Mülheim. Im Duell gegen den starken Aufsteiger Frintrop wird BW Mintard von seiner eigentlichen Identität abweichen. Inwiefern und warum es nötig ist.
Als Tabellenführer gehen die Fußballer von Blau-Weiß Mintard in den vierten Spieltag der Landesliga. Gegner Adler Union Frintrop wird die Mülheimer am Sonntag, 15.30 Uhr, im Heimspiel in der Aue aber wohl mehr fordern als es zuletzt in Reusrath der Fall war.
Das Duell gegen den Aufsteiger aus Essen ist für die Mintarder eine Premiere. Denn erstmals wird ein Heimspiel der ersten Blau-Weiß-Mannschaft im „Franky’s Sportpark“ ausgetragen.
Damit sind die Mintarder nach Rot-Weiss Mülheim und dem MWB-Stadion an der Bruchstraße der zweite Mülheimer Fußballverein, der die Namensrechte an seiner Sportanlage vermarktet hat.
Blau-Weiß Mintard: Namensgeber sitzt seit März 2020 im Stadtteil
Das Franky’s hat seit März 2020 im 600 Meter von der Sportanlage gelegenen Mintarder Wasserbahnhof sein neues Domizil aufgeschlagen. In dessen Hotel bezieht Trainer Christian Knappmann, der im 150 Kilometer entfernten Verl wohnt, regelmäßig ein Zimmer. Nun wurde die Zusammenarbeit weiter ausgebaut.
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„Mit dem Franky’s haben wir einen großartigen Sponsor an unserer Seite. Vor allem die direkte Nachbarschaft verbindet uns sehr“, sagt DJK-Geschäftsführer Werner Gorgs. Das Team der Gastronomie fühlte sich in jener Nachbarschaft gleich gut aufgehoben. „Es hat von Anfang an gepasst und man hat gemerkt, dass man auf einer Wellenlänge ist. Umso mehr haben wir uns gefreut, ‚Knappi‘ in der Vorbereitung und zu Spieltagen bei uns unterbringen zu dürfen“, sagt Felix Rugare Makonese, der bei Franky’s den Bereich Sales Marketing und PR verantwortet.
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Der neue Name soll für die Blau-Weiß-Fußballer ein gutes Omen sein. Wenngleich Trainer Knappmann sich auf ein schweres Spiel einstellt. Schließlich haben die Frintroper in drei Spielen schon sechs Punkte geholt. „Und dieses 4:5 gegen Solingen mussten sie eigentlich auch gewinnen, dann stünden sie mit neun Punkten an der Spitze“, verdeutlicht Knappmann die Qualität des Gegners.
„Ich erwartet einen Gegner, der sicher gut auf uns eingestellt sein wird“, so der Coach. Daher werde sein Team andere Dinge anbieten als in den vergangenen Wochen. „Es ist ja auch ein Pokerspiel zwischen den Trainern“, schmunzelt Knappmann.
Blau-Weiß Mintard will nicht ins offene Messer laufen
Seine Mannschaft werde ein Stück weit von ihrer eigentlich Identität abgehen, verrät der Coach. „Wir werden nicht das spielen, was Frintrop erwartet“, so Knappmann.
Im Klartext heißt das, dass die Mülheimer deutlich tiefer stehen werden. Die Dreier- wird wesentlich mehr zur Fünferkette. „Wir wollen auf keinen Fall ins offene Messer laufen, wie es uns zum Beispiel letztes Jahr gegen Rellinghausen passiert ist“, betont Knappmann.
Frohnhausen-Spiel hat in der Aue die Sinne geschärft
Im Heimspiel gegen den FC Remscheid hatte eine ähnliche Herangehensweise schon gut funktioniert. Es war das erste von zwei Mintarder Zu-Null-Spielen in Folge.
Offenbar hatte das 5:5-Torspektakel zum Auftakt gegen den VfB Frohnhausen noch einmal die Sinne bei den Mintardern geschärft. „Es hat gezeigt, dass man immer höllisch aufpassen und den richtigen Bezug zum Spiel haben muss“, so Knappmann.
Christian Knappmann setzt auf mehr Robustheit
Um diese defensive Stabilität beizubehalten wird der Coach etwas robusteres Personal auf den Platz schicken, während er in Reusrath noch auf mehr Beweglichkeit zum Beispiel in Person von Shogo Tabata setzte.
Nun könnten stattdessen eher Fatih Koru oder auch Nico Erbslöh in die Startformation rücken. Auch Leonard Prusa könnte mit seiner Größe eine Option für eine etwas andere Herangehensweise sein, der Neuzugang hat aber noch leichte Probleme wegen einer Zehenverletzung. Dennoch wird er am Sonntag zum Spieltagskader der Blau-Weißen gehören. Anders als Stürmer Timo Conde (Außenbandriss) und Verteidiger Henry Schäumer (Studiengründe).