Hamburg. Tobias Matania spielt wieder für Mülheim, kann das 1:4 bei Harvestehude aber nicht verhindern. Coach Stralkowski lobt sein Team trotzdem.
Auf einen „Überraschungseffekt“ hatte Thilo Stralkowski vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel des HTC Uhlenhorst beim Harvestehuder THC gesetzt – und ein Geheimnis daraus gemacht, wie er angesichts der Personalsorgen in der Innenverteidigung aufstellen würde. Die Überraschung ist gelungen: Co-Trainer Tobias Matania gab ein Spontan-Comeback. Von Erfolg für die Mannschaft war das allerdings nicht gekrönt: 1:4 unterlagen die Mülheimer in Hamburg.
Durch Matanias Comeback kam es zum Duell zweier Altmeister: Matania stand damit seinem Ex-Nationalmannschaftskollegen Tobias Hauke gegenüber, der sich auf sein Karriereende nach der Hallen-EM in Hamburg vorbereitet, Samstag aber für den HTHC auf dem Feld einsprang. „Das Duell ging auch an Tobi“, machte Thilo Stralkowski seinem Co-Trainer ein Kompliment. Überhaupt war der Coach auf der Zugfahrt aus Hamburg zurück ins Ruhrgebiet am Samstagabend einigermaßen positiv gestimmt, trotz Niederlage.
Uhlenhorst Mülheim: Niederlage in Hamburg trotz guter Niederlage
Denn anders als vor einer Woche, als Stralkowski ziemlich angefressen vom Auftritt seines Teams in Krefeld (2:3) war, machte er seiner Mannschaft nach dem 1:4 in Hamburg keinen Vorwurf, haderte aber trotzdem mit dem Spielverlauf. Das Ergebnis gab diesen nicht wieder. Denn lange lief es gut für die Mülheimer: Nach 21 Minuten brachte Robin Weber die Uhlen in Führung. Malte Hellwig bekam verarbeitete einen der vielen gefährlichen langen Bälle von Matania und servierte ihn perfekt in die Mitte auf Robin Weber, der aus kurzer Distanz einschoss.
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Dass es der einzige Treffer des HTCU blieb, war Pech, unter anderem rettete zweimal der Pfosten für Harvestehudes schon geschlagenen Torwart, unter anderem fehlten Lukas Mertgens in der 36. Minute nur Zentimeter nach schönem Konter über Lucas Toscani und Moritz Ludwig. Das wurde bitter bestraft.
Und zwar kurz vor Ende des dritten Viertels: Nach einer verstoppten, verunglückten Kurzen Ecke der Hamburger ging der Ball ins Mülheimer Tor. Es gab es zunächst Unstimmigkeiten im Schiedsrichtergespann – Harvestehudes Xaver Hasun hatte den Ball aber noch kurz vor der Linie berührt, ein gültiger Treffer.
Zwei „Halbaktionen“ reichen Harvestehude, das Spiel zu drehen
Noch bitterer wurde es im letzten Abschnitt: Moritz Ludwig und Lennart Küppers behinderten sich bei einer Abwehraktion gegenseitig, Michael Körper bedankte sich mit dem Tor zum 2:1. „Mit zwei Halbaktionen und aufgrund unserer Unfähigkeit, den Ball zu klären, lassen wir den Gegner das Spiel drehen“, so Stralkowski.
Eine Kurze Ecke bedeutete das 3:1 in der 51. Minute. „Wir haben alles versucht, den Torwart rausgenommen“, meinte Stralkowski, aber das nutzten nur die Gastgeber noch zum vierten Tor.
Drei Spiele in Folge ist Uhlenhorst nun sieglos, rutschte am Sonntag durch den Krefelder Sieg in Mannheim sogar aus den Play-off-Plätzen.
Thilo Stralkowski wollte trotzdem noch nicht zu laut Alarm rufen, nicht nach dieser Leistung: „Wir hätten heute mit 2:0 führen müssen. Wir haben aber Fehler gemacht, die man auf dem Niveau nicht machen kann, da war Harvestehude dann abgeklärter. Am Ende bin ich mit dem Ergebnis unzufrieden, mit der Leistung nicht“, so der Trainer und sagte mit Blick auf die Personallage: „Für viele der Jungs ist es aktuell aufreibend. Ich möchte unseren jungen Spielern und Jugendlichen ein Kompliment machen. Wir haben heute gezeigt, was trotz allem in uns steckt.“
Freitagabend kommt Köln nach Mülheim
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Auch das macht Mut beim Blick nach vorne, genau so wie die Tatsache, dass Robert Duckscheer wieder einige Minuten spielen konnte. Angespannt ist die tabellarische Situation natürlich trotzdem. „Es wäre gut, wenn wir am Freitag gegen Köln noch etwas Zählbares mitnehmen könnten“, meinte Stralkowski schon mit Blick auf das Flutlichtspiel am Freitagabend. Zum letzten Spiel der Hinrunde ist dann der Tabellenführer zu Gast im Waldstadion.
Tobias Matania wird dann voraussichtlich allerdings wieder an der Bank stehen. „Ich konnte ihn erstmal nur für ein Spiel überreden“, meinte Stralkowski.
HTCU: Küppers, Damberger - Eckhardt, Steinau, Toscani, Miskimmin, MacIntyre, H. Mertgens, Enaux, Duckscheer, L. Mertgens, Godau, Ludwig, Hellwig, Matania, Stahmann, Weber.
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