Mülheim. Tabellarisch und personell ist die Lage angespannt beim Feldhockey-Bundesligist – beim HTHC kommt für Mülheim aber ein Überraschungseffekt hinzu.

Zwei Spiele noch bis zur Bundesliga-Pause im Feldhockey, und die Lage beim HTC Uhlenhorst ist angespannt. Für die hohen Ansprüche der Mülheimer ist der Blick auf die Tabelle nicht rosig und die Personalsituation kompliziert. Unter normalen Umständen könnte der HTCU schon ein wenig dem abschließenden Flutlichtspiel gegen Spitzenreiter Rot-Weiss Köln am kommenden Freitagabend entgegenfiebern, aber das verbietet sich.

Köln (22 Punkte) ist in der aktuellen Situation auch nicht der Maßstab, die Tabellennachbarn sind der punktgleiche Aufsteiger Crefelder HTC (14 Punkte) und der Harvestehuder THC (15 Punkte) – und bei dem müssen die Uhlen am Samstag (15.30 Uhr) antreten.

Und das eben mit vielen Fragezeichen. Jan Schiffer muss nach seinem Saisondebüt vor einer Woche wieder pausieren. Dennis Holthaus hat muskuläre Probleme, bei Philipp Noertershäuser hat sich die Befürchtung auf einen Ermüdungsbruch im Fuß bestätigt. Holthaus war für Stralkowski der stärkste Spieler der vergangenen Wochen und ein sehr guter Vertreter des ebenfalls verletzten Kapitäns Lukas Windfeder in der Innenverteidigung – gerade auf dieser Position wird es nun eng.

HTC Uhlenhorst Mülheim: Talente bekommen ihre Chance

Jan Schiffer, (re., mit Hendrik Mertgens) wird dem HTC Uhlenhorst am Wochenende in Hamburg fehlen.
Jan Schiffer, (re., mit Hendrik Mertgens) wird dem HTC Uhlenhorst am Wochenende in Hamburg fehlen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Trainer Thilo Stralkowski hält sich bei der Frage nach einer Alternative bedeckt. Denn wenn man es positiv für den HTCU sehen will, dann kann der Gegner aus Hamburg sich auf die Mülheimer Aufstellung jedenfalls nicht einstellen – der Überraschungseffekt ist angesichts der Personallage aber ein schwacher Trost. „Dann müssen einige der jüngeren Spieler wieder größere Rollen spielen“, vertraut Stralkowski auf den Uhlenhorster Talentreichtum.

Allerdings spielt die männliche U18 am Wochenende auch die Zwischenrunde um die Deutsche Meisterschaft. „Wir brauchen einige Spieler bei uns. Ich glaube, wir haben eine gute Aufteilung gefunden“, sagt Stralkowski, „und ich hoffe, dass dann alle zusammen Sonntag wieder in Mülheim das A-Jugend-Finale spielen können.“

Aber erst mal wartet die schwere Aufgabe in Hamburg, die für den HTCU aber auch eine Chance ist. Harvestehude ist direkter Konkurrent um die Playoff-Plätze in der Bundesliga-Staffel A und hat aus acht Spielen einen Punkt mehr geholt als die Uhlen aus neun.

Tabellensituation macht Stralkowski noch keine Sorgen

Dass die Mülheimer derzeit näher an den Play-downs als an der Spitze stehen, wissen auch alle Beteiligten, noch ist Stralkowski aber ruhig: „Das ist aktuell kein Thema. Wir haben ja im nächsten Jahr alle Mannschaften unserer Staffel noch einmal als Gegner. Auch mit vier oder fünf Punkten Rückstand hätten wir es also noch in der Hand“, meint der Trainer, „trotzdem wollen wir natürlich eine möglichst gute Ausgangsposition fürs neue Jahr.“

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Dafür soll in Hamburg mindestens ein Punkt her, nachdem es zuletzt in Krefeld ein bitteres 2:3 für die Mülheimer gab. Harvestehude gilt als spielerisch nicht unbedingt dominant, aber als angriffsstark, eingespielt und effizient und hat mit den Österreichern Xaver Hasun und Michael Körper, der die Bundesliga-Torjägerliste anführt, zwei erfahrene Anführer.

„Die Mannschaft hat auf Rückschläge zuletzt immer die richtige Reaktion gezeigt, daran glaube ich jetzt auch“, sagt Stralkowski. Und angesprochen auf das Duell mit Köln in einer Woche meint er: „Das darf jetzt gerade noch kein Thema sein. In dieser Lage wären wir gegen Köln sowieso krasser Außenseiter.“

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