Mülheim. Dennis Bruhnke ist neuer Trainer beim TSV Heimaterde. Im Interview spricht er darüber, was er von seinem Team erwartet und wie er spielen will.
Nach der überraschenden Trennung von Trainer Marcus Folgner ist der A-Kreisligist TSV Heimaterde auf der Suche nach einem Nachfolger schnell fündig geworden.
Mit Dennis Bruhnke, der zuletzt den Bezirksligisten Heisinger SV trainierte und der seinen Co-Trainer Benny Richter sowie Torwarttrainer Marcel Rauscher mitbringt, entschieden sich die TSV-Verantwortlichen für einen Trainer mit viel Erfahrung im Essener Kreis. Über seine Trainer-Philosophie und seine Ziele beim neuen Klub sprach er mit Jonathan Ueding
Herr Bruhnke, wie kam es dazu, dass sie jetzt in Heimaterde den Trainerposten besetzen?
Die Anfrage des Vereins kam schon etwas überraschend. Wir hatten nach einigen Essener Stationen aber bereits im Vorhinein die Idee, den Kreis mal zu wechseln. Nachdem der Kontakt dann zustande kam, hatten wir schnell gute Gespräche. Ich war vom ersten Moment an Feuer und Flamme.
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Wann hat Ihr Team die Arbeit mit der Mannschaft aufgenommen?
Wir hatten kurz vor Weihnachten zwar schon einen Kennenlerntag, an dem die ersten Gespräche geführt wurden, wollten die Truppe dann aber bis nach der Halle in Ruhe lassen. Am 10. Januar haben wir dann mit der Vorbereitung begonnen.
Fühlen Sie sich wohl im Verein und beim Team?
Im Verein fühlen wir uns total aufgenommen, auch von allen anderen Mannschaften und der Jugendabteilung. Viele sind auf uns zugekommen, um uns die optimalen Trainingsbedingungen zu ermöglichen. Hinzu kommt der Eindruck der Mannschaft. Ich glaube, mein Vorgänger hat da gute Arbeit geleistet. Die Jungs sind fit und homogen.
Gibt es Dinge, die Sie im Vergleich zum Fußball von Ex-Coach Marcus Folgner ändern wollen?
Bezogen auf Folgner-Fußball jetzt nicht. Ich habe einfach meinen eigenen Plan. Wir wollen unseren eigenen Fußball spielen, so wie wir ihn sehen. Der ist dann relativ offensiv geprägt, mit klaren Vorgaben, wo aber auch die Kreativität jedes Einzelnen gefördert werden soll. Wir wollen, dass die Jungs – egal ob sie 18, 25 oder 30 sind – selbstbewusst Entscheidungen auf dem Platz treffen und die auch treffen dürfen. Der Ansatz der ersten Wochen war, grundsätzlich Mut zuzusprechen und jedem klarzumachen, dass er auch Fehler machen darf, solange der Einsatz stimmt.
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Wie genau wollen Sie diese Kreativität fördern?
Das ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich schwer zu sagen. In allererster Linie war es für uns wichtig, die gegenseitigen Erwartungen in Einzelgesprächen auszutauschen. Es geht darum, den Kopf dahingehend frei zu kriegen, dass Mut da ist, Entscheidungen zu treffen. Das ist das Wichtigste für die Entwicklung von Kreativität.
Mit 17 Punkten und Platz 13 ist die Ausgangssituation sicherlich nicht wie gewünscht. Wie sehen Ihre Ziele für die Kreisliga-A-Rückrunde aus?
Kurzfristig geht es nur darum, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Über was Anderes braucht man jetzt nicht nachdenken. Wir werden versuchen, von Spieltag eins Woche für Woche zu punkten und die Klasse zu halten. Falls damit irgendwann zu planen ist, versuchen wir natürlich auch, die Mannschaft so zu entwickeln, dass wir in den nächsten Jahren zumindest mit der Abstiegsregion nichts mehr zu tun haben.
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Das heißt, Sie planen auch über die Saison hinaus beim TSV Heimaterde zu bleiben?
Wir wären schon gerne länger hier. Wir kommen selbst aus einem großen Verein mit vielen Jugendmannschaften und fühlen uns hier wohl. Dieses ganze familiäre Umfeld, das kann schon passen. Mir ist es wichtig, eine Mannschaft zu trainieren, bei der ein Unterbau in der Jugendabteilung existiert, so dass man langfristig Brücken aufbauen kann.