Mülheim. Der HTC Uhlenhorst ist mit einem blauen Auge davongekommen und hat die Playoffs in Reichweite – warum Abstiegskampf in Mülheim kein Thema ist.
Letztlich ist der HTC Uhlenhorst mit einem blauen Auge davongekommen. Dadurch, dass der Harvestehuder THC am vergangenen Samstag beim UHC Hamburg mit 1:2 verloren hat, beträgt der Rückstand auf den Playoff-Rang vier in Staffel A nach der Hinrunde nur vier Punkte.
Das Viertelfinale bleibt das Ziel der Uhlenhorster, auch wenn auf der Tribüne im Waldstadion die ersten Zuschauer schon die Frage aufwarfen, ob die Mannschaft auch Abstiegskampf könne.
HTC Uhlenhorst: Abstiegskampf ist kein Thema
„Damit beschäftigen wir uns gar nicht. Wir haben noch fünf Spiele, 15 Punkte sind zu vergeben und wir haben alle Gegner noch einmal vor der Brust“, sagt Uhlenhorst-Trainer Thilo Stralkowski. Sollte es am Ende nicht für die Playoffs reichen, ist Stralkowski sich zu „100.000 Prozent sicher, dass wir die Liga halten“.
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Und dafür hat der Trainer des deutschen Rekordmeisters auch gute Argumente. Denn seine Mannschaft war in den ersten elf Saisonspielen selten das schlechtere Team. „Uns fehlen die sieben, acht Punkte aus den Partien gegen Berlin, München und Krefeld. Da waren wir nicht gut“, sagt Thilo Stralkowski. In den restlichen Begegnungen war seine Elf mindestens ebenbürtig, oftmals sogar das bessere Team. Nur: Die Uhlenhorster belohnten sich in der Offensive nicht und standen sich mit individuellen Fehlern in der Defensive dann selbst im Weg.
HTC Uhlenhorst hofft auf Bestbesetzung in der heißen Saisonphase
So beispielsweise auch am vergangenen Freitag gegen den amtierenden Meister Rot-Weiss Köln. Ohne die Nationalspieler Timm Herzbruch, Jan Schiffer und Lukas Windfeder sowie dem ebenfalls verletzten Philipp Noertersheuser fehlte der jungen HTCU-Mannschaft die Cleverness, um dem Favoriten Punkte abzutrotzen. „Die Kölner haben gesehen, dass man uns, wenn wir alle Spieler dabei haben, nicht im Vorbeigehen schlägt“, sagt Stralkowski.
Hallen-EM
Vom 7. bis zum 11. Dezember findet in Hamburg die Hallen-Europameisterschaft statt. Junioren-Bundestrainer Rein van Eijk, der das Team beim Heimturnier betreut, hat den Kader, der aus erfahrenen und jungen Spielern besteht, am Dienstag bekanntgegeben.
Aus Uhlenhorster Sicht hat nur Henrik Mertgens den Sprung in die Mannschaft geschafft – die weiteren Nationalspieler hoffen auf eine Nominierung für die Feldhockey-WM im Januar.
Schafft seine Mannschaft noch den Sprung ins Viertelfinale, wird sie in Bestbesetzung sicherlich auch ein Wörtchen um den Titel mitreden können. Die Frage nach der Bestbesetzung stellt sich im Waldstadion aber nicht erst in dieser Saison. Vielmehr zieht sich das Verletzungspech über die letzten Jahre – die Nachwuchsspieler, die stattdessen auflaufen, machen ihre Sache ordentlich, ihnen fehlt aber freilich noch die Erfahrung, um auf Top-Niveau dauerhaft mithalten zu können.
Timm Herzbruch ist zurück im Training
Umso wichtiger wird es sein, dass Timm Herzbruch, der seine langwierige Rückenverletzung auskuriert zu haben scheint und zumindest wieder im Mannschaftstraining ist, schnell zu alter Klasse zurückfindet. Auch Jan Schiffer muss seine immer wieder auftretenden muskulären Probleme in den Griff bekommen. Ein Stückweit Pech kam dann mit dem Zehenbruch von Kapitän Windfeder und dem Ermüdungsbruch von Philipp Neuheuser hinzu.
So haben die Uhlenhorster in der gesamten Hinrunde nie in Bestbesetzung gespielt, hinzu kamen die Abgänge von langjährigen Stützen wie Niklas Bosserhoff, Julius Meyer und Ferdinand Weinke, die immer wieder von anderen Spielern kompensiert werden mussten. Eine echte Stammformation konnte sich so nur kaum einspielen. Das soll und muss sich im Frühjahr 2023 anders darstellen.
HTC Uhlenhorst: Wichtiges Spiel zum Rückrundenstart
Trotz der Verletzungsmisere und einigen individuellen Fehlern haben es die Uhlenhorster in der eigenen Hand, noch auf den Playoff-Zug aufzuspringen – viel Anlaufzeit haben sie dafür aber nicht. Denn gleich das erste Rückrundenspiel am 15. April findet im heimischen Waldstadion gegen Harvestehude statt. Bei einem Sieg, wären die Grün-Weißen wieder voll im Geschäft.
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Und bei einer Niederlage? Dann drohen zwar die Playdowns mehr denn je, dass diese am Ende aber mit dem Abstieg enden würden, darf als sehr unwahrscheinlich betrachtet werden. In einer Best-of-Five-Serie würde sich die Qualität im Uhlenhorster Kader, die zweifellos vorhanden ist, normalerweise durchsetzen. Stand jetzt wäre der Gegner der TSV Mannheim. Dort haben die Uhlenhorster im September mit 3:1 gewonnen. Die Frage, ob der HTCU Abstiegskampf kann, dürfte sich demnach nicht stellen.