Mülheim. Fast fünf Jahre nach seinem Karriereende hat Thilo Stralkowski mit drei ehemaligen Weggefährten, sein Comeback gefeiert. Das sind die Gründe.
Rund 400 Zuschauer in der Sporthalle des HTC Uhlenhorst sind für ein Regionalligaspiel ungewöhnlich viele.
Gegen den Oberhausener HTC kamen aber tatsächlich so viele Fans – zum einen, weil im Vorfeld die Weltmeister Lukas Windfeder und Moritz Ludwig geehrt wurden, zum anderen aber auch, weil mit Thilo Stralkowski, Benedikt Fürk, Tobias Matania und Jan Gehlen gleich vier ehemalige Bundesligaspieler in grün-weißen-Trikots auf dem Parkett standen.
HTC Uhlenhorst: Stralkowski hatte ein Comeback eigentlich ausgeschlossen
Ganz ohne Spuren ging der Einsatz an Thilo Stralkowski nicht vorbei. „Ein bisschen habe ich körperlich schon gelitten“, gestand der Olympiasieger von 2012, der seine Karriere nach dem Deutschen Meistertitel 2018 eigentlich beendet hatte. Bisher hatte er auch sämtliche Anfragen für ein Comeback in unteren Ligen abgelehnt, lediglich für Abschiedsspiele noch einmal die Schuhe geschnürt. Aber: „Ich komme nie ohne Schläger zum Training. Allein, damit ich die Übungen auch mal vormachen kann“, sagt der Coach des Bundesligateams der Uhlenhorster.
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Und überhaupt: „Den Touch verlernt man nie so ganz. Aber auch wenn ich versuche mich fit zu halten, ist ein Wettkampf natürlich immer was anderes.“ Zum Comeback kam es, weil die Uhlenhorster Reserve tief im Abstiegskampf steckt und im Saisonverlauf oft mit Personalproblemen zu kämpfen hatte. Auch, weil viele der jungen Spieler regelmäßig im von Verletzungen gebeutelten Bundesligateam von Stralkowski aushelfen mussten. „Wir wollen unbedingt, dass die Mannschaft die Klasse hält. Ein Abstieg in die Oberliga wäre für die jungen Spieler alles andere als gut“, so Stralkowski.
HTC Uhlenhorst- Olympiasieger Stralkowski feiert Comeback
Knapper Heimsieg gegen Oberhausen – Klassenerhalt noch nicht perfekt
Also trommelte er seine ehemaligen Weggefährten Benedikt Fürk, Tobias Matania, mit denen er 2018 Deutscher Meister wurde, und Jan Gehlen, mit dem das Trio 2014 den deutschen Hallenmeistertitel gewonnen hatte, zusammen. Nach einem Training mit dem Team von Anne Bruckmann und Ivo Breitenbruch stand dem Comeback nichts mehr im Wege. Direkt war klar: „Wenn wir auf den Platz gehen, wollen wir auch gewinnen“, so Stralkowski, der den Eindruck hatte, dass „das auch für die jüngeren Spieler extrem cool war, in der vollen Halle zu spielen.“
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Und dann auch noch erfolgreich. Stralkowski selbst erzielte vier Tore, Benedikt Fürk traf doppelt und Jan Kubitza markierte den siebten Uhlenhorster Treffer zum knappen 7:6-Erfolg. „Phasenweise haben wir echt ordentlich gespielt und der Sieg war verdient“, so Stralkowski. Der Klassenerhalt ist aber noch nicht sicher – ein Einsatz des Quartetts auch am Sonntag in Münster deshalb nicht ausgeschlossen.