Mülheim. Großer Empfang für Lukas Windfeder und Moritz Ludwig. Der HTC Uhlenhorst hat seine beiden Weltmeister geehrt und eine rauschende Party gefeiert.
Feuerwerk, funkelnde Handylichter und tosender Applaus: Einen Gänsehaut-Empfang boten rund 300 Mitglieder und Fans des HTC Uhlenhorst den beiden Hockey-Weltmeistern Lukas Windfeder und Moritz Ludwig.
Die beiden National- und Bundesligaspieler dankten mit Anekdoten und Autogrammen und präsentierten stolz den Weltmeister-Pokal.
HTC Uhlenhorst: Geduldiges warten auf die Weltmeister
Geduldig warteten die Fans auf ihre WM-Helden, insbesondere die zahlreichen Nachwuchsspieler der Mülheimer harrten aus, um sich nach dem offiziellen Teil ihre Hockeyschläger und T-Shirts von den beiden Weltmeistern signieren zu lassen. Bevor Windfeder und Ludwig aber im Auto vorfuhren und dann durch ein Grün-Weißes-Spalier auf die Bühne traten, führte Ivo Breitenbruch durch den Abend.
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Zu Gast beim „Tonnentalk“ waren die beiden Mütter von Windfeder und Ludwig sowie Bundesligatrainer Thilo Stralkowski, der nach seinem Olympiasieg 2012 in London ebenfalls in den Genuss eines Empfanges am Uhlenhorst kam. „Dieses Gefühl bleibt ein Leben lang. Die beiden werden gleich große Augen machen“, war sich Stralkowski sicher.
Mütter erzählen von ihren WM-Erlebnissen
Tanja Ludwig und Corinna Windfeder gaben derweil Einblicke in ihre Gefühlswelt während des Turniers. „Wegen meines Berufs konnte ich die K.o.-Spiele leider nicht verfolgen. Ich habe dann immer auf WhatsApp-Nachrichten gewartet“, verriet Tanja Ludwig, die das Finale dann im Clubhaus am Uhlenhorst sah. Sie hatte ihrem Sohn ein vierblättriges Kleeblatt mit nach Indien gegeben – und den Ratschlag: „Spiel das, was du immer spielst und bleib’ dir treu.“ Hat geklappt.
HTC Uhlenhorst ehrt seine Weltmeister großem Empfang
Während Moritz Ludwig erstmalig bei einem Turnier des A-Kaders dabei war, ist Lukas Windfeder schon routiniert. So auch seine Mutter Corinna, die ihren Sohn früher nie ohne „Care-Paket“ losgeschickt hat. „Der Bundestrainer kommt heute noch und fragt, wenn er etwas braucht“, plauderte Lukas Windfeder wenig später aus dem Nähkästchen.
Mutter Corinna verfolgte die Spiele mit der Familie im heimischen Wohnzimmer. „Das hat beim ersten Gruppenspiel gut funktioniert und dann haben wir das beibehalten.“ Erfolgsbedingte Rituale nennt man so etwas wohl. Mit gutem Ende.
Gänsehaut bei den Mülheimer Weltmeistern
Und dann kamen sie, die beiden Weltmeister. Tosender Applaus, ein gefühlvolles „We are the Champions“ gefolgt von „Deutschland - Honamas“-Rufen. Feuerwerk inklusive. Windfeder und Ludwig machten die von Stralkowski prophezeiten „großen Augen“ und sogen die Atmosphäre auf.
„Ich habe Gänsehaut. Wir sind beide nicht die Typen, die im Mittelpunkt stehen müssen. Heute sehen wir einmal mehr, wie unfassbar dieser Club ist“, geriet Moritz Ludwig ins Schwärmen. Auch Lukas Windfeder gab Einblicke in seine Gefühlswelt: „Das zeichnet diesen Club aus. Ich liebe es, hier zu spielen.“
Anekdoten aus Indien und Einblick in die Gefühlswelt
Im Gespräch mit Ivo Breitenbruch ließen die beiden die Zeit in Indien noch einmal Revue passieren – angefangen mit einem Faux-Pas am Flughafen. „Als ich in Frankfurt bei der Passkontrolle stand, lachte mich das Foto von Melanie an“, erzählte Lukas Windfeder. Versehentlich hatte er zum Reisepass seiner Freundin Melanie Terber gegriffen – und musste so gemeinsam mit Timur Oruz, der vor dem Abflug noch eine Erkrankung auskurieren musste, nachreisen. Dem späteren Erfolg tat das keinen Abbruch.
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Auch über die Zeit zwischen den Spielen sprachen die beiden. Viel Regeneration und „Körperpflege“ habe angestanden, verriet Moritz Ludwig. Dass der besonders viel für die Erholung tat, wusste Lukas Windfeder zu berichten. „Wenn wir den Lymphomaten gesucht haben, war er immer bei Moritz.“ Dem zweitjüngsten Spieler des Turnier.
Als es im WM-Finale in die Entscheidung ging, unterstützte dann vor allem der Neuling im Kader seinen erfahrenen HTCU-Kollegen: „Ich stand beim Penalty-Schießen neben Lukas. Er war total nervös“, verriet Moritz Ludwig. Der gestand: „Ich war froh jemanden neben mir zu haben, den ich gut kenne und der mir Mut zugesprochen hat.“ Gemeinsam zittern, gemeinsam feiern.
Uhlenhorst-Präsident ehrt die beiden Weltmeister
Zum Ende der Veranstaltung ließ es sich Oberbürgermeister Marc Buchholz nicht nehmen, persönlich zu gratulieren und HTCU-Präsident Hanns-Peter Windfeder hatte guten Grund, den beiden die goldene Ehrennadel mit silbernem Kranz zu verleihen.
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„Wir sind unfassbar stolz auf Euch“, sagte Windfeder und betonte: „Es gibt auch noch eine goldene Ehrennadel mit goldenem Rand. Und die gibt es nicht für den Europameistertitel.“ Aber Olympische Spiele stehen ja auch bald wieder an. Am Uhlenhorst hätte niemand etwas dagegen, im Sommer 2024 wieder zu feiern.