Mülheim. Der HSV Dümpten rang dem TV Kapellen noch ein Unentschieden ab, weil der Handball-Verbandsligist eine Position spät für sich entdeckte.

Dicke Luft herrschte am Dienstagabend nach der Neuauflage des abgebrochenen Spiels gegen den TV Kapellen bei den Handballern des HSV Dümpten. Dabei hatte der Verbandsligist in der zweiten Halbzeit einen Vier-Tore-Rückstand aufgeholt und noch ein 29:29 (15:14)-Unentschieden erreicht. Am Ende mussten sich die Mülheimer sogar ärgern, das Spiel nicht gewonnen zu haben.

„Glückwunsch an St. Tönis“, nahmen es einige Zuschauer der Gäste mit Humor. Der Tabellenführer wird das Ergebnis schließlich mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen, da ihm keiner der beiden Mannschaften nennenswert auf die Pelle rückt.

HSV Dümpten: Trainer rauscht nach dem Spiel gleich ab

Dümptens Trainer Krzystof Szargiej war nach dem Spiel zu keiner Stellungnahme bereit, rauschte nach einem internen Disput sofort nach dem Schlusspfiff aus der Halle. Die Stimmung über einen Punktgewinn wollte beim Tabellenvierten daher nicht so richtig aufkommen.

„Wie wir uns zurückgekämpft haben, war stark und am Ende müssen wir uns belohnen und das Spiel gewinnen“, meinte Kreisläufer und Geschäftsführer Kevin Michalski.

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Nach einem 23:27-Rückstand ging der HSV sogar mit 28:27 in Führung und hatte beim Stand von 29:29 sogar den Siegtreffer in der Hand. Eine gute halbe Minute vor dem Ende ging der Wurf von Justin Märker aber deutlich vorbei. „Das spielen wir sehr schlecht aus“, meinte auch Michalski. Nun hatte Kapellen nach seiner Auszeit noch 22 Sekunden, erspielte sich aber nur noch einen letzten Freiwurf nach Ablauf der Zeit, den die Dümptener Mauer abwehrte.

Schwierige Personallage beim HSV Dümpten

„Am Ende sind es Kleinigkeiten. Das ist eine Top-Mannschaft, gegen die wir gespielt haben und wir wussten, dass es eng wird“, fasste Michalski zusammen.

Dabei mussten die Dümptener am Dienstagabend auf Frederic Hentschel verzichten, Patrick Kerger spielte mit Bänderriss. Zudem fiel Marco Hofmeister früh aus, nachdem er bei einem missglückten Tempogegenstoß unsanfte Bekanntschaft mit der Hallenwand gemacht hatte.

HSV Dümpten spielt in der Offensive zum Teil behäbig

In der ersten Halbzeit spielten die Hausherren in der Offensive recht behäbig, bauten teilweise von weit hinten das Spiel auf, um den vorgezogenen Abwehrspieler der Gäste zu umspielen. Ein ums anderen Mal waren die Schiedsrichter gezwungen, Zeitspiel anzuzeigen.

Dass das Dümptener Spiel ungemein rechtslastig war, konnten die Gastgeber zunächst verschmerzen, weil Rechtsaußen Dominik Gernand sechs der ersten 13 HSV-Treffer erzielte. Sein Gegenüber Mathias Grewe stand auf der ungewohnten Linksaußenposition zeitweise auf verlorenem Posten.

TV Kapellen dreht das Spiel in Dümpten nach der Pause

Alles in allem erspielten sich die Dümptener nach anfänglichem Rückstand eine 7:5- und 12:9-Führung, mussten sich aber ärgern, diesen Vorsprung nicht ganz mit in die Pause genommen zu haben. 15:14 lautete der Zwischenstand, den Kapellen nach dem Wechsel drehte. 16:19 hieß es acht Minuten nach der Pause. „Wir machen ein bisschen zu viele Fehler und auch die Abwehr stand nicht so, wie sie sonst steht“, meinte Kevin Michalski.

Zweimal kam der HSV noch auf ein Tor heran (18:19 und 22:23), sah aber beim Stand von 23:27 wie der sichere Verlierer aus. Mit dem 25:27 hatten die Mülheimer aber plötzlich einmal Blut geleckt, weil sie nun auch die Linksaußenposition für sich entdeckten. Die letzten fünf Dümptener Treffer gingen allesamt auf das Konto von Marvin Hentschel, der den „Rothosen“ damit das Unentschieden rettete.

So spielten sie: Namen & Daten zur Partie

HSV Dümpten - TV Kapellen 29:29 (15:14)

HSV: Strenger, Kretschmer, Salmon - Gernand (6), Helfrich (6), Hentschel (5), Busjan (3), Hellmich (3/2), Kerger (2), Michalski (2), Grewe (1), Märker (1), Hofmeister, Muscheika