Mülheim. Nach ewiger Verletzungspause feierten Marlon Braun von BW Mintard und Murat Ergin vom MFC 97 ihr Comeback. Wie sie ihre Rückkehr erlebten.

Wenn die Neuzugänge in der Winterpause aufgezählt werden, müssten bei den beiden Mülheimer Fußball-Landesligisten Blau-Weiß Mintard und Mülheimer FC 97 eigentlich auch die Namen Marlon Braun und Murat Ergin genannt werden. Beide fielen (fast) das gesamte Jahr 2022 aus und sind nach ihrem Comeback gefühlte Neuzugänge.

Eigentlich sollte Murat Ergin im Kreispokalspiel gegen die TuS Mündelheim im Februar des vergangenen Jahres gar nicht auflaufen. Aber der Mülheimer FC spielte schwach und so kam der 26-Jährige doch noch zum Einsatz. „Fünf oder zehn Minuten vor dem Ende wollte ich grätschen und bin mit dem linken Fuß im Kunstrasen hängen geblieben“, weiß der Linksverteidiger ganz genau. Diagnose: Kreuzbandriss.

Murat Ergin vom Mülheimer FC trainiert trotz Kreuzbandriss

Endgültig festgestellt wurde das aber erst fast vier Wochen später. „Ich habe quasi einen Monat lang mit Kreuzbandriss weiter trainiert“, sagt Ergin heute ungläubig. Im April erfolgte schließlich die Operation.

Brennpunkte aus dem Mülheimer Fußball:

Bei Marlon Braun war es nicht viel anders. Nachdem sich der Verteidiger von Blau-Weiß Mintard schon in der Hinrunde der Saison 2021/22 das Innenband gerissen hatte, stand er in den letzten Spielen vor dem Jahreswechsel letztmalig auf dem Platz.

In der ersten Woche der Vorbereitung bekam er von einem Mitspieler die Stollen auf den Knöchel. „Das ist einfach unglücklich gewesen“, sagt der 24-Jährige rückblickend. Neben einer Knochenabsplitterung wurde bei einem MRT auch ein Knorpelschaden festgestellt.

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Braun bekam die Wahl zwischen einer sofortigen Operation und einer konservativen Variante mit Physiotherapie. Letztere schlug allerdings nicht an, so dass der Mintarder im Juni schließlich doch operiert werden musste.

Mintards Marlon Braun: „Ich wollte nichts riskieren“

Drei bis vier Monate Sportpause bekam er danach vom Arzt verordnet. „Seit Mitte Oktober habe ich wieder mit dem Laufen angefangen, Mitte November bin ich ins Training eingestiegen“, berichtet Braun.

Auch Murat Ergin hatte sich von Beginn an die Rückrunde als Ziel gesetzt. „In der Hinrunde wollte ich einfach noch nichts riskieren, dazu hat mir auch mein Physio geraten“, sagt der Linksverteidiger des MFC. Seit zwei Wochen ist er wieder im Training, am Samstag stand er beim 2:1-Sieg über den 1. FC Kleve erstmals wieder auf dem Platz. Per Freistoß wäre ihm dabei fast ein Treffer gelungen.

Lange raus, nun zurück: Murat Ergin vom Mülheimer FC.
Lange raus, nun zurück: Murat Ergin vom Mülheimer FC. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Marlon Braun war schon zwei Tage früher dran. „Es fühlt sich schon wieder ganz gut an, Schmerzen habe ich keine, aber man spürt, dass man zehn Monate keinen Sport gemacht hat“, gesteht Braun. Ihm fehle die Schnelligkeit, außerdem spüre er den Muskelkater nach dem Training. Im ersten Spiel gegen Hösel konnte der Verteidiger auch eine gewisse Nervosität nicht leugnen. „Man will ja keinen Fehler machen, aber im zweiten Spiel war es gleich besser“, so der 24-Jährige mit Blick auf das ebenfalls verlorene Duell gegen den MSV 07.

Ergin möchte mit dem MFC aufsteigen

Ob er in der Rückrunde gleich wieder ein Anwärter auf die Stammelf werden kann? Daran verschwendet Marlon Braun gar nicht so viele Gedanken. „Ich möchte einfach erstmal wieder Spaß am Fußball bekommen und wenn es dann nicht für die Stammelf reicht, geht die Welt auch nicht unter.“

Beim MFC hingegen will Murat Ergin im neuen Jahr wieder voll angreifen. Seine offensive Interpretation des Linksverteidigerpostens gefalle auch dem neuen Trainer, der sich immer wieder nach einem Zustand erkundige. „Ich bin eben keiner, der nur hinten stehen bleibt, sondern bin lieber von hinten nach vorne unterwegs“, sagt Ergin.

Und wo soll es mit dem Team hingehen? Murat Ergin redet nicht um den heißen Brei herum: „Unser Ziel ist auf jeden Fall der Aufstieg, dafür wird die Mannschaft alles geben. Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen können, denn wir sind die stärkste Mannschaft der Liga.“

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