteam sogar einen allerersten Tagessieg überhaupt. „Das sind perfekte Bedingungen für einen Heimrenntag und in unserer aktuellen Position eine Riesenchance, uns zu präsentieren“, sagt Apeltrath.
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Der Verein machte sich Gedanken, erstellte in enger Abstimmung mit der Stadt und allen Helfenden ein Konzept und gab schließlich grünes Licht.
90 ehrenamtliche Helfer machen den Renntag möglich
„Natürlich ist es mit sehr viel Aufwand verbunden“, sagt der Organisator. Allein acht verschiedene Genehmigungen mussten eingeholt werden. „Die Stadt hat aber in jeglicher Hinsicht positiv mit uns zusammengearbeitet“, betont Apeltrath. Darüber hinaus sind vor allem die Bereiche Logistik, Kosten und Helfer die größten Herausforderungen. „Ohne die Unterstützung von mehreren Mülheimer Firmen würde so eine Veranstaltung nicht funktionieren“, sagt er.
Genauso wenig ohne 90 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. „Das muss man erst einmal organisiert bekommen, da bin ich auf unseren Verein auch echt stolz“, sagt Apeltrath.
Ziellinie an der Ruhrpromenade
Dass die Rennen in der sogenannten „Ruhr-Arena“ stattfinden, wo auch das jährliche Drachenboot-Festival ausgetragen wird, war von Anfang an alternativlos. „Die Ruder-Bundesliga ist bekannt für Veranstaltungen in attraktiver Lage und besser geht es doch nicht, mehr Stadtzentrum kann man nicht darstellen, wo drumherum alle Gastronomen bei bestem Wetter profitieren“, findet der Orga-Chef.
Anders als beim Drachenbootrennen starten die Ruderer aber am Ende der Ruhrinsel, fahren in entgegengesetzter Richtung und kommen an der Ruhrpromenade ins Ziel.
Münster Achter hat personell noch einmal nachgelegt
Mit dem Parkplatz an der Stadthalle ist das Veranstaltungsgelände auch gut angebunden, in der Müga ist genug Platz, um die insgesamt 21 Boote (15 Männerteams und sechs Frauenmannschaften) zwischenzeitlich zu lagern. „Jetzt muss nur noch das Wetter passen, damit auch viele Zuschauer kommen“, sagt Martin Kiefer, Sportvorstand des Wassersportvereins.
Nach dem Sieg in Kassel wollen die Mülheimer freilich ihren Heimvorteil nutzen. Doch auch der Münster-Achter konnte im Sommer noch einmal personell aufstocken und hat international erfahrene Ruderer wie Ole Kruse, William Strulick und John Heithoff mit im Boot. Dazu kommen die Teams, die in Lauerstellung hinter der Tabellenspitze liegen.
Entscheidung fällt in K.o.-Duellen
Die sogenannten Time Trials, bei denen es um die besten Zeiten für die K.o.-Duelle geht bilden ab 10 Uhr den Auftakt des Renntages. Weiter geht es mit den Achtel- (12 Uhr) und Viertelfinals (12.30 Uhr). Die ersten Vorentscheidungen fallen im Halbfinale ab 15:30 Uhr. Die Finalrennen sind für 17 Uhr angesetzt. Anschließend gibt es die Siegerehrung und ab 21 Uhr eine After-Row-Party auf dem Gelände eines Sponsors an den Mintarder Höfen 4. Tickets gibt es im Regattabüro oder online auf ruderbundesliga-mh.de.
Wer es nicht an die Strecke schafft, kann ab 12 Uhr das Geschehen live auf Sportdeutschland.tv verfolgen. Neben einem Online-Ergebnisdienst wird auch auf der Instagram-Seite der Ruderbundesliga aktuell berichtet.