Mülheim. Der Kapitän des HTC Uhlenhorst spricht über die Gründe für das Aus beim Berliner HC und nimmt seine Teamkollegen für die Zukunft in die Pflicht.

Zwei Jahre hatten die Herren des HTC Uhlenhorst auf Hallenhockey verzichten müssen, die Sehnsucht war groß. Nicht nur nach dem Spiel in der Halle, sondern auch nach einem Titel.

Durch die 10:14-Niederlage im Viertelfinale beim Berliner HC platzte der Traum von der Deutschen Meisterschaft, das Final-Four am kommenden Wochenende in Düsseldorf schauen sich die Mülheimer im Livestream an.

Gründe für die Uhlenhorster-Niederlage sind offensichtlich

Die Gründe für das Aus waren offensichtlich. Defensiv haben die Uhlenhorster über die gesamte Saison zu selten ihr Können abgerufen. „In den vergangenen zwei Monaten hatten wir eine Woche dabei, in der wir gut trainiert haben. Die anderen sieben waren schlecht. Dann kann man das nicht auf Knopfdruck umlegen“, nimmt Kapitän Lukas Windfeder kein Blatt vor den Mund.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport

Und das hat man auf dem Feld immer wieder gesehen. Zweifellos blitzte die individuelle Qualität oft genug auf, gegen Mannschaften wie Schwarz-Weiß Neuss oder Blau-Weiß Köln reichte es dann bei allem Respekt vor dem Gegner trotzdem, der Crefelder HTC und der Düsseldorfer HC wussten die Schwächen schon zu bestrafen. Rot-Weiss Köln im Hinspiel und nun der Berliner HC im Viertelfinale sowieso.

Zu viele Gegentore bringen Uhlenhorst ins Schlingern

„Wir spielen geiles Offensivhockey, haben Chancen für 16, 17 Tore und schießen auswärts zehn Tore. Dann musst du so ein Spiel gewinnen“, so Windfeder, der angesprochen auf das Berlin-Spiel betont: „Wir haben es verpennt, konsequent zu verteidigen und dafür die Quittung bekommen.“

Auch interessant

Zur Geschichte gehörte auch, dass die Mülheimer immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen hatten. Coronabedingte Ausfälle, andere Verletzungen und Krankheiten, dazu Spieler, die aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung standen. Regelmäßig fehlte ein Teil der Mannschaft. „Das darf keine Ausrede sein. Wir sind trotzdem noch gut genug besetzt“, sagt Windfeder.

Drei Ausfälle wiegen besonders schwer

Trotzdem seien gerade die Ausfälle von Ferdinand Weinke, Jan Schiffer und Till Brock schwer zu kompensieren gewesen. „Die drei bringen Emotionen in unser Spiel. Und die braucht man in der Halle“, sagt der Kapitän.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Lokalsport

Hinzu kamen teils unerklärliche individuelle Fehler, die sich durch die Mannschaft zogen. „Ich glaube, da fehlte dem einen oder anderen das Bewusstsein, dass ein Fehler spielentscheidend sein kann“, so der Kapitän. Ein zwei, drei Tore-Rückstand kann da schon einmal spielentscheidend sein. „Die 110 Prozent Willen waren nicht da“, sagt Windfeder.

Positive Ansätze und Ziele für die Zukunft

Bei all dem Frust über das Ausscheiden gibt es aber auch positive Ansätze. „Spielern wie Timm Herzbruch, Moritz Ludwig und Malte Hellwig tut es gut, dass sie nun eine andere Rolle im Verein haben. Das ist aber ein Lernprozess für die gesamte Mannschaft“, sagt Windfeder und gibt zu: „Ich hätte mir gewünscht, das wäre schneller gegangen.“

Nun bleibt erst einmal Zeit zum Regenerieren, ehe es auf dem Feld wieder losgeht. „Dann sind wir endlich mal wieder komplett und müssen nicht von Woche zu Woche schauen, welche Spieler uns zur Verfügung stehen“, sagt der Olympiateilnehmer. Und das erste Ziel ist schon gesteckt. „Wir haben mit der European Hockey League schnell wichtige Spiele anstehen.“ Dann muss sich Uhlenhorst defensiv gefestigt haben, damit es ein besseres Ende nimmt als am vergangenen Samstag in Berlin.