Mülheim. Die Frauen des HTC Uhlenhorst haben alle Chancen in der Liga zu bleiben. Zum Schlüssel könnte dabei mehr Zielstrebigkeit im Angriff werden.
Die Damen des HTC Uhlenhorst dürfen mit ihrer bisherigen Saison zufrieden sein. Den Verlust von Stammspielerinnen wie Maike Schaunig, Katharina Kiefer oder Aina Kresken konnten sie zwar nicht eins zu eins kompensieren, die junge Mannschaft spielte aber eine ordentliche Hinrunde und holte vor allem in den wichtigen Spielen die Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Zehn Zähler sind eine gute Ausgangslage für die Rückrunde, dann sind Siege beim TuS Lichterfelde und Münchner SC wohl der Schlüssel zum Erreichen des vierten Platzes in ihrer Staffel. Der wäre gleichbedeutend mit dem direkten Klassenerhalt und der Teilnahme an den Play-offs.
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„Wir haben eine gute Entwicklung genommen“, sagte Trainer Phil Neuheuser nach dem letzten Hinrundenspiel beim Deutschen Meister Düsseldorfer HC. Dass dieses Spiel mit 0:7 endete, zeigte nur, dass es auch in der Damen-Bundesliga eine Zweiklassengesellschaft gibt, und sich die Uhlenhorsterinnen aktuell eher in die zweite Klasse der ersten Liga einordnen müssen.
HTC Uhlenhorst: Neuzugang Lynn Werker hat sich gut eingefunden
Das ist mit Blick auf die Altersstruktur im Kader gar nicht schlimm, der Klassenerhalt wäre aber enorm wichtig, um den gerade begonnenen Neuaufbau nicht zu gefährden, und Talente wie Charlotte von Hülsen oder Julia Hemmerle auch langfristig an den Verein binden zu können. Die Verantwortung tragen derweil aktuell Kapitänin Melanie Terber und die erfahrenen Spielerinnen wie Torfrau Femke Jovy, Petra Ankenbrand, Toni Meister oder Lara Birkner.
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Auch Marie Hahn hat als Nachfolgerin von Maike Schaunig in der Innenverteidigung nun eine wichtigere Rolle übernommen. Neuzugang Lynn Werker hat sich bereits gut eingefunden, ist nicht nur für die Stimmung im Team wichtig, sondern geht auch auf dem Feld voran. Belohnt hat sie sich mit ihren zwei Toren im letzten Heimspiel der Hinrunde gegen den Club Raffelberg.
Im Angriff fehlt dem HTC noch die Durchschlagskraft
Gerade in den direkten Duellen im Abstiegskampf war den Uhlenhorsterinnen der Druck anzumerken, im Spielaufbau passte dann nicht immer alles. Wenn die Mannschaft das Spiel machen muss, tut sie sich schwer, im Angriff fehlt Durchschlagskraft. Mit elf Toren in elf Spielen stellt der HTCU die viertschlechteste Offensive der Liga. Das liegt auch daran, weil Stürmerinnen wie Petra Ankenbrand viel Arbeit gegen den Ball leisten müssen – die Wege in den gegnerischen Kreis sind dann entsprechend lang.
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Außerdem sind viele Spielerinnen gerade an den Tagen, an denen es nicht so gut läuft, noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um dann das gesamte Team zu tragen.
Dass das Spiel gegen den Ball funktioniert, zeigt aber ein Blick auf die Anzahl der Gegentore. Dort stehen zwar 25 zu Buche, zwölf davon kassierten die Mülheimerinnen aber allein gegen die Topmannschaften Düsseldorf (7) und den Club an der Alster (5), vier weitere gegen den UHC Hamburg. Ansonsten waren es meist knappe Niederlagen, die das Team von Phil Neuheuser einstecken musste.
Uhlenhorsterinnen liefern in wichtigen Spielen
Mit etwas mehr Zielstrebigkeit im Angriff ist also Potenzial da, in der Rückrunde die eine oder andere Überraschung zu schaffen. Daran wird Neuheuser, mit 26 der jüngste Trainer der Liga, mit seiner Truppe über den Winter sicherlich arbeiten. Denn, dass die Mannschaft die Fähigkeiten besitzt, in der ersten Liga mitzuhalten, hat sie oft genug bewiesen.
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Und trotz allem Druck, hat sie in den wichtigen Spielen gegen die direkte Konkurrenz geliefert. Gelingt das auch in der Rückrunde, bleibt der HTC Uhlenhorst in der 1. Bundesliga. Es wäre nach dem Umbruch im Sommer ein großer Erfolg.