Mülheim. In der zweiten Vorbereitungswoche übernimmt Guido Contrino bei BW Mintard. Wie der Übergang geplant ist und was die Vorstellungen sind.
Der Rücktritt von Trainer Christian Knappmann traf Blau-Weiß Mintard zwar nicht völlig unerwartet, dennoch war es zum Zeitpunkt, da noch zwei Spiele ausstanden, ein harter Schnitt. Der Übergang zum neuen Trainer Guido Contrino soll nun deutlich fließender ablaufen. Wie sich alle Beteiligten die kommenden Monate vorstellen.
Erst am Dienstag nach Weihnachten hatte sich der neue Coach erstmals der Mintarder Mannschaft vorgestellt – das heißt denen, die aktuell nicht im Urlaub weilen. Seine Zusage war für beide Seiten ein nachträgliches Geschenk.
Warum Guido Contrino der SpVgg Sterkrade-Nord absagte
„Wir hatten damals ein Top-Gespräch“, sagte Contrino am Rande der Hallenstadtmeisterschaft über sich und den Sportlichen Leiter Roland Henrichs. Eine Stunde lang hätten beide im Klubhaus zusammengesessen, zwei weitere Stunden anschließend im Franky’s am Mintarder Wasserbahnhof.
Es verfestigte sich der Eindruck, dass es passt, so dass Contrino schließlich der SpVgg Sterkrade-Nord absagte. Die Oberhausener hatte ihn ebenfalls als neuen Coach auf dem Zettel. Sie entschieden sich mittlerweile für Sven Schützek als neuen Trainer.
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In Mintard wird sich Guido Contrino nun vorerst im Hintergrund halten. Die Stadtmeisterschaft übernehmen weiterhin Kevin Weber und Daniel Molitor, genau wie die erste Woche der Vorbereitung, in der der neue Coach noch fehlt. „Wir haben natürlich auch schon den Vorbereitungsplan übernommen, damit er nicht mehr viel machen musste“, berichtete Weber.
Der Coach und die beiden Assistenten hätten sich auch bereits über Stärken und Schwächen ausgetauscht – und über das Spielsystem. „Ich glaube nicht, dass die Spielidee der Knappmann-Spielidee ähneln wird“, sagte Weber.
Blau-Weiß Mintard: Rückkehr zum spielerischen Element
„Ich bin schon der, der alles fußballerisch löst. Man muss schonmal einen Diagonalball spielen, wenn der Gegner hoch aufgerückt ist und die Tiefe da ist aber sonst bin ich der, der von hinten raus Fußball spielen lässt“, bestätigte Contrino selbst.
Auch bei den Vorstellungen für die Rückrunde ticken der Interimscoach und der neue Cheftrainer gleich. „Mit einem besseren Spielstil können wir nochmal weiter nach oben rücken, die Mannschaft kann das“, ist sich Weber sicher.
Saison auslaufen lassen? "Dann hätte ich zu Hause bleiben können"
Und auch Guido Contrino versprach, „dass ich nochmal angreifen werden, um die optimalen Punkte rauszuholen.“ Schließlich sei der Rückstand trotz des siebten Tabellenplatzes noch nicht immens, vor allem zu den Rängen drei oder vier. „Da wollen wir einfach hin. Es ist ein sportlicher Reiz, da noch was zu machen. Zu sagen, wir lassen die Saison einfach auslaufen, da hätte ich auch zu Hause bleiben können“, so der neue Linienchef.
Ein Neuzugang aus dem Saarland, der dort bereits in der Oberliga gespielt hat und im Mittelfeld überall spielen kann, wird die Mintarder dabei unterstützen. „Er studiert hier Medizin, war auf Klubsuche und ist glücklicherweise bei uns gelandet“, berichtete Roland Henrichs. „Dass wir ihn fit kriegen, dafür sorge ich“, versprach Contrino.
Interimstrainer Weber: "Möchte irgendwann Cheftrainer werden"
Damit geht in der Aue für Kevin Weber und Daniel Molitor die Zeit als Hauptverantwortliche langsam zu Ende. „Für mich war auch eine anstrengende Zeit, weil ich mich um viel gekümmert habe, aber es war auch eine schöne Zeit, weil ich meine Ideen zusammen mit ,Molle‘ aufs Papier bringen konnte“, meinte Kevin Weber.
Beide hätten keine Schwierigkeit damit, jetzt wieder ins zweite Glied zurückzutreten. Aber Weber hat auch Gefallen an der Aufgabe gefunden: „Ich kann mir schon vorstellen, irgendwann in geraumer Zukunft mal Cheftrainer zu werden.“