Mülheim. Nur zu Beginn ist das Spiel zwischen der HSG Mülheim/Styrum II und dem VfR Saarn eines auf Augenhöhe. Beide Trainer haben Grund zur Kritik.

Die Handballer des VfR Saarn haben das Mülheimer Duell in der Landesliga gegen die Zweitvertretung der HSG Mülheim/Styrum deutlich mit 32:24 (15:10) gewonnen.

Einen echten Derby-Charakter hatte die Partie nicht. Dafür bot die Spielgemeinschaft in der zweiten Hälfte zu wenig Gegenwehr.

Mülheimer Derby ist nur zu Beginn umkämpft

So sahen die Zuschauer in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße nur in der Anfangsphase einen echten Schlagabtausch zwischen der HSG-Reserve und Tabellenführer VfR Saarn. Denn nach rund zehn Minuten stand es nur 5:4 für den Ligaprimus und die HSG hielt noch gut dagegen.

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„Wenn wir mit Gas gekommen sind, konnten wir auch jemanden freispielen“, so HSG-Trainer Bernd Reimers. Aber auch Torhüter Tim Justen konnte zu Beginn einige Würfe der Saarner entschärfen, wodurch er sich ein Lob seines Trainers verdiente. Aber schon fünf Minuten später setzten sich die Gäste erstmals mit drei Toren ab und die HSG zog die erste Auszeit.

Saarn trifft aus dem Rückraum nach Belieben

Die Abwehr der Hausherren war nun zu passiv und ließ Saarns Rückraumschütze, Benedikt Linssen, immer wieder frei zum Wurf kommen. Die Nummer neun war dann auch mit zehn Treffern der beste Werfer des VfR. „Heute ist mir insgesamt zu viel über Benni gelaufen. Das ist nicht unbedingt das, was ich sehen wollte“, bemängelte VfR-Trainer Carsten Quass, der damit auch die anderen Rückraumspieler in die Pflicht nahm. Trotzdem der Landesliga-Spitzenreiter im weiteren Verlauf noch einige Chancen ausließ, konnte er den Vorsprung bis zur Pause auf fünf Tore ausbauen.

Zufrieden war Quass damit dennoch nicht: „Das war wie mit angezogener Handbremse.“ Nach der Pause lösten der Tabellenführer zumindest zeitweise seine Bremse und setzte sich innerhalb kürzester Zeit über sein Tempospiel weiter auf sieben Tore ab. In der 45. Minute knackten die Gäste dann die Zehn-Tore-Marke (26:16).

HSG Mülheim/Styrum II geht am Ende die Kraft aus

Dies lag mitunter auch daran, dass bei der HSG, die insbesondere im Rückraum wieder dünn besetzt war, die Kräfte nachließen. So war im Angriff der Spielgemeinschaft nun zusehends mehr Sand im Getriebe. „Wir hatten nachher zu viele Einzelaktionen“, meinte auch Trainer Reimers. Auch gingen immer wieder Bälle durch missglückte Kreisanspiele verloren.

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Auch eine Umstellung in der HSG-Defensive brachte am Ende nicht die erhofften Impulse. „Die 4:2 hat leider nicht so gut gegriffen“, so Reimers. Aber auch Quass äußerte Kritik an der Defensivleistung seiner Schützlinge: „Da hat oftmals das letzte Quäntchen Abwehrwille gefehlt.“ So seien zu viele einfache Tore gefallen, etwa durch Schlagwürfe. Am Ende trennten sich beide Mannschaften 32:24. Unterm Strich ein mehr als verdienter Sieg für den VfR, der damit seinen Siegeszug in der Landesliga fortsetzt.

So haben sie gespielt

HSG Mülheim/Styrum II – VfR Saarn 24:32 (10:15)

HSG: Justen - Burczyk (1), Schoofs (2), Krusenbaum (1), Diehm, Bremkes (8/3), Görgens (8/3), Wagemakers (3), Felchner (1), Kossmann, Henn.

VfR: Wortberg, Klausing - Krusenbaum (2), Cordes (2), M. Neukirch (3), Linssen (10), Stegemann (1), Kaiser (1), T. Neukirch (6/2), Rotthäuser, Graf (1), Minten, Milhorst (6).