Mülheim. Der Mülheimer FC 97 muss sich beim PSV Wesel-Lackhausen mit einem 1:1 zufriedengeben. Sorgen um Leon Anadol, der in Krankenhaus musste.

An der Spitze der Landesliga Gruppe zwei bewegen sich Tabellenführer SV Scherpenberg (2:2 bei Sterkrade-Nord) und der Mülheimer FC 97 im Gleichschritt. In einem kampfbetonten Spiel beim PSV Wesel-Lackhausen kam der MFC nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus und verpasste damit den Sprung auf den ersten Platz.

„Manchmal muss man sich gegen einen Gegner, der einem das Leben schwer macht, auch mit einem Punkt zufrieden geben“, sagte MFC-Trainer Ahmet Inal, hielt aber auch fest: „Das waren heute zwei verlorene Punkte.“

Mülheimer FC tut sich auf dem Naturrasen in Wesel schwer

Dabei taten sich die Mülheimer auf dem Naturrasenplatz von Minute eins an schwer, so richtig Fahrt aufnehmen konnten sie nie. „Das war alles sehr träge und schwierig. Es tut mir im Herzen weh wenn ich fünf Meter weiter zwei wunderbare Kunstrasenplätze sehe“, so Ahmet Inal.

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Seine Mannschaft versuchte es mit langen Bällen – die größte Chance hatte Anil Yildirim, als er nach einer Flanke von Sandro Garcia am langen Pfosten knapp am Ball vorbei rutschte. Aber auch Wesel fehlte die Zielstrebigkeit, viel mehr entwickelte sich ein Abnutzungskampf mit vielen Nickeligkeiten und Zweikämpfen.

Dass der Unparteiische am Ende neun Gelbe Karten verteilen sollte, war ein weiteres Indiz für viele umkämpfte Duelle – aus denen die Gastgeber oftmals als Gewinner hervorgingen.

Yildirim trifft zur glücklichen Halbzeitführung

Als sich alle schon auf ein torloses Remis zur Halbzeit eingestellt hatten, zappelte der Ball plötzlich doch noch im Weseler Gehäuse. Nach einem Eckball von Leon Anadol kam Anil Yildirim vor dem unglücklich agierenden PSV-Torhüter Sebastian Kaiser an den Ball, auch der Rettungsversuch von Wesels Stephan Sanders ging daneben. 1:0 für den MFC – eine glückliche Führung.

In der Halbzeitpause musste der MFC wechseln, Leon Anadol kollabierte in der Kabine, konnte den Weg in den Krankenwagen, der ihn ins Krankenhaus brachte, aber selbstständig bewältigen. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Fehlentscheidung geht dem Weseler Ausgleich voraus

Da Scherpenberg zu diesem Zeitpunkt in Sterkrade mit 0:1 hinten lag, führte der MFC die virtuelle Tabelle an – das Spiel machte in den Minuten nach dem Seitenwechsel aber Wesel. Erst parierte Tolunay Isik einen Seitfallzieher von Necati Güclü, kurz darauf traf der Weseler den Ball aus fünf Metern nicht sauber – Glück für die Mülheimer. Auf der anderen Seite schloss der für Anadol eingewechselte Serdy Nguala zu ungenau ab.

Immer wieder kam es im Spiel zwischen dem PSV Wesel-Lackhausen und dem Mülheimer FC 97 zu intensiven Zweikämpfen.
Immer wieder kam es im Spiel zwischen dem PSV Wesel-Lackhausen und dem Mülheimer FC 97 zu intensiven Zweikämpfen. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Hatten die Mülheimer in der ersten Halbzeit noch Glück, dass es bei einem Foul von Jesaja Maluze gegen Güclü keinen Elfmeter für Wesel gab, so entschied Schiedsrichter Jannis Pawlowsky in Minute 65 fälschlicherweise auf Freistoß für den PSV. Murat Ergin hatte bei einer Grätsche gegen Nico Giese ganz klar den Ball gespielt.

Mülheimer FC am Ende auch ein Stückweit im Glück

„Das war ein schönes Tackling von hinten“, hatte auch Inal eine andere Meinung als der Schiedsrichter. Bitter für den MFC: Der Freistoß von Yannik Oenning schlug direkt im Winkel ein. „Auch wenn Tolunay der beste Torwart der Liga ist, da muss man einfach den Schützen loben“, zollte Inal Respekt. Wenig später trat Oenning noch einmal zum Freistoß an – die Latte rettete dem MFC den Punkt. Auf der anderen Seite vergab Anil Yildirim den Matchball zum Sieg – seinen Kopfball nach einer Ecke kratzte Wesels Schlussmann Sebastian Kaiser noch von der Linie.

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Da Scherpenberg in Sterkrade zeitgleich eine zwischenzeitliche 2:1-Führung noch aus der Hand gab, bleiben die beiden Spitzenteams nach Punkten auf Augenhöhe.

So haben sie gespielt

PSV Lackhausen – Mülheimer FC 1:1 (0:1)
Tore:
0:1 Yildirim (45.), 1:1 Oenning (65.).
MFC: T. Isik – Ergin, Ihnacho, Gyasi, Maluze – Anadol (46. Nguala), Y. Isik (85. Emrula) – Garcia, Terzi (76. Sabanci), Yildirim – Nawzad (61. Asagwara).