Mülheim. Der Mülheimer FC 97 setzte sich im Derby gegen den VfB Speldorf durch und führt weiter die Landesliga an. Zum Erfolg führte ein taktischer Kniff.

Würde es in der Fußball-Landesliga bereits ausführliche Statistiken wie in den höchsten Ligen geben, hätte der Mülheimer FC 97 diese beim 2:1-Derbysieg am Samstag gegen den VfB Speldorf wohl fast ausnahmslos gewonnen.

Besonders auffällig war, dass der MFC sich nicht nur auf die Dribbelstärke und das Tempo im Zentrum von Obinna Bryan Asagwara und Anil Yildirim verließ, sondern auch immer wieder den Weg über die Außen suchte. Vorne positionierten sich Sandro Garcia Melian und Burak Demirdere fast auf einer Linie mit den beiden Stürmern und machten so Platz für die immer wieder aufrückenden Außenverteidiger Murat Ergin und vor allem Jesaja Maluze.

Mülheimer FC peilt stets den langen Pfosten an

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Der Linksverteidiger könnte am Sonntag durchaus Muskelkater in seinen Beinen gehabt haben, so viele Flanken, wie er schlug. Das Ziel bei diesen war so gut wie immer der lange Pfosten – dort, wo im Rücken der zentralen Speldorfer Dreierkette und im Zwischenraum zu den beiden Außenverteidigern Lücken bei langen Bällen entstehen können.

„Das war unser Plan. Die Flanken sollten auf den langen Pfosten gezogen und von dort eigentlich auf den Elfmeterpunkt zurückgelegt werden. Aber das Zurücklegen muss man im Spiel auch erst einmal schaffen“, sagte MFC-Trainer Hakan Katircioglu nach der Partie.

VfB Speldorf steht im Zentrum zu weit weg

Zwar ging somit nur die Hälfte des Plans auf, zum 2:1-Siegtreffer durch Yildirim nach eben solch einer Flanke auf den langen Pfosten von Maluze reichte es aber dennoch. Und das, obwohl die Speldorfer fast komplett hinter dem Ball standen.

„Die Flanke ist diagonal gehauen. In der Situation musst du im Sechzehner nur noch gegen den Mann verteidigen und nicht mehr im Raum. Wir stehen eineinhalb Meter entfernt. Aber das Spiel ist dynamisch, da wird in der Abwehr hin und hergeschoben. Es ist dennoch ärgerlich, dass wir daraus das Tor kassieren“, gab auch Speldorfs Trainer Julien Schneider zu.

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