Mülheim. Wegen einer starken ersten Halbzeit gewann der Mülheimer SV 07 das Derby zum Auftakt der Bezirksliga. RW Mülheim drehte zu spät auf.
Der Zeiger hatte die Uhr noch nicht einmal zur Hälfte umrundet, da verwertete Marvin Ellmann eine Flanke von der rechten Seite zur Führung für den Mülheimer SV 07. Gastgeber Rot-Weiss Mülheim hatte im Auftaktderby der Fußball-Bezirksliga zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal den Ball berührt.
Es war der denkbar schlechte Start für die Hausherren, die auch danach mit unglücklichen Situationen zu kämpfen hatten. Erst in der zweiten Halbzeit zeigten sich die Rot-Weissen von ihrer besten Seite, mussten sich im Derby letztlich aber mit 2:3 (1:3) geschlagen geben.
Mülheimer SV 07 trifft schon nach 18 Sekunden
„Ihr müsst mal langsam wach werden“, rief RWM-Trainer Thomas Cvetkovic nach etwas mehr als zehn Minuten über den Platz. Mit Erfolg. Keine Minute später stocherte Eugene Asamoah am langen Pfosten den Ball nach einer Ecke über die Linie – 1:1.
Doch insgesamt hatten die Gastgeber große Probleme im Spielaufbau. „Der MSV ist ja auch eine starke Mannschaft und wenn man aufsteigen will, dann muss man hier auch dominant auftreten“, meine Cvetkovic nach dem Spiel.
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Sein Ärger über die Szene aus der 14. Minute war zu diesem Zeitpunkt noch immer noch ganz verraucht. Nach einer Ecke kam MSV-Stürmer Alec Antalik zum Kopfball, Rot-Weiss-Keeper Maurice Riehle fing den Ball aber mit beiden Händen ab. Zur großen Überraschung entschied der Linienrichter auf Tor. „Der war niemals drin, das haben sogar MSV-Spieler gesagt“, meinte der Keeper später.
Das Glück war auch weiterhin eher den „07ern“ hold. Während Steven Tonski eine gute Chance für die Gastgeber vergab, brachte Silas Baffour Enes Bayram zu Fall – den fälligen Strafstoß verwandelte Lennard Kasier zum 3:1.
Mülheimer SV kann nicht an die gute erste Halbzeit anknüpfen
„In so einem Derby muss man Emotion und Qualität zeigen und das haben wir gemacht“, lobte Trainer Dimitri Steininger seine Mannschaft und sprach von einem verdienten Sieg. Vorwerfen lassen muss sich seine Elf allerdings, ihren spielerischen Vorteil in der zweiten Hälfte nicht mehr wirklich auf den Platz gebracht zu haben.
„Rot-Weiss hat es aber auch gut gemacht und uns noch einmal alles abverlangt“, meinte Steininger. Der Spielverein ließ die Hausherren aber auch gewähren. „Wir wollten nach der Pause noch einmal alles raushauen und das haben die Jungs auch gemacht“, zeigte sich sein Kollege Thomas Cvetkovic mit dem zweiten Durchgang zufrieden.
Tenkin Mang stellt für Rot-Weiss Mülheim den Anschluss her
Ließ der eingewechselte Kwabena Fobiri noch die Riesenchance auf den Anschlusstreffer liegen, war es in Minute 70 der ebenfalls eingewechselte Tekin Mang, der auf 2:3 stellte. Plötzlich lag sogar noch ein Punkt für RWM in der Luft, da Lennard Kaiser nach Hereingabe von Pascal Roenz die Entscheidung vergab.
Am Ende eines vor allem in der ersten Hälfte heißen Derbys mussten sich die Emotionen nach dem Schlusspfiff erst einmal wieder beruhigen. Beide Trainer hatten im Spielverlauf die Gelbe Karte gesehen. „Sportlich war die zweite Halbzeit von Rot-Weiss stark, aber im sozialen Verhalten haben sie noch Luft nach oben“, konnte sich Steininger einen Seitenhieb nicht verkneifen.
So spielten sie: Namen & Daten zum Derby
SV Rot-Weiss Mülheim – Mülheimer SV 07 2:3 (1:3)
Tore: 0:1 Ellmann (1.), 1:1 Asamoah (11.), 1:2 Antalik (14.), 1:3 Kaiser (28., Foulelfmeter), 2:3 Mang (70.)
RWM: Riehle – Hirtz, Asamoah, Christmann, Pein – Baffour, Ot (46. Mang), Nitsch – Parlakoglu (67. Kopka), Tonski (81. Cinar), van Ryn (46. Fobiri)
MSV: Schepe – Kunz, Käsch, Schoof, Rymarczyk – Bayram, Götze – Sall (90.+1 Velic), Antalik (81. Tschierske), Kaiser – Ellmann (81. Roenz)