Mülheim. In den Play-downs zwischen dem HTC Uhlenhorst und dem Club Raffelberg steht es 1:1 – das Momentum gehört aber den Mülheimerinnen.
Dieses Wochenende war nichts für schwache Nerven. Gleich zwei Mal mussten die Damen des HTC Uhlenhorst in den Play-down-Spielen gegen den Club Raffelberg ins Shoot-out – das zweite am Sonntag entschieden sie für sich.
Und so steht es in der Best-of-Five-Serie nach der 3:4-Niederlage und dem 4:2-Sieg nun 1:1 – die Entscheidung über den Verbleib in der Liga könnte in zwei Wochen fallen, wenn die Spiele drei und vier in Duisburg ausgetragen werden. Der HTC Uhlenhorst kann aus dem ersten Wochenende trotz des vielen Zitterns Positives mitnehmen.
HTC Uhlenhorst: Torhüter-Wechsel bringt die Entscheidung
HTCU-Trainer Phil Neuheuser bewies im zweiten Aufeinandertreffen mit dem Club Raffelberg ein glückliches Händchen. Anders als noch am Samstag wechselte er vor dem Shoot-out die Torhüterin, vertraute auf die Fähigkeiten von Victoria Drews. „Sie ist etwas kleiner und noch beweglicher“, begründete der Übungsleiter.
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Der Plan ging auf. Drews parierte die Versuche der Duisburgerinnen Carla Mink und Sophia Frach und wurde so zur Match-Winnerin. Für die HTCU-Damen trafen Maite Sturm, Julia Hemmerle, Nika Hansen und Elena Clococeanu.
Mülheimer Überlegenheit – aber keine Tore
In den 60 Minuten zuvor war es den Gastgeberinnen nicht gelungen, ein Tor zu erzielen. Und das trotz einer drückenden Überlegenheit. Allein 16 Ecken erspielten sich die Gastgeberinnen – erfolgreich war keine. Das lag in der ersten Halbzeit an der nicht vorhandenen Kreativität, zu viele Versuche wurden nach dem gleichen Muster ausgespielt. Im Spielverlauf kam mehr Variabilität in die Standardsituationen, dann fehlte oftmals das letzte Quäntchen Glück.
HTC Uhlenhorst trifft in Play-downs auf den Club Raffelberg
Eine kuriose Schiedsrichterentscheidung verhinderte den vermeintlichen Siegtreffer der HTCU-Damen in der regulären Spielzeit. Nika Hansen drückte den Ball mit der Schlusssirene über die Linie – die Unparteiischen entschieden aber weder auf Tor, noch auf Abpfiff, sondern auf Ecke für den HTCU. Diese nutzten die Mülheimerinnen bekanntermaßen nicht – Einfluss auf den weiteren Verlauf der Best-of-Five-Serie hat die Entscheidung mit Blick auf den späteren Sieg der HTCU-Damen aber keinen mehr.
Raffelberg gleicht im ersten Spiel spät aus
Ähnlich überlegen wie im zweiten Spiel war das Neuheuser-Team auch am Samstag. Nika Hansen hatte nach 37 Minuten das verdiente 1:0 erzielte – in der Schlussphase spielten die Raffelbergerinnen ohne Torhüterin und glichen durch Giulia Funkel drei Minuten vor dem Ende aus. Im Shoot-out vergaben Marie Hahn, Charlotte von Hülsen und Petra Ankenbrand – Raffelberg war obenauf.
Das Momentum nehmen aber die Uhlenhorsterinnen mit nach Duisburg – und das Selbstvertrauen, den Klassenerhalt im besten Fall in den beiden anstehenden Spielen klar zu machen. „Wir haben uns das Glück heute erarbeitet. Ich habe den Mädels gerade noch einmal gesagt, dass es in dieser Serie nur eine Mannschaft geben kann, die gewinnt“, sagte Trainer Phil Neuheuser.
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Anhand der Spielanteile und der herausgearbeiteten Chancen war das in beiden Spielen auch ersichtlich – was die HTCU-Damen in zwei Wochen aber auf jeden Fall brauchen, ist mehr Effektivität bei der Chancenverwertung. Dann werden die Nerven vielleicht auch nicht wieder so strapaziert.
So haben sie gespielt
HTC Uhlenhorst – Club Raffelberg 3:4 n.S.o. (0:0, 1:1)
Tore: 1:0 Hansen (37.), 1:1 Funkel (57.),
Shoot-out: 1:2 Maertens, 2:2 Sturm, 2:3 Funkel, Hahn verschießt, Mink verschießt, 3:3 Clococeanu, 3:4 Frach, von Hülsen verschießt, Schmidt verschießt, Ankenbrand verschießt.
Grüne Karten: Terber – Funkel, Liebenehm, Bos.
Schiedsrichter: J. Rösch – M. Winkler
HTC Uhlenhorst – Club Raffelberg 4:2 n.S.o. (0:0)
Tore: –
Shoot-out: 1:0 Sturm, 1:1 Maertens, 2:1 Hemmerle, 2:2 Funkel, 3:2 Hansen, Mink verschießt, 4:2 Clococeanu, Frach verschießt.
Grüne Karten: Hansen – Plüth, Bloch.
Schiedsrichter: J. Rösch – M. Winkler
HTCU-Wochenendaufgebot: Drews, Starck – Hemmerle, Becker, von Hülsen, Hansen, Mazkour, Hahn, Schrafen, Ankenbrand, Müntefering, Terber, Rosser, Clococeanu, Franzen, Sturm, Neuheuser, Scheuer