Mülheim. Schon vor dem ersten Saisonspiel plagen die Damen des SV Heißen große Personalsorgen. Trainer Marian Bondar wird oft improvisieren müssen.

Die Verbandsliga-Handballerinnen des SV Heißen stehen erneut vor einer schwierigen Saison.

Denn die Personallage der Heißenerinnen hat sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals verschärft. Ohne die Unterstützung aus der Reserve wird der Verbandsligist nicht durch die Saison kommen.

SV Heißen musste zwei Testspiele absagen

„Das wird eine krasse Saison“, bringt es SVH-Trainer Marian Bondar auf den Punkt. Schon während der Vorbereitung war die dünne Personaldecke ein Problem für die Heißenerinnen. Gleich zwei Testspiele mussten sie komplett absagen.

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Linksaußen Juliane Hauth wird aus privaten Gründen erst im November wieder ins Training einsteigen. Die beiden Rückraumspielerinnen Svenja Arto und Anna Eifert stehen Trainer Bondar gar nicht mehr zur Verfügung. Auch Torfrau Alexandra Pichottka hat den Verein verlassen. Hier hat der SVH allerdings Ersatz gefunden. Alina Fensch hat sich nach zweijähriger Handballpause den Mülheimerinnen angeschlossen. Zuvor hatte sie für die HSG Phönix/Werden zwischen den Pfosten gestanden.

Spielerinnen aus der Reserve des SV Heißen müssen aushelfen

Um überhaupt ein schlagfertiges Team auf die Beine stellen zur können, hat Bondar Camilla Wörteler und Tina Konrad aus der Bezirksliga fest in die erste Mannschaft geholt. Letztere ist zwar schon 44 Jahre alt, aber „absolut fit“, wie Bondar betont. So soll Konrad unter anderem eine Alternative für die Spielmacher-Position auf der Mitte sein.

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Aber auch das allein wird nicht ausreichen. So soll nach dem Rotationsprinzip mindestens eine weitere Spielerin aus der Reserve in der Verbandsliga aushelfen. Trotz der nicht ganz einfachen Umstände betont Bondar, dass er immer noch mit großem Spaß bei der Sache ist und in die Halle geht.

SV Heißen: Kondition als Grundlage für eine erfolgreiche Saison

Aufgrund dieser Umstände hat er aber sein Trainingskonzept ein Stück weit angepasst. „Wir haben das Laufpensum erhöht“, erklärt er. So soll sich zum einen die konditionelle Verfassung verbessern. „Denn jede einzelne wird länger durchhalten müssen“, so der Coach weiter.

Trotz aller personeller Sorgen geht Marian Bondar mit viel Freude in seine zweite Saison als Trainer der Damenmannschaft des SV Heißen.
Trotz aller personeller Sorgen geht Marian Bondar mit viel Freude in seine zweite Saison als Trainer der Damenmannschaft des SV Heißen. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

Zum anderen erhofft sich Bondar dadurch mehr einfache Tore über Tempo, so dass sich die Heißenerinnen nicht mehr im anstrengenden Positionsspiel aufreiben müssen. Hier hat der Trainer – auch in den Testspielen – schon einen deutlichen „Schritt nach vorne“ gesehen.

Saisonauftakt bei einem Aufstiegskandidaten

Auf diesem Weg will der SVH „möglichst schnell Punkte gegen den Abstieg sammeln“, sagt Bondar. Er hofft dabei vor allem auf einen besseren Saisonstart als im Vorjahr. Einfach wird dies allerdings nicht, denn zum Auftakt müssen die Heißenerinnen gleich beim HC TV Rhede antreten (Samstag, 16.30 Uhr), für Bondar einer der Aufstiegskandidaten. Erschwerend hinzu kommt, dass die Mülheimerinnen dabei krankheitsbedingt auf Sarah Brügge verzichten müssen, die Bondar als „wertvolle Spielerin“ bezeichnet. Dennoch will der Verbandsligist in der ersten Partie befreit und ohne Druck aufspielen.

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Anders sieht es dagegen im ersten Heimspiel gegen den HSV Überruhr IV aus. Hier rechnet sich Bondar schon Chancen auf etwas Zählbares aus. Ein besonderes Spiel dürfte auch das Mülheim-interne Derby gegen den HSV Dümpten werden, wo der Heißener Coach eine hitzige Stimmung erwartet. Er selbst indes bleibt gelassen. „Für die beiden Vereine ist das natürlich etwas Größeres, für mich eher ein Spiel wie die anderen auch“, sagt er. Das er nichtsdestotrotz gewinnen will, um dem Saisonziel „gesicherter Tabellenplatz“ näher zu kommen.