Mülheim. Im Spitzenspiel der Bezirksliga hat Tura Dümpten den SC Bottrop geschlagen und ist nach Punkten gleichgezogen. Warum ein Aufstieg so wichtig wäre
Die Handballerinnen der DJK Tura 05 Dümpten haben Kurs auf die Landesliga genommen.
Die Dümptenerinnen sind mit ihrem jüngsten 23:22-Sieg gegen Tabellenführer SC Bottrop mit dem Spitzenreiter nach Punkten gleichgezogen. Beide Mannschaften haben in dieser Saison damit erst einmal verloren.
Tura Dümpten muss auf Ausrutscher des SC Bottrop hoffen
Natürlich war der Jubel nach Abpfiff bei den Turanerinnen groß, hatten sie doch gerade dem noch ungeschlagenen Tabellenführer zwei Punkte abgenommen. Allerdings war dies auch nur der erste Schritt in Richtung eines möglichen Landesliga-Aufstiegs. Denn in dieser Saison gibt es wohl nur einen Platz zu vergeben.
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Das bedeutet: Wenn sich Bottrop in den verbleibenden sechs Spielen keinen Ausrutscher mehr leistet, wird am Ende der SC Bottrop oben stehen, das Hinspiel hatten nämlich die Bottroperinnen mit 22:17 gewonnen und damit eben auch den direkten Vergleich.
SC Bottrop führt lange und stellt eine starke Torhüterin
Das Rückspiel war sicherlich kein Spiel für schwache Nerven, das das Spitzenduo in der Frauen-Bezirksliga vor ausverkaufter Sporthalle an der Boverstraße ablieferte. Die Partie war über weite Teile ausgeglichen, allerdings hatten die Gäste aus Bottrop durchweg knapp die Nase vorn.
Das hatten sie vor allem auch der starken Leistung ihrer Torfrau zu verdanken, die an die 15 Paraden verbuchen konnte. Zur Pause stand es 9:8 für den SC. In der zweiten Hälfte drohte die Partie dann mehrfach zugunsten der Bottroperinnen zu kippen. Aber die „05erinnen“ steckten nicht auf, getragen von der beeindruckenden Kulisse. So hatte Tura für das Topspiel etwa einen eigenen Hallen-DJ engagiert, der die Partie wie in der Bundesliga mit Tormusik begleitete.
Tura Dümpten hat immer an den Sieg geglaubt
„Trotz des Rückstands haben wir nie den Glauben an uns verloren“, sagte Tura-Trainer Francesco Sanzone. So schafften es die Mülheimerinnen tatsächlich noch, in den letzten sechs Minuten das Ergebnis zu drehen. In der Schlussphase machten sie die entscheidenden Fehler weniger und konnten so drei Tore in Folge erzielen.
TuRa Dümpten gewinnt Spitzenspiel gegen den SC Bottrop
Auch im letzten Angriff spielten die Gastgeberinnen clever die Zeit runter und ließen sich die knappe 23:22-Führung nicht mehr nehmen. „Es war mir klar, dass es heute nur über den Kampf geht“, so Sanzone.
Konkurrenten haben ein nahezu identisches Restprogramm
Solche Rechenbeispiele machen aber nur Sinn, wenn auch Tura selbst nicht mehr stolpert. „Wir müssen nun weiter unsere Hausaufgaben machen“, so der Trainer. Etwa im nächsten Spiel nach der Karnevalspause gegen den Turnerbund Osterfeld. „Eine sehr erfahrene Truppe, mit deren Härte man umgehen können muss“, weiß der Coach.
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Ansonsten haben Bottrop und Dümpten ein recht ähnliches Restprogramm. Beide müssen etwa noch gegen den aktuellen Tabellendritten, den OSC Rheinhausen II, und die GSG Duisburg II (Platz 4) ran. Schwierig könnte für den Konkurrenten zudem aber noch die Begegnung mit dem VfL Rheinhausen II werden, meint Sanzone. Sein Team hat das Aufeinandertreffen im Rückspiel gegen VfL mit 35:23 gewonnen.
Tura Dümpten will unbedingt in die Landesliga
Für den Übungsleiter ist der Sprung in die Landesliga das erklärte Ziel, an dem er akribisch arbeitet. „Wir müssen den jungen Spielerinnen eine Perspektive im Verein bieten“, so Sanzone. Damit das klappt wird nichts dem Zufall überlassen, nicht mal der ausgewählte Spielball.
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Die B-Jugend der Turaner spielt derzeit in der Oberliga und steht dort auf einem sehr guten zweiten Platz, hat erst zweimal verloren in dieser Saison. Einige Nachwuchstalente kommen auch schon bei den Senioren zum Einsatz. „Aber es geht doch keiner freiwillig in die Bezirksliga“, meint Sanzone.
Sorge vor der Abwanderung der Nachwuchsspielerinnen
Deswegen sei die Sorge groß, dass die Jugendspielerinnen abgeworben werden. Denn auch andere Vereine seien bereits auf die Talente aufmerksam geworden.
„Die bekommen schon Angebote“, so Sanzone. Kein Wunder, gerade im Frauen-Handball kämpfen viele Mannschaften mit personellen Problemen und suchen nach neuen Spielerinnen.