Jena. In diesem Kalenderjahr wird in Thüringen kein Fußball mehr gespielt: Der Thüringer Fußball-Verband setzt den Spielbetrieb aus. Der Grund: Corona.

Vorgezogene Winterpause für die Amateurfußballvereine in Thüringen: Der Thüringer Fußball-Verband (TFV) setzt den Spielbetrieb der laufenden Saison bis zum 1. Januar 2022 aus. Das gab der TFV am Wochenende bekannt.

Zu diesem Schritt entschieden sich die Funktionäre demnach auf einer turnusmäßigen Sitzung. Der Ball ruht erst einmal im Männer- und Frauenbereich sowie in den männlichen und weiblichen Nachwuchsligen auf Landesebene.

Der Grund dafür: die Auswirkungen der Corona-Pandemie. So gilt seit dem 19. November im Thüringer Erwachsenensport die 2G-Regel – geimpft und genesen. Für Kinder und Jugendliche in Training und Wettkampf, die bereits eingeschult worden sind, bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres sollte die 3G-Regel angewendet werden – geimpft, genesen oder getestet.

Corona: Thüringen hat eine höhere Hospitalisierungsrate als NRW

Der Thüringer Fußball-Verband um Präsident Udo Penßler-Beyer sah diese Rahmenbedingungen „in der praktischen Umsetzung“ allerdings nicht zu erfüllen. Es habe auf der turnusmäßigen Sitzung am Freitag längere Diskussionen über den Umgang der neuen Corona-Schutzregeln im Kinder- und Jugendfußball gegeben, teilte der TFV mit.

In Thüringen liegt die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Sonntag bei 628 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Das geht aus aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. In Nordrhein-Westfalen liegt die Sieben-Tages-Inzidenz bei 219. Der Hospitalisierungsrate in Thüringen liegt laut RKI derzeit bei 17,5, in NRW bei 4.

Corona: Das bedeutet die Hospitalisierungsrate

Die Hospitalisierungsrate ist nach dem Bund-Länder-Treffen vom vergangenen Donnerstag eine weitere und neue Kennziffer, nach der sich die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen in den Bundesländern richten. Eine Hospitalisierungsrate höher als 3 sorgt dafür, dass flächendeckend die 2G-Regel eingeführt wird. Ein Wert höher als 6, dass 2G-Plus gilt. Bei einer Rate, die höher als 9 ist, können nach Zustimmung der Landtage auch Kontaktbeschränkungen angeordnet werden.

Die neue Kennziffer setzt sich aus zwei Indikatoren zusammen. Und zwar den Einweisungsmeldungen von Corona-Patienten aus den Krankenhäusern sowie dem Anteil von Patienten mit Covid-19, die derzeit auf einer Intensivstation behandelt werden.

In Sachsen hatte ein Kreisverband aufgrund der jüngsten Pandemie-Entwicklungen den Amateurfußballbetrieb wieder bereits ausgesetzt. (juh)