Mülheim. Mats und Oscar Moraing sind auf der ATP-Tour unterwegs und gehören zu den besten Tennisspielern der Welt. Sie sprechen über die Ziele für 2022.
Zwei Mülheimer machen bei internationalen Tennisturnieren Jagd auf Weltranglistenpunkte. Mats Moraing (29) steht auf Position 156, sein Cousin Oscar (21) auf Rang 730. Trainiert werden sie in der Tennisakademie in Dümpten von ihren Vätern Heiner und Peter Moraing, die einst auch als Tennisprofis um die Welt reisten und langjährige Bundesligaspieler waren.
Mats und Oscar schlagen für den TC Essen-Bredeney auf, wohnen aber nach wie vor in Mülheim. Unmittelbar nach dem Start in die neue Saison beantworteten sie die Fragen von Marcus Lemke.
Ein Blick zurück auf das vergangene Jahr: Was waren die sportlichen Höhepunkte?
Mats Moraing: Das vergangene Jahr lief für mich sehr gut. Ich konnte zwei Challengerturniere gewinnen. Die Highlights waren natürlich das Match gegen Novak Djokovic beim ATP-Turnier in Belgrad und der Aufstieg mit dem TC Bredeney in die Erste Bundesliga.
Oscar Moraing: 2021 war für mich ein besonderes Jahr, weil ich zum ersten Mal komplett auf der Tour war, viele Länder gesehen und viel Erfahrung gesammelt habe. Es hat richtig viel Spaß gemacht. Meine sportlichen Höhepunkte waren der Sieg beim Futureturnier in Doha und der Vorstoß unter die Top 800 in der Weltrangliste. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Die harte Arbeit zu Hause beim Training hat sich ausgezahlt.
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Den ersten Auftritt in diesem Jahr haben Sie schon hinter sich. Wie war’s?
Mats Moraing: Der Auftakt verlief leider nicht so toll. Ich bin nach einer guten Vorbereitung nach Australien geflogen und habe mich dann leider mit Corona infiziert. Daraufhin musste ich 13 Tage in Quarantäne sein, um nur zwei Tage später die Quali für die Australian Open zu bestreiten. Dadurch war das für mich schnell vorbei.
Oscar Moraing: Mein Auftakt ging leider auch daneben. Ich habe auf der Nadal-Anlage auf Mallorca an einem Futureturnier gespielt. Dort bin ich leider sowohl im Einzel als auch im Doppel sofort ausgeschieden. Das war nichts.
Was haben Sie sich für 2022 vorgenommen?
Oscar Moraing: Ich habe mir vorgenommen, weiter möglichst erfolgreich bei den Turnieren zu spielen und meine Ranglistenposition zu verbessern. Eine konkrete Zahl habe ich da nicht im Kopf.
Mats Moraing: Ich bin nun wieder gesund, fit und bereit, noch einmal so richtig in das neue Jahr zu starten. Mein großes Ziel ist noch immer, die Top 100 in der Weltrangliste zu erreichen. Als Nummer 156 in der Welt befinde ich mich dafür aktuell in einer guten Position.
Stehen Sie häufiger zusammen auf dem Trainingsplatz?
Mats Moraing: Wenn wir beide in Mülheim sind, trainieren wir jeden Tag zusammen. Ich denke, dass es auch für ihn als junger Spieler eine große Hilfe ist, wenn er mit Oscar Otte oder mir trainieren kann. Er ist nicht so weit weg, hat im vergangenen Jahr sehr gut gespielt und auch sein erstes Futureturnier gewonnen. Er ist auf einem guten Weg.
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Oscar Moraing: Wir sind halt beide aufgrund der Turnierteilnahmen an verschiedenen Orten viel unterwegs und sehen uns in Mülheim nicht so oft. Wenn wir zu Hause sind, trainieren wir natürlich miteinander, auch mit meinem Vater und meinem Onkel. Das macht Spaß! Wir haben immer gute Laune auf dem Platz.
War und ist es ein Vorteil für die Karriere, wenn der Vater und der Onkel selbst Tennisprofis waren und eine eigene Akademie betreiben?
Oscars schwerer Start
Oscar Moraing ist zum Auftakt des neuen Tennisjahres nicht so gut aus den Startlöchern gekommen. Er schied beim mit 25.000 Dollar dotierten Futureturnier auf Mallorca in der ersten Runde aus.
Er unterlag dem Spanier Daniel Merida Aguilar mit 1:6, 4:6. Auch im Doppel kam das Aus. Mit Louis Wessels unterlag er Milo Gazivoda aus Montenegro und Nathan Trouve aus Frankreich mit 3:6, 7:6 und 10:12.
Mats Moraing: Natürlich war es ein Vorteil für mich, dass mein Vater und mein Onkel Profis waren. Sie wissen ganz genau, wie es im Tenniszirkus abgeht und können mir immer viele Tipps geben. Dafür bin ich ihnen auch sehr dankbar.
Oscar Moraing: Auch ich sehe das als großen Vorteil gegenüber anderen Spielern an. Beide haben so viel Erfahrung und können mich dadurch sowohl auf als auch neben dem Platz bestens unterstützen. Ich versuche, das für mich bestmöglich auszunutzen und mich weiterzuentwickeln.
Was lieben Sie generell am Tennissport?
Oscar Moraing: Ich liebe es, auf dem Platz zu sein. Manchmal spiele ich am Tag einfach sechs oder sieben Stunden Tennis, ohne an einem solchen Tag dann noch ein zusätzliches Fitnesstraining zu absolvieren. Ich mag außerdem die Turnierreisen und habe so auch die Chance, viel von der Welt zu sehen.
Mats Moraing: Den Sport liebe ich, seit ich denken kann. Später fand ich die Möglichkeit, sehr viel auf Reisen zu sein, ziemlich spannend, weil ich mir die Welt anschauen wollte. Flughäfen mag ich zwar heutzutage nicht mehr so sehr, aber das Verreisen macht mir noch immer Spaß. Es ist ein Privileg, dieses Hobby auch als Beruf ausüben zu können.