Mülheim. Die HSG Mülheim/Styrum teilt mit Cronenberg die Punkte – und könnte so auch die letzte sich ergebene Chance auf den Klassenerhalt liegen lassen.

Der HSG Mülheim/Styrum könnte sich doch noch eine Hintertür eröffnen, durch die der Klassenerhalt möglich wäre. Denn wie die Rheinische Post berichtete, zieht es TV Ratingen in Erwägung, seine Mannschaft aus der Verbandsliga zurückzuziehen.

Umso bitterer könnte es da sein, dass die Mülheimer im Heimspiel gegen die seit dem vergangenen Mittwoch gerettete Cronenberger TG nicht über ein 16:16 (11:8) hinauskamen. Erst Recht deshalb, weil der ETB Schwarz-Weiß Essen durch einen Sieg gegen Kettwig an der HSG vorbeigezogen ist, die nun auf dem letzten Platz liegt.

Falls Ratingen zurückzieht, steht das Team als Absteiger fest

Würde Ratingen seine Mannschaft noch während der laufenden Saison zurückziehen, würde der RTV als erster Absteiger feststehen, so dass sich die HSG mit dem drittletzten Platz noch eine winzige Chance auf den Klassenerhalt sichern würde.

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Denn: Aus den zwei Verbandsligen steigen im schlimmsten Fall insgesamt fünf Mannschaften ab. Je zwei direkt, die jeweiligen Drittletzten würden dann in einer Relegation aufeinander treffen.

HSG Mülheim/Styrum führt schnell

Eigentlich begann das Kellerduell zwischen der HSG Mülheim/Styrum und dem Cronenberger TG für die Gastgeber gut. Sie legten gleich zu Beginn 3:1 vor und führten auch nach 15 Minuten noch mit 6:3, weshalb die Gäste recht früh die erste Auszeit nahmen. Durch zwei Fehlpässe in Folge brachten die Hausherren dann Cronenberg selbst wieder ins Spiel. Per Tempogegenstoß glichen diese zum 6:6 aus. Aber die HSG berappelte sich bis zur Pause, spielte vor allem in der zweiten Welle druckvoll und erarbeitete sich so eine Drei-Tore-Führung bis zum Halbzeitpfiff (11:8).

In der zweiten Hälfte konnte die Spielgemeinschaft zunächst an die gute Schlussphase anknüpfen. Besonders die Abwehr stand in dieser Phase gut, so dass sich die Mülheimer über das Tempospiel bis zur 40. Minute mit sechs Toren absetzten (14:8).

HSG Mülheim/Styrum spielt die Schnelligkeit nicht aus

Auch weil die Wuppertaler kaum Wechselmöglichkeiten auf der Bank hatten, hätten die Hausherren nun eigentlich den Druck hochhalten und ihre Schnelligkeit weiter ausspielen müssen. Aber nichts von dem geschah, oder besser gesagt, offensiv passierte auf Seiten der HSG gar nichts mehr. Lediglich zwei Tore warfen die Gastgeber in den folgenden 20 Minuten bis zum Schlusspfiff noch.

Stattdessen mehrten sich vorne die unnötigen Ballverluste und technischen Fehler, so dass die Cronenberger, obwohl sie sich selbst in der Offensive nicht unbedingt mit Ruhm bekleckerten, rund acht Minuten vor dem Ende ausglichen (15:15).

HSG Mülheim/Styrum: Schlussphase symptomatisch für die Saison

Die Schlussphase war dann auch ein Stück weit symptomatisch für die gesamte Saison der Spielgemeinschaft. Es waren noch 45 Sekunden zu spielen und die Mülheimer waren in Ballbesitz. Anstatt die Zeit bis zu einer klaren Torchance herunterzuspielen, erfolgte ein missglückter Pass in Richtung Kreis, der in den Händen des Gegners landete. Dabei hatte die HSG noch Glück, dass Torhüter Simon Schoofs, der insgesamt wieder eine gute Leistung zeigte, den freien Konter abwehrte und den Mülheimern damit den einen Punkt sicherte.

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„Der letzte Angriff hat für mich wieder gezeigt, wie wenig wir mit Druck umgehen können“, sagte ein ernüchterter HSG-Trainer, Lukas Görgens. Aber auch insgesamt habe seiner Truppe zu häufig die Cleverness gefehlt, das Spiel über die Runden zu bringen.

HSG Mülheim/Styrum muss auf die Konkurrenz hoffen

„Wenn man es positiv sehen möchte, dann haben wir jetzt einen Punkt mehr als vorher“, so Görgens mit ironischem Unterton, denn auch der Coach konnte angesichts der zweiten Hälfte nur noch den Kopf schütteln.

Einen gelungenen Heimsaisonabschluss für die Zuschauer hatten sich die Mülheimer sicherlich anders vorgestellt. Nun bleibt die Hoffnung auf den Ratinger Rückzug und vor allem darauf, dass der ETB noch einmal Federn lässt.

So haben sie gespielt

HSG Mülheim/Styrum - Cronenberger TG 16:16 (11:8)
HSG:
Schoofs - Richter (4), Hinz (1), Görgens, Henn, Best (1), Stattrop (1/1), Krusenbaum, Bremkes (2), K. Schöneich (3), L. Schöneich (3), Weidner (1).