Mülheim. Anders als in den Vorjahren muss der HTC Uhlenhorst noch um die Play-offs kämpfen. Vier Siege braucht es – so soll die Aufholjagd gelingen.

Aus einer ungewohnten Ausgangsposition starten die Herren des HTC Uhlenhorst in die Rückrunde der Feldhockey-Bundesliga.

Schon die erste von noch fünf ausstehenden Partien ist ein Endspiel für die Mannschaft von Thilo Stralkowski. Sollen die Play-off-Träume am Leben bleiben, muss ein Heimsieg gegen den Harvestehuder THC (Sa., 15 Uhr, Waldstadion) her.

HTC Uhlenhorst benötigt vier Siege aus fünf Spielen

„Ich habe das einmal durchgerechnet. Wir müssen vier der fünf Spiele gewinnen, um eine Chance auf die Play-offs zu haben“, verdeutlicht Stralkowski den Ernst der Lage. Eine von Verletzungen und schwankenden Leistungen geprägte Hinrunde hat die Uhlenhorster in diese missliche Lage gebracht.

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Mit 14 Punkten liegen sie auf Rang fünf der Staffel A, sechs Punkte hinter dem Crefelder HTC, der den ersten Play-off-Platz belegt, sieben hinter Harvestehude. Die Hamburger, die vor zwei Wochen mit einem 2:1 gegen Rot-Weiss Köln in die Rückrunde gestartet waren und bei der European Hockey League vor Wochenfrist weitere Wettkampfhärte sammelten, sind Dritter, haben aber auch schon ein Spiel mehr bestritten.

Timm Herzbruch und Robert Duckscheer sind wieder mit dabei

„Wir brauchen 1000 Prozent Wille und müssen so auftreten, als gäbe es danach kein weiteres Spiel mehr“, sagt Stralkowski. Hoffnung macht, dass die langzeitverletzten Timm Herzbruch und Robert Duckscheer ebenso mit dabei sein können, wie die zuletzt angeschlagenen Moritz Ludwig und Henrik Mertgens. Auch bei Lukas Windfeder sieht es gut aus.

Robert Duckscheer steht dem HTC Uhlenhorst in der Rückrunde wieder zur Verfügung. Er soll das Mittelfeld stabilisieren.
Robert Duckscheer steht dem HTC Uhlenhorst in der Rückrunde wieder zur Verfügung. Er soll das Mittelfeld stabilisieren. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Fehlen werden so nur der an einem Kreuzbandriss laborierende Jan Schiffer sowie Torhüter Lennart Küppers, den Rückenprobleme plagen. Für ihn wir Felix Damberger zwischen den Pfosten stehen. „Felix hat in der Halle starke Leistungen gezeigt. Ich vertraue ihm zu 100 Prozent“, sagt Stralkowski.

HTC Uhlenhorst will die Play-downs vermeiden

Ging es für die Uhlenhorster in den Vorjahren zu diesem Zeitpunkt der Saison immer darum, sich für die Play-offs in Form zu bringen, so müssen sie in diesem Jahr von der ersten Minute an voll da sein. „Das ist eine total reizvolle Aufgabe. Ich finde es besser, wenn es in Spielen um die Wurst geht“, sagt Stralkowski.

Legendenspiel am Uhlenhorst

Im Anschluss an das Bundesligaspiel des HTC Uhlenhorst gegen den Harvestehuder HTC gibt es auf dem Kunstrasen im Waldstadion einen Leckerbissen für Hockey-Fans.

Um 17 Uhr wird das Legendenmatch zwischen den Altherren-Bundesliga-Truppen des HTC Uhlenhorst und Rot-Weiss Köln angepfiffen.

Mit dabei sind unter anderem die Olympiasieger Andreas Becker, Thilo Stralkowski und die Brüder Benjamin und Timo Wess aber auch zahlreiche weitere Welt- und Europameister.

Eine Woche später kommt es dann auf der Anlage von Rot-Weiss Köln zum Treffen der beiden Bundesligateams. Anstoß am 22. April ist um 16 Uhr.

Wohlwissend, dass es unbedingt darum geht, den Gau zu vermeiden. Das wäre der fünfte Platz in der Staffel A und damit verbunden die Pflicht, in den Play-downs um den Klassenerhalt zu spielen. „Damit haben wir keine Erfahrung. Wir wollen das tunlichst vermeiden“, so der Übungsleiter. Auch wenn mit Blick auf den Kader der Uhlenhorster die Gefahr für einen Abstieg sehr gering sein dürfte.

Mülheimer müssen eigene Fehler unbedingt vermeiden

Der Kader soll auch gegen Harvestehude den Unterschied machen. „Wir sind stärker besetzt, müssen die drei Punkte holen“, sagt Thilo Stralkowski. Das gelang seiner Mannschaft beim 1:4 im Hinspiel nicht, wie dünn der Mülheimer Kader seinerzeit besetzt war zeigt aber die Tatsache, dass der eigentlich schon zurückgetretene Ex-Kapitän Tobias Matania mitspielen musste.

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Auch vom Spielverlauf war Mitte Oktober in Hamburg mehr drin, schon damals wurde den Uhlenhorstern aber das zum Verhängnis, was Harvestehude stark macht: Die Gelb-Schwarzen verfügen über viel Erfahrung im Kader, vertrauen im Angriff auf die Qualitäten von Michael Stürmer und in der Verteidigung auf Xaver Hasun. Nicht mehr mit dabei ist Tobias Hauke, der nach der abgelaufenen Hallensaison seine Karriere beendet hat.

Harvestehude setzt auf Flanken und Präsenz im Schusskreis

Und genau diese erfahrenen Spieler nutzen Fehler gnadenlos aus. „Wir müssen die Unaufmerksamkeiten in der Defensive minimieren. Im Hinspiel ist uns das drei, vier Mal nicht gelungen. Das waren zu viele individuelle Patzer“, erklärt Stralkowski. Entsprechend deutlich war am Ende das Ergebnis – trotz einer 1:0 Halbzeitführung für die Uhlenhorster.

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Neben der Kaltschnäuzigkeit ist es der Spielstil der Hamburger, der sie so gefährlich macht. Der HTHC ist für seine Flanken in den Schusskreis berühmt berüchtigt, kreiert so immer wieder viele Gelegenheiten. „Sie haben ein gutes Positionsspiel, die Art und Weise wie sie in die Bälle gehen ist stark. Außerdem ist es immer unangenehm, Flanken zu verteidigen“, erklärt Thilo Stralkowski.

Doch trotz der schwierigen Ausgangslage wissen die Uhlenhorster auch um ihre Stärken. Dass Timm Herzbruch beispielsweise keine Sekunde der Vorbereitung verpasst hat, macht Mut. Er kann der Unterschiedsspieler sein, der den Mülheimern den nötigen Aufschwung bringt – damit trotz einer ungewohnten Ausgangslage am Ende das gewünschte Ergebnis steht: Das Erreichen der Play-offs.