Mülheim. 2021 gewann er Olympia-Silber, jetzt muss sich der Mülheimer Jonathan Rommelmann erst wieder international herantasten. So läuft die Saison.
Nach einem Jahr Pause aufgrund seines Medizinstudiums ist Olympia-Silbermedaillengewinner Jonathan Rommelmann ins Ruderboot zurückgekehrt. Auf internationaler Ebene begann die Saison für den Mülheimer und seinen neuen Partner holprig. Mittlerweile zeigt die Formkurve aber nach oben.
Nachdem Olympia-Partner Jason Osborne in den Radsport gewechselt ist, kristallisierte sich beim Zweier-Ausscheid in Hamburg der 21-jährige Paul Leerkamp vom Osnabrücker Ruderverein als künftiger neuer Mitfahrer Rommelmanns im leichten Doppelzweier heraus.
Rommelmann fährt stark angeschlagen zur Europameisterschaft
Leerkamp startete schon in der vergangenen Saison in dieser Bootsklasse für Deutschland – damals noch mit Arno Gaus, dem jetzigen Ersatzmann des Duos. „Das ist insofern eine neue Situation, als dass wir damals mit Jason schon im Wintertrainingslager viele gemeinsame Kilometer gesammelt haben und dadurch auf einem ganz anderen Stand bei der EM waren“, erklärt der Mülheimer. Darüber hinaus sammelt sein neuer Mitstreiter mit seinen 21 Jahren noch Erfahrungen im internationalen Rennbereich.
Neben dem kurzen Anlauf zur Europameisterschaft im slowenischen Bled plagte Rommelmann in der unmittelbaren Vorbereitung auch noch eine schwere Nasennebenhöhlenentzündung. „Ich habe mich aber dazu entschieden, trotzdem zu fahren. Denn ich bin der Meinung, dass kein Training der Welt einen Wettkampf ersetzen kann“, so der Mülheimer.
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Dennoch startete der 28-Jährige nicht im Vollbesitz seiner Kräfte in die EM, so dass das Duo den Vorlauf prompt nur auf Rang vier hinter Italien, Griechenland und Tschechien beendete. „Mit den Griechen hatten wir nicht so gerechnet“, gesteht Rommelmann rückblickend.
Nur Platz neun bei der EM: „Das war nicht wirklich zufriedenstellend“
Über den Hoffnungslauf kamen die beiden Deutschen dann zwar gut in die Regatta, mit der Zeit baute der Mülheimer aber gesundheitlich ab. Im Halbfinale konnte der deutsche Zweier auf den letzten Metern nicht mehr mit den Iren mithalten, bei denen mit Fintan McCarthy nur einer der beiden Olympiasieger am Start war, während Paul O’Donovan – ähnlich wie letztes Jahr Rommelmann – wegen seines Medizinstudiums fehlte.
Im B-Finale sprang Rang drei und damit Platz neun in der Gesamtwertung heraus. „Das war nicht wirklich zufriedenstellend, aber den Umständen entsprechend konnten wir Einiges mitnehmen“, versucht der Mülheimer das Positive zu sehen.
Weltcup in Luzern soll deutlicheren Aufschluss bringen
Zumal er beim Weltcup im italienischen Varese schon einen deutlichen Fortschritt erkennen konnte – Platz fünf. „Es haben ein paar europäische Boote wie Irland gefehlt, deswegen ist es wahrscheinlich nicht der bereinigte fünfte Platz“, ordnet Rommelmann ein und ergänzt: „Man muss schauen, was das am Ende wert ist, wenn in Luzern wieder mehr Boote am Start sind.“ Dort steigt vom 7. bis 9. Juli der nächste Weltcup.
Der Trend zeige insgesamt in die richtige Richtung. „Uns nutzt jedes Rennen, das wir zusammen fahren und jeder Ruderkilometer. Wir hoffen, dass wir das weiterführen können und in Luzern eine belastbare Aussage kriegen, wo wir im internationalen Vergleich liegen.“