Mülheim. Der Galopprenntag am Mülheimer Raffelberg wird von der Tierschutzorganisation Peta kritisiert. Die Trainer beschwichtigen und hoffen auf Erfolge.

Der Preis der Diana für dreijährige Stuten am 7. August in Düsseldorf zählt zu den Höhepunkten im nationalen Galoppsport-Kalender. Die letzte Chance auf ein Ticket für die Gruppe-I-Prüfung gibt es am Sonntag auf der Raffelberger Bahn.

Die Pferdesport-Fans und der veranstaltende Rennclub Mülheim freuen sich auf eine unterhaltsame Veranstaltung mit spannenden Rennverläufen. Aber es gibt dieses Mal im Vorfeld auch nicht zu überhörende Nebengeräusche.

Zwei Mülheimer Trainer schicken ihre Pferde in den BBAG Diana Trial

Der erste Start soll um 10.20 Uhr erfolgen. Das Listenrennen „BBAG Diana Trial“ geht um 12.50 Uhr mit zwölf Startern über die Bühne. Die letzte Prüfung steht um 14.30 Uhr auf dem Veranstaltungsplan. Der Mülheimer Trainer Marcel Weiß hat im mit 25.000 Euro dotierten und über 2000 Metern führenden Hauptrennen ein heißes Eisen im Feuer.

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Narmada galoppierte erst kürzlich bei einem „Diana Trial“ in Düsseldorfer auf den beachtlichen zweiten Platz. „Ich rechne mir mit Narmada gute Chancen aus. Trotz der untersten Distanzgrenze von 2000 Metern glaube ich, dass sie das Rennen aufgrund ihrer Klasse gut bewältigen wird. Bislang ist sie nur auswärts gelaufen. Ich hoffe, dass sie die Aufgabe auf ihrer Heimatbahn genauso motiviert in Angriff nehmen wird“, sagt Marcel Weiß. Geritten wird Narmada von René Piechulek.

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Sein Raffelberger Trainerkollege Jean-Pierre Carvalho sattelt die beiden Stuten Salve la Meer (Jockey Adrie de Vries) und Green Dream (Alexander Pietsch). Carvalho meint: „Die beiden Pferde haben bislang noch nicht so viele Erfahrungen sammeln können, konnten sich aber von Start zu Start steigern. Auf ihrer Heimatbahn ist es ein Versuch wert, sie in dieser Kategorie an den Start zu bringen. Für eine Überraschung sind beide jedenfalls gut.“

Erfolge für Weißmeier und Weiß

In Dieppe, eine französische Stadt in der Region Normandie, freute ich der Mülheimer Galopptrainer Marian Falk Weißmeier über den Sieg seines Schützlings Raffles Speed. Der vierjährige Wallach gewann den „Marathon“ über 3400 Meter mit Jockey Dylan Salmon. Weitere Weißmeier-Erfolge: Numerion wurde Erster, Lots of Tea Dritte in Saarbrücken. Simons King belegte in Paris den dritten Rang bei einem mit 27.000 Euro dotierten Rennen.

Der Raffelberger Trainer Marcel Weiß feierte die Siege von Akua’rius in Köln und Petit Marin in Krefeld sowie den zweiten Platz von Anistou in Hannover. Sein Kollege Axel Kleinkorres verbuchte den ersten Rang von Der Prince in Hannover sowie den zweiten Platz von Synonymous in Dortmund.

Vielseitiges Programm abseits der Rennen

Ein frühes Erscheinen lohnt sich am Sonntag für die Zuschauer. Um 9 Uhr werden die Tore auf dem Rennbahngelände geöffnet. Ab 9.15 Uhr spielt — vor und zwischen den insgesamt neun Rennen — die Jazz- und Dixieband „Hardys Jazzband“ auf.

Die Besucher dürfen sich wieder auf abwechslungsreiche Speisen aus den Foodtrucks freuen. Für die kleinen Besucher stehen ein Piratenschiff zum Klettern und eine Hüpfburg sowie ein Kinderkarussell und Ponys zum Reiten bereit.

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Nach Peta-Kritik: Trainer sehen keine Gefahr in den sommerlichen Temperaturen

Das Wetter spielt mit. Zwischen 20 und 26 Grad werden von morgens bis zum frühen Nachmittag erwartet. Die Tierschutzorganisation Peta hat im Vorfeld die Durchführung der Galoppsport-Veranstaltung besonders scharfzüngig („Tierqualveranstaltung“) kritisiert.

Dafür zeigen der ausrichtende Rennclub sowie die Trainer vor Ort wenig Verständnis. „Wir haben am Sonntag Höchsttemperaturen von 26 bis 27 Grad. Dabei fangen die Rennen ja auch schon am frühen Nachmittag an. Das stellt für die Rennpferde alles überhaupt kein Problem dar“, sagt Marcel Weiß.

Sein Kollege Carvalho fügt hinzu: „Die Temperaturen am Sonntag sind nicht zu heiß. Wenn es mehr als 30 Grad wären, könnte man darüber diskutieren und ich würde dann selbst darüber nachdenken, ob ich meine Pferde an den Start bringen würde.“ Der Trainer aus Frankreich verweist bei dieser Einschätzung auf seine 37-jährige Erfahrung als Galopptrainer.