Mülheim. Zwei Jugend-Mannschaften hatte der SV Heißen in der Nordrheinliga gestellt – welche Lehren die Trainer daraus für die neue Saison ziehen.

Die erste Saison in der Nordrheinliga ist für den Handball-Nachwuchs des SV Heißen vorbei.

Trotzdem die Heißener in der höchsten Spielklasse teilweise viel Lehrgeld zahlen mussten, fällt die Bilanz beider Trainer durchweg positiv aus.

SV Heißen: Vereinsmitglieder sorgen für eine tolle Kulisse

„Das Jahr in der Nordrheinliga war einfach eine klasse Erfahrung, davon werden wir noch lange zehren“, sagt etwa Dirk Kohlstadt, Trainer der männlichen C-Jugend. Das lag vor allem an den stimmungsvollen Heimspieltagen in der Sporthalle an der Kleiststraße.

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Mit lautstarker Unterstützung von den Rängen hat es der SV Heißen immer wieder geschafft, seinen Jugendmannschaften eine beeindruckende Kulisse zu bieten. „Das war ein Riesen-Ding, was der Verein da auf die Beine gestellt hat“, so Kohlstadt nicht ohne Stolz. Vor allem zum Saisonabschluss war die Tribüne mit rund 200 Zuschauern nochmal nahezu ausverkauft.

Keine Punkte, aber eine spielerische Entwicklung bei den Jungs

Auf dem Platz hatten es allerdings insbesondere die Heißener Jungs schwer. Sie beendeten die vergangene Spielzeit punktlos auf dem letzten Platz. „Das ist schade, denn zwei oder drei Erfolgserlebnisse wären für uns durchaus drin gewesen“, bedauert Kohlstadt.

Aber der SVH scheiterte dann doch immer wieder, zum Beispiel weil er seine eigenen Chancen vor dem Tor nicht konsequent nutzte. Irgendwann spielte dann wohl auch der Kopf eine Rolle, meint der Trainer. Trotz des schlechten Abschneidens seiner Schützlinge würde er auch aus sportlicher Sicht den Weg nochmal genauso gehen. „Uns hat das von der spielerischen Entwicklung eine Menge gebracht“, betonte Kohlstadt.

Kräftemessen mit Nachwuchsteams der Bundesligisten

Gerade bei der männlichen C-Jugend war das Leistungsgefälle in der höchsten Spielklasse insgesamt groß. Genauso weit gingen auch die Ausgangssituationen in den Vereinen auseinander. Denn die Heißener mussten sich unter anderem mit den großen Kaderschmieden der Bundesligavereine des Bergischen HC, Tusem Essen oder des VfL Gummersbach vergleichen.

„Solche Teams trainieren jetzt schon fünf oder sechs Mal in der Woche. Das ist ein ganz anderes Absprunglevel“, so Kohlstadt. Der SVH hat für seine männliche C-Jugend zwei Einheiten, meist stand dem Trainer dann nur eine Hallenhälfte zur Verfügung. Auch seien für einen kleinen Verein wie dem SVH die Möglichkeiten begrenzt, Spieler von außerhalb zu ziehen: „Wir haben im Gegensatz zu anderen Vereinen alle Spieler hier in Heißen ausgebildet“, betont der Coach.

SV Heíßen: Zwei Siege bleiben Trainer Maik Paulus im Gedächtnis

Ähnlich fällt auch das Saisonfazit von Maik Paulus, Trainer der weiblichen C-Jugend des SVH, aus. Die Heißenerinnen haben sich im Saisonverlauf leistungstechnisch deutlich gesteigert, belegten am Ende den siebten Platz mit acht Punkten. Besonders gern denkt Paulus an den Auswärtssieg beim TuS Königsdorf und den 38:17-Kantersieg vor heimischem Publikum gegen den TSV Bayer Leverkusen zurück.

Neela Schepermann und die C-Juniorinnen des SV Heißen sammelten in der abgelaufenen Saison acht Punkte. Besonders zwei Siege blieben dem Trainer in Erinnerung.
Neela Schepermann und die C-Juniorinnen des SV Heißen sammelten in der abgelaufenen Saison acht Punkte. Besonders zwei Siege blieben dem Trainer in Erinnerung. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Aber auch in anderen Spielen hatten wir immer unsere Momente“, so der Coach. Ebenso wie sein Trainerkollege sieht Paulus für die Zukunft einen höheren Trainingsbedarf seiner Mannschaft geboten. So soll alsbald regelmäßig eine zusätzliche Krafteinheit dazukommen. Es sei aber wichtig, die Mannschaft schrittweise an die höhere Belastung heranzuführen, betont der Übungsleiter. Den genauen Trainingsplan will er deswegen auch ein Stück weit vom Verlauf der im Mai anstehenden Oberliga-Qualifikation abhängig machen.

Vorbereitung auf die Oberliga-Qualifikation startet

Die Vorbereitung dazu startet für die Heißener Mädchen und Jungs nach den Osterfeiertagen. Das bedeutet für die Mannschaften und beiden Trainer-Teams, dass es nach der anstrengenden Nordrheinliga-Saison, die allen noch in den Knochen steckt, kaum Zeit zum Durchatmen gibt.

„Im Grunde gibt es im Jugendbereich kaum Pausen“, so Paulus. Deswegen bräuchte es „für die Zukunft einen größeren und in der Breite homogeneren Kader als wir ihn hatten“, auch um Verletzungen besser auffangen zu können, meint Paulus. Verstärkung für die kommende Saison soll aus der eigenen D-Jugend und der C2 kommen. Es liefen aber auch Gespräche bezüglich externer Zugänge.