Mülheim. Im Kellerduell gegen die HSG Wesel kassiert die HSG Mülheim/Styrum eine am Ende deutliche Niederlage. Die Ursachen sind hinlänglich bekannt.

Die Verbandsliga-Handballer haben das Abstiegsduell gegen die HSG Wesel mit 27:32 (14:12) verloren.

Damit ist rein rechnerisch der Abstieg für die Mülheimer zwar noch nicht besiegelt, gedanklich ist die HSG aber schon ein Stück weit in der Landesliga angekommen.

HSG Mülheim/Styrum spielt erneut nur eine starke Halbzeit

Für die Zuschauer und Fans der HSG Mülheim/Styrum hatte es so langsam etwas von „Täglich grüßt das Murmeltier“. Erneut spielten die Mülheimer vor heimischem Publikum in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße eine gute erste Halbzeit, gingen sogar mit einer Führung in die Pause und gaben dann die Partie in der Schlussphase aus der Hand. Ein Verlauf wie in dieser Saison etliche Male schon gesehen.

Weitere Berichte zum Handball in Mülheim

Eine richtige Erklärung dafür hatte auch HSG-Trainer Lukas Görgens nicht: „Wir sehen immer wieder, dass wir eigentlich in der Verbandsliga mitspielen können. Schaffen es dann aber nicht, diese Leistung über 60 Minuten zu bringen.“ Nun muss sich die Spielgemeinschaft nach 14 Niederlagen im in 23 Spielen doch eingestehen, dass es so für die Klasse nicht reicht.

Doppelte Manndeckung schmeckt Wesel nicht

Dabei hatten die Hausherren nach anfänglicher Nervosität Wesel in der ersten Hälfte eigentlich gut im Griff. Die Mülheimer nahmen mit Rückraumrechts und dem Mittelmann von Beginn an gleich zwei Leistungsträgers der Gäste aus Spiel. Dadurch hatten diese zunächst Probleme ihre Angriffskonzepte durchzusetzen.

Durch die zweifache Manndeckung waren es aber auch immer wieder große Räume in der eigenen Deckung, die Wesel zum Anspiel auf seinen starken Kreisläufer nutzte. Dass die die Gäste nicht mehr Tore machten, lag in der ersten Halbzeit vor allem daran, dass Torwart Hendrik Teuffer mit einigen Paraden glänzte.

HSG Mülheim/Styrum schadet sich vor der Pause selbst

In der Offensive agierten die Gastgeber bis zur Pause noch sehr druckvoll, machten das Spiel breit und rissen so immer wieder Lücken in der gegnerischen Abwehr, etwa für Stefan Weidner auf Linksaußen. So hatten sich die Mülheimer drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff eine Vier-Tore-Führung (14:10) erarbeitet.

Hielt seine Mannschaft zunächst noch mit mehreren Glanzparaden im Spiel: Hendrik Teuffer, Torhüter der HSG Mülheim/Styrum.
Hielt seine Mannschaft zunächst noch mit mehreren Glanzparaden im Spiel: Hendrik Teuffer, Torhüter der HSG Mülheim/Styrum. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dann allerdings wurde es hektisch und die Hausherren bekamen zwei Zeitstrafen bis zur Pause, in der Unterzahl büßten sie ihren Vorsprung ein Stück weit ein (14:12). „Wir hätten eigentlich zur Pause deutlich höher führen können“, sagte Trainer Görgens.

Mülheimer verursachen zu viele Siebenmeter

Dies fiel dem Liga-Schlusslicht nach der Pause ein Stück weit auf die Füße. Denn die Gäste kamen zu schnell wieder zum Ausgleich. Das lag vor allem, dass die Mülheimer in der Defensive immer wieder unsortiert waren und Wesel so zu freien Würfen kam.

In der 37. Minute stand es 17:17, nach einer ausgeglichenen Phase bis zur 45. Minute ging nun erstmals Wesel mit zwei Toren per Siebenmeter in Führung (23:21). Die Gäste bekamen insgesamt zehn Strafwürfe zugesprochen, was auch zeigt, dass die HSG in der Deckung immer wieder Probleme hatte und einen Schritt zu spät am Gegenspieler war.

HSG Wesel will den Sieg am Ende mehr

In der Schlussphase wollte Wesel den Sieg einfach mehr, brachte auch die notwendigen Aggressivität auf den Platz. „Wir haben uns von der körperlichen Härte zu sehr den Schneid abkaufen lassen“, so Görgens. Die Folge: zu viele Ballverluste vorne, zu viele Fahrkarten, zu viele verfrüht abgeschlossen Angriffe aufseiten der Mülheimer, deren Köpfe nun zusehends weiter runtergingen.

So unterlag die HSG am mit fünf Toren (27:32) und die Bigpoints im Abstiegskampf gingen nach Wesel. Zwar sind in den verbleibenden drei Spielen noch sechs Punkte zu vergeben, bei einem Rückstand von vier Punkten auf einen Nichtabstiegsplatz. Der Tabellenzwölfte Borken hat allerdings auch noch ein Spiel mehr in der Hinterhand.

Die HSG Mülheim/Styrum plant aber dennoch schon für die Landesliga. „Wir haben schon vor Wochen angefangen, uns damit auseinanderzusetzen“, so Görgens. Der Abstieg soll vor allem Druck von den Schultern nehmen und für einen gewissen Neuanfang sorgen.

So haben sie gespielt

HSG Mülheim/Styrum – HSG Wesel 27:32 (14:12)
HSG:
Teuffer, Schoofs – Richter (1), Best (3), Stattrop (4/2), L. Schöneich (4), Hillen (2), Weidner (5), Schroer (7/3), K. Schöneich, Hidding, Peschers (1)