Mülheim. Fußball-Bezirksligist und Traditionsverein Rot-Weiss Mülheim spielt bald im „MWB-Stadion an der Bruchstraße“. Wie die Partnerschaft zustande kam.

„Die Vereinsfarben bleiben rot-weiß und der Rasen bleibt grün“, scherzt Andreas Winkler, Pressesprecher der Mülheimer Wohnungsbau eG. Dennoch werden an der ein oder anderen Stelle auf der Anlage des SV Rot-Weiss Mülheim künftig die Farben blau und weiß erkennbar sein. Denn als erster Mülheimer Sportverein versieht der Fußball-Bezirksligist seine Heimat mit einem Sponsorennamen. Er empfängt seine Gäste künftig im „MWB-Stadion an der Bruchstraße“.

Das Wohnungsbauunternehmen war schon zuvor als Sponsor des Vereins tätig, zwei große Banner am Kopfende der Anlage sind nicht zu übersehen. Nun wird die Zusammenarbeit mit der neuen Vereinbarung intensiviert, die zunächst bis Ende 2024 gilt, aber jährlich verlängerbar ist.

MWB glaubt auch an den Standort Eppinghofen

„Durch den Stadionnamen bekommt diese Partnerschaft natürlich noch einmal eine neue Qualität“, sagt der MWB-Vorstandsvorsitzende Frank Esser und denkt bereits deutlich über die knapp drei Jahre hinaus. „Die hervorragende Jugendarbeit ist uns wichtig. Der Verein bietet einen Fixpunkt für junge Menschen“, nennt Esser Gründe für die Unterstützung seines Unternehmens, das auch an den Standort glaube. Schließlich plant MWB ein millionenschweres Bauprojekt in unmittelbarer Nachbarschaft.

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„Uns verbinden tatsächlich viele Aspekte. Wir haben uns immer als Bindeglied im Stadtteil Eppinghofen gesehen“, sagt Bernd Felsenheim, Geschäftsführer des SV Rot-Weiss, der sich bei der Mitgliederversammlung am 6. April um das Amt des ersten Vorsitzenden bewirbt. „Für uns ist das ein Meilenstein, als hätten wir die Mitgliederzahl verdoppelt“, freut sich Felsenheim.

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Mit einem neuen Vorstandsteam verfolgt der Funktionär durchaus Visionen mit dem 102 Jahre alten Traditionsverein. „Solche Visionen kann man aber nur umsetzen, wenn man einen verlässlichen Partner hat“, macht Felsenheim gar keinen Hehl daraus, welche Rolle der finanzielle Aspekt bei der Zusammenarbeit spielt. „Als Verein im Amateurbereich ist die Kasse immer knapp, aber die Ansprüche werden immer größer“, weiß der Geschäftsführer.

Die Sportanlage von Rot-Weiss Mülheim aus der Vogelperspektive.
Die Sportanlage von Rot-Weiss Mülheim aus der Vogelperspektive. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Guter Zulauf seit der Kunstrasen an der Bruchstraße liegt

Umbenennungen sind seit 2020 möglich

Im Juni 2020 trat die neue „Richtlinie über die Übertragung von Namensgebungsrechten an Sportstätten in der Stadt Mülheim an der Ruhr“ in Kraft, nach der Sportvereinen die Möglichkeit eingeräumt wird, die Namensgebungsrechte an ihren Anlagen an einen Sponsoren zu vermarkten dadurch zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

„Die gestiegenen Unterhaltungskosten für eine Sportstätte machen es zunehmend erforderlich, über die Erhebung von Mitgliedsbeiträgen, Spendengelder und Bandenwerbung hinaus, zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen“, hieß es damals in der Begründung.

Die zuständige Bezirksvertretung eins stimmte dem Antrag der Rot-Weissen in ihrer Sitzung am 7. März zu. Die Vereinbarung gilt bis zum 31. Dezember 2024, mit jährlicher Verlängerungsoption, längstens aber bis zum Ende des aktuellen Mietvertrages mit der Stadt am 31. Dezember 2045.

Seitdem der Kunstrasen an der Bruchstraße liegt hat der Verein wieder einen guten Zulauf. Nun sollen sich die Rahmenbedingungen nach und nach verbessern. Mit Thomas Cvetkovic konnte der Verein schon einen erfahrenen Mann als Leiter der Jugendabteilung gewinnen. Er übernimmt zudem ab Sommer das Traineramt der ersten Mannschaft. Mit Hakan Katircioglu sicherte sich RWM zudem neue sportliche Kompetenz in der sportlichen Führung.

„Alles lässt sich natürlich besser angehen, wenn wir die Klasse halten“, appelliert der Geschäftsführer an die erste Mannschaft, die sich in der Bezirksliga aktuell noch in Abstiegsgefahr befindet. „Wenn wir drinbleiben, sind wir für die nächsten Jahre sehr gut aufgestellt.“